Beim Besuch von Hafenstädten bekomme ich oft Lust auf einen Besuch im Fischrestaurant. „Die Fiskebaren musst Du unbedingt besuchen“ gibt mir eine Bekannte mit auf den Weg nach Kopenhagen.
Ein toller, kulinarischer Reisetipp, den ich gerne weitergebe. Ein Lokalaugenschein in der etwas anderen “Fischbar”.
Ehrlich: Als ich mich von Google Maps auf meinem iPhone zur Adresse Flæsketorvet 100 führen lasse bin ich nicht ganz sicher, ob ich hier richtig bin. Ich stehe auf einem riesigen Parkplatz, eingesäumt von flachen, blau-weißen Industriebauten. Vor mir ein in die Jahre gekommenes, langgezognes Gebäude. Am Dach drohnt ein prämiertes Rind, das den Bau optisch noch flacher aussehen sieht.
Fleisch wurde hier einmal verarbeitet und abgepackt, wie in einigen anderen Gebäuden hier im „Fleischverarbeitungsbezirk“ auch. Heute zählt der „Meat Packing District“ zu den angesagten Ausgehmeilen Kopenhagens. Zwischen den Industriebetrieben siedeln sich immer mehr Bars und Restaurants an.
Vor der Kødbyens Fiskebar, kurz Fiskebaren genannt, haben es sich einige in der Abendsonne in Liegestühlen und auf Holzbänken bequem gemacht.
Drinnen mischt sich Industriedesign mit Vintage-Elementen. Fliesen an den Wänden, Industrieboden und eine Bar, die mit alten Türstöcken verkleidet ist. An den von der grauen Decke abgehängten Kleiderständer könnten einmal schwere Fleischstücke gehangen sein.
Seit 5 Jahren wird im ehemaligen Fleischerlokal Fisch verkauft. Bagge Algreen-Ussing und Anders Selmer haben das angesagte Speiselokal 2009 gegründet.
„Fischrestaurants gibt es viele in Kopenhagen, aber dort geht es nobel zu. Wir wollen hohe Qualität kombiniert mit ungewöhnlichem Style bieten“, sagt Bagge als ich noch überlege in welcher Ecke ich Platz nehmen möchte.
In die Couch-Ecke? Oder lieber an einen Zweiertisch mit Holzstühlen? Oder doch lieber an die Bar? Ich entscheide ich für den sonnigen Platz direkt an der Fensterfront.
Hier kann ich Aran in der Schauküche zusehen. Der Australier ist heute Abend für die kalten Fischgerichte zuständig und reicht mir als Appetizer Austern. Sie werden auf einem Kiesbett serviert.
In der Karte sind die Fischgerichte in verschiedene Kategorien aufgeteilt. Gerichte mit rohem Fisch, verschiedene Appetizer, heiße Hauptspeisen und dann gibt’s natürlich auch noch die Seite mit den Desserts in der Speisekarte. Süßes, ohne Fisch.
Tunfisch und Aal sind auf der Speisekarte nicht zu finden. „Wir versuchen nachhaltig und ökologisch zu handeln und nützen auch die Abwärme aus der Küche als Heizung”, sagt Bagge.
Das Konzept scheint aufzugehen. Während ich in der sehr, sehr großen Weinkarte blättere füllt sich das Lokal.
Das Publikum ist bunt gemischt – vom Studenten bis zum Business Man. Entspannt, legere gekleidet. So wie auch die Kellner. Sie tragen schwarze T-Shirts von denen sich die bunten Fischkreationen gut abheben.
Die eben servierte Makrele kommt aus Norwegischen Gewässern und ist bunt verziert u.a. mit hauchdünnen Blättchen von Roten Rüben (Rohnen) und Roggenbrot.
Man sieht an den liebevoll gestalteten – eigentlich designten – Gerichten, dass das internationale Team Spaß an der Arbeit hat.
Die Preise sind, für Kopenhagener Verhältnisse, im annehmbaren Rahmen. Gerichte kosten ab rund 100 DKK (ca. € 13,30). Um satt zu werden sollte man ein paar Gänge einplanen.
Für Fischliebhaber, die in entspannter, legerer Atmosphäre in Kopenhagen Fisch essen wollen ist die Kødbyens Fiskebar mein “heißer Tipp”. Wer in Kopenhagen lieber Streetfood isst, für den habe ich in den kommenden Tagen einen anderen Kulinarik-Tipp.
Detail-Infos zur Fiskebaren:
- Adresse:
Kødbyens Fiskebar
Flæsketorvet 100 (Flaesketorvet in Google Maps eingeben)
1711 Kopenhagen - Nächstegelegene S-Bahn Stationen:
Dybbølsbro (Internetfahrplan: Dybboelsbro eingeben) oder Kopenhagen Hauptbahnhof (ca. 10 Minuten zu Fuß).
Eine U-Bahn Station in der Nähe ist in Bau. - Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag und Sonntag: 17:30 bis 24 Uhr
Freitag & Samstag: 17:30 bis 2 Uhr
Küche von 18 bis 23 Uhr. - Reservierung online möglich auf der Homepage der Kødbyens Fiskebar.
Die Erfahrungen, Tipps und Hintergrundinformationen in diesem Beitrag wurden im Rahmen einer individuellen Presseeinladung von Fiskebaren recherchiert. Wie immer bleibt meine Meinung in der Berichterstattung davon unberührt.
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