Zu einer Winterreise durch Thüringen gehört auch der Besuch der Adventmärkte im ganzen Land. In diesem Beitrag möchte ich Dir drei schöne Weihnachtmärkte in Thüringen vorstellen, die Du unbedingt einmal besuchen solltest.
Jeder für sich ist einzigartig und hat besonderes zu bieten. Viele der Weihnachtsbräuche aus Thüringen kann man dort hautnah miterleben. Unsere Weihnachtsreise führt auf die Wartburg in Eisenach, nach Erfurt und Weimar.
„Oh du fröhliche“ am Weihnachtsmarkt in Weimar
200 Jahre ist es her, dass am Marktplatz in Weimer der erste, öffentliche Weihnachtsbaum aufgestellt wurde. Der Buchhändler Hoffmann stellte den Baum für Kinder, deren Familien sich keinen eigenen Baum leisten können, vor seinem Geschäft auf. Mit den großen Weihnachtsbäumen heutzutage auf den Plätzen war das Bäumchen vom Hoffmann freilich nicht zu vergleichen.
Heute ziert den Marktplatz in Weimar ein großer, mit Lichtern geschmückter Baum. Er ist das Zentrum des Adventmarkts vor dem Rathaus. Neben Kunsthandwerk und Glühwein gehört auch die Thüringer Bratwurst zu einem Weihnachtsmarkt.
Aus einem kleinen Stall schauen Schafe neugierig dem Treiben am Markt zu. Mit etwas Glück kann man sie in dieser „Schäfchenbox“ auch streicheln.
Wer gerade zur vollen Stunde die Finger in der dichten Wolle vergräbt kann die Schäfchen im Takt der Weihnachtslieder kraulen.
Das Glockenspiel im Rathaus in Weimar spielt nur zur Weihnachtszeit verschiedene Weihnachtslieder. Hier eine Übersicht über den Spielplan des Glockenspiels am Rathaus in Weimar:
- 12 Uhr: Tochter Zion, Süßer die Glocken, Am Weihnachtsbaume
- 14 Uhr: Süßer die Glocken, Tochter Zion, Am Weihnachtsbaume
- 15 Uhr: In einem Schneegebirge, Süßer die Glocken, Oh du fröhliche
- 16 Uhr: Oh du fröhliche, Süßer die Glocken
- 17 Uhr: Oh du fröhliche, Tochter Zion, In einem Schneegebirge
- 18 Uhr: Süßer die Glocken, Am Weihnachtsbaume, Oh du fröhliche
- 19 Uhr: Oh du fröhliche, Süßer die Glocken, Am Weihnachtsbaume
Der Text des Weihnachtslieds „Oh du fröhliche“ stammt übrigens aus Weimar.
Die Kunst des Schreibens und der Dichtung haben in Weimar Tradition. Die wohl bedeutendsten Vertreter sind hier Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller.
Ihnen hat man in Weimar vor dem Theater ein Denkmal gesetzt. Zur Weihnachtszeit kann man das bronzene Doppelstandbild mit den Schlittschuhen umrunden.
Längst ist der Weihnachtsmarkt in Weimar nicht mehr auf den Marktplatz beschränkt. Heute kann man bei der Weimarer Weihnacht u.a. auch am Theaterplatz, am Herderplatz und in der Schillerstraße sich bei hundert Ständen auf Weihnachten einstimmen.
Wow-Effekt und Weihnachtsrad in Erfurt
In der Adventszeit ist Erfurt eine einzige, große Weihnachtsglitzerwelt. Die Weihnachtsbeleuchtung erhellt die Straßen und auf den Plätzen laden die Stände zum Staunen und Verweilen ein. Über 200 Stände sind es in Erfurt insgesamt.
Vom Weihnachtsmarkt vor dem Erfurter Hauptbahnhof über den Anger, den Mittelaltermarkt am Wenigemarkt, die Krämerbrücke und den Fischmarkt bis zum Domplatz hat man keine „Durststrecken“, was die Weihnachtsstimmung betrifft.
Das absolute Highlight kommt aber erst zum Schluss, zumindest wenn man den Weihnachtsbummel durch Erfurt in dieser Reihenfolge absolviert. Erst ist in der Marktgasse nur die Leuchtschrift „Erfurter Weihnachtsmarkt“ zu sehen.
Dann tauchen immer mehr Details auf: Stände mit Geschenksideen und Leckerein, der festlich beleuchtete Weihnachtsbaum und die Weihnachtspyramide. Der Platz wird mit jedem Schritt weiter einsehbar bis dann die gesamte Weihnachtsszene zu sehen ist.
Der Weihnachtsmarkt am Domplatz wird vom Erfurter Dom überragt. Eine unglaubliche Kulisse, die diesen „Wow-Effekt“ bei mir auslöst. Erfurt ist definitiv einer der schönsten Weihnachtsmärkte in Thüringen und in Mitteleuropa.
Die Fahrt mit dem Weihnachtsrad vervollständigt für mich dieses Wow-Gefühl. Für wenige Sekunden entfliehe ich dem Stimmengewirr am Markt. Die kleine Gondel fährt vorbei an den imposanten Mauern des Doms immer weiter hinauf, der eisige Wind pfeift im Gestänge des Riesenrads. Von der Spitze ist für kurze Zeit der Blick über die Altstadt von Erfurt frei, dann verliert die Gondel wieder an Höhe.
Stimmen und Musik vom Weihnachtsmarkt werden wieder lauter und bald sind auch die gebrannten Mandeln wieder zu riechen. Beim Aussteigen überreicht mir der Weihnachtsmann ein kleines Präsent. Während die Kinder zur Märchenwelt drängen probiere ich süße Verführungen wie Christstollen und gebrannte Mandeln an den Ständen.
Raue Männer und Minnesänger beim Advent auf der Wartburg
Beim Aufstieg zur Wartburg reißt der Nebel auf, die Sonne blitzt durch den Dunst. Eine mystisch Stimmung, die perfekt zum historischen Weihnachtsmarkt auf der Wartburg passt. Sekunden später ändert sich das Licht, der Nebel hat wieder die Oberhand.
Je näher ich zur Zugbrücke komme desto deutlicher ist die mittelalterliche Musik zu hören. Ich werfe noch einen kurzen Blick über das weite Thüringer Land, dann marschiere ich in den Burghof.
Dort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Feuer flackert an manchen Stellen und einige Händler zeigen schon fast vergessene Handwerkskünste. Kerzenzieher, Glasbläser, Steinmetze und Kräuterfrauen bieten ihre Waren feil. Und „Stephan von der Wartburg“ ruft mich gleich für einen Schwatz und ein heißes Getränk zu seinem Stand.
Hinter dem scheinbar rauen Gesellen mit Lederschürze und dicker Fellmütze verbirgt sich ein lustiger Kerl, der stets einen Scherz auf den Lippen hat.
Der „historische Weihnachtsmarkt auf der Wartburg“ lädt zum Verweilen ein. Mir macht es Spaß durch die verschiedenen Höfe zu wandern und immer wieder neues zu entdecken. An der Burgmauer angekommen öffnet sich wieder der Blick ins weite Tal. Natürlich darf auch hier der Biss in die Thüringer Bratwurst für mich nicht fehlen.
Eine andere, süße Spezialität habe ich hier übrigens zum ersten Mal probiert: Kandierte Walnüsse. Sie sind ein guter „Energielieferant“ bei einem Bummel über den kalten Weihnachtsmarkt.
Der Besuch des Weihnachtsmarkts auf der Wartburg in Eisenach ist ein besonderes Erlebnis. Die Wartburg ist allerdings das ganze Jahr ein besonderes Ausflugsziel in Thüringen. In einem interessanten Video bekommst Du mehr Einblicke und ich gebe Dir Tipps für die Wartburg und die Umgebung.
Drei Weihnachtsmärkte – drei Highlights
Die drei vorgestellten Adventmärkte zählen zu den wohl schönsten Weihnachtsmärkten in Thüringen. Jeder hat für sich einen einzigartigen Charakter. Die Weihnachtsmärkte in Erfurt und auf der Wartburg leben von ihrem einzigartigen Ambiente. Bei einer stimmungsvollen Winterreise durch Thüringen sollte man den Besuch einer der Märkte unbedingt einplanen.
Welcher ist Dein persönlich schönster Weihnachtsmarkt in Thüringen? Erzähle uns von Deinem Erlebnis!
Dieser Beitrag wurde erstmals am 20.12.2015 veröffentlicht und zuletzt am 14.11.2022 aktualisiert.
Die Erfahrungen, Tipps und Hintergrundinformationen in diesem Beitrag wurden im Rahmen einer individuellen Pressereise auf Einladung von Thüringen Tourismus recherchiert. Wie immer bleibt meine Meinung in der Berichterstattung davon unberührt.
Kathrin says
Alle drei Christkindlmärkte scheinen ein tolles Ambiente zu bieten.
lg kathrin
Nora says
Hehe, ich liebe ja Weihnachtsmärkte und ich habe auch jetzt, kurz vor Schluss noch nicht genug davon :D :D…diese Zeit ist einfach so schön und besinnlich, wenn auch oft stressig^^…aber ich versuche mir die Zeit für solche Dinge echt zu nehmen! Hier in der Region natz schabs habe ich auch sämtliche Märkte abgeklappert ^^…Lg und noch schöne Weihnachten schon mal! Nora
Andersreisender says
– Kathrin: Absolut! Unbedingt einmal besuchen! :-)
– Nora: Und wann besuchst Du die Adventmärkte in Thüringen? ;-)
Nora says
Naja, ist ja von der strecke her ein bisschen weit, also von schabs nach thüringen, ich glaube das schaffe ich dieses Jahr nicht mehr^^…aber nächstes dann ja vielleicht !? ;) LG
vincenzo says
Bei uns gibt es wunderschöne Stimmung genau in der Innenstadt euch allen Merry Christmas.
grüße
vincenzo
Andersreisender says
Nora & Vicenzo: Auch Euch frohe Weihnachten und viel Spaß auf den Weihnachtsmärkten!