Die 2,5 Millionen Einwohner zählende Stadt Osaka ist eines der wirtschaftlichen Zentren Japans. Da stellen sich Touristen schnell die Frage: Was kann man in Osaka sehen? Zwei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Osaka sind das Einkaufsviertel America-mura und die Burg von Osaka. Also gehört Shopping – wieder mal – zu einem der wichtigen Themen dieser Stadt. Hier gibt es die längsten unterirdischen Einkaufsstraßen Japans und eben auch das Einkaufsviertel America-mura.
Inhalt:
American Style in Japan
Nachdem Shopping und Vergnügen in Tokio und auch anderen japanischen Städten einen hohen Stellenwert haben und ich eigentlich gar nicht so der große “Shoppingfan” bin, macht sich zuerst Unsicherheit breit, ob ich America-mura überhaupt sehen möchte. Mein Reise-Know How Japan* Reiseführer schreibt darüber:
“America-mura deswegen, weil hier bei Entstehung des Viertels viele Geschäfte mit US-Importen zu finden waren und die Vorstellung vom “American Dream” das Stadtbild beeinflusste. Inzwischen hat das Viertel seinen ganz eigenen Stil entwickelt, wie er in dieser Kombination wohl einzigartig sein dürfte.”
Während mich die US-Importe weniger interessierten, reizt mich hingegen mehr zu sehen, wie dieser “eigene Stil” aus einer Mischung von Amerika und Japan in Osaka nun wirklich aussieht. Also machte ich mich auf eine kleine Entdeckungsreise nach America-mura.
America-mura
Als ich das Viertel betrete sehe ich als erstes die lustig gestalteten Straßenlaternen. Sind sie schon das erste Anzeichen des “eigenen Stils” von America-mura?
Am zentralen Platz, dem Sankaku-Koen, entdecke ich hoch über den Reklametafeln eine Freiheitsstatue.
Auch das Publikum ist hier eher jung.
Manche Passanten kann man in der Fülle der angebotenen Kleidung fast nicht erkennen. Man sieht, wo man einkauft.
Aber ich kann Mitten im japanischen Amerika auch ein italienisches Restaurant und ein Stück italienische Gemütlichkeit finden: Gelato, Espresso und Pizza.
Ich bin etwas überrascht, als ich in einer Seitengasse ein mit Diamanten besetztes Mercedes Benz Cabrio sehe. Hier glitzert alles um die Wette.
Irgendwie will dieses diamantenbesetzte Cabrio von Mercedes Benz für mich nicht ganz in die Umgebung des Viertels passen. Rundum wird sonst eher auf “hip, cool und independence” Wert gelegt.
Sonst im “klinisch sauberen” Japan nirgends zu sehen, sind in America-mura sogar Graffiti erlaubt. Ich vermute mal, dass die besprühten Wände speziell von der Stadtverwaltung freigegeben wurden.
Der Reiseführer hat in diesem Fall nicht zu viel versprochen: Das Viertel America-mura hat einen sehr eigenen – japanischen – Stil entwickelt. Die Gassen sind eng und es gibt zahlreiche kleine Geschäfte und Gastronomiebetriebe. Keine großen Warenhausketten oder dergleichen. Ein bißchen ist der “American Dream” an den Hausfassaden noch erkennbar. Aber ist dieser Traum nicht schon längst ausgeträumt?
Japanese Dream in Den-Den-Town
Wer Unterhaltungstechnik und Elektronik liebt, der sollte bei einem Osaka-Besuch auch einen kleinen Abstecher nach Den-Den-Town machen. Das Viertel liegt nicht weit von America-mura entfernt. In der Sakai-suji Straße (Nipponbashi) reihen sich über 300 Geschäfte für Computer und Elektronik aneinander.
Das Publikum in dieser Straße ist hauptsächlich männlich und darauf haben sich auch die Unternehmen eingestellt: Neben Elektronik-Shops findet “Mann” von pikanten Manga-Comics bis hin zu schnellen Snack alles “lebensnotwendige” zu kaufen.
Weiter zur Burg von Osaka
Im Park rund um die Burg von Osaka (japanisch Osaka-jo) finden gehetzte Touristen etwas Ruhe vom Sehenswürdigkeiten-Bummel. Bei einem gemütlichen Spaziergang nähert man sich langsam der Burg Osaka.
Obwohl die Parks in Japan schön angelegt sind, gibt es nur wenige Plätze, an denen man gerne länger verweilen möchte. Vor allem Sitzbänke im Schatten fehlen oft. An heißen Sommertagen ist ein “Platz an der Sonne” eher uninteressant.
Außerdem fällt mir auf, dass Obdachlose scheinbar in ganz Japan ein einheitliches Erscheinungsbild haben. Ein Corporate Design sozusagen. In Parks sind häufig ganze Siedlungen mit blauen Planen zu sehen. Hier wohnen Menschen ohne (festes) Dach über dem Kopf.
Etwas überrascht bin ich beim Anblick des ersten Wassergrabens rund um die Burg. Die Wasserfläche wird von einem dicken, roten Teppich bedeckt. Um welchen Belag es sich genau handelt kann ich leider nicht sagen. Aber es sieht auf den ersten Blick wie eine Tartan-Bahn in Sportzentren aus.
Darauf zu gehen würde ich allerdings nicht wagen. Ich vermute mal, dass es sich um Blütenstaub oder ähnliches handelt. Aber die Menge macht mich nun doch etwas stutzig…
Um 16 Uhr bei der Burg von Osaka
Als es 16 Uhr schlägt sind es nur noch wenige Minuten Fußweg bis zur Burg von Osaka. Hier entsteht mein heutiges “16-Uhr-Blick-in-die-Welt-Foto”.
Aktueller Stand um 16 Uhr:
Ort: Osaka – im Park vor der Burg von Osaka
Präfektur: Osaka
Land: Japan
Wetter: Sonne, ca. 35 Grad, es bleibt schweißtreibend.
Zeitverschiebung:
Zur Mitteleuropäischen Sommerzeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz beträgt der Zeitunterschied + 7 Stunden. Steht in Osaka die Uhr auf 16 Uhr ist es in Mitteleuropa erst 9 Uhr. In Japan gibt es keine Sommerzeit.
Tausende Kerzen vor der Burg
Als ich endlich die Burg von Osaka erreiche werden am Gelände gerade tausende Kerzen für eine Veranstaltung aufgestellt. Leider ist – trotz mehrmaligen Versuchs – niemand in der Lage mir auf Englisch den Hintergrund dieser Aktion zu erklären.
Dann sehe ich die Burg in voller Pracht vor mir.
Die Burg von Osaka wurde im Jahre 1583 erbaut. Sie gehört zu den prächtigsten Bauwerken des Landes. Mehrmals wurden Teile der Burganlage zerstört. Der heutige Hauptturm stammt aus dem Jahr 1931. Von der Burg Osaka habe ich einen herrlichen Blick über die ganze Stadt.
Die kommende Nacht werde ich hier verbringen:
Im Hotel Chuo* in Osaka.
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