„Zum 30er soll es ein besonderes Geschenk sein“ dachte sich meine Schwester und hat mich mit einem „Krimi Dinner“* überrascht. Gemütlich essen und dem Mörder auf die Schliche kommen, das schien ein “Mordsspaß” zu werden.
Ich habe mich total über dieses Geschenk gefreut. Leider war dann kein passender Termin in greifbarer Nähe. Gottseidank war der Erlebnis-Gutschein von Jollydays* auch anders verwendbar.
Aus dem Dinner wird Sport
So wurde aus dem „Dinner in the dark“ rasch das Fussschnorcheln* in der Traun in Oberösterreich. Genau genommen nennt man diesen Sport „Scuben“, das ist eine Mischung aus Canyoning und Hydrospeed. Hört sich gefährlich an, ist es aber nicht. Davon habe ich mich überzeugt, bevor ich dieses Abenteuer gebucht habe. Außerdem muß man fürs Scuben nicht sonderlich sportlich sein.
An einem strahlenden Sommertag im August mache ich mich auf den Weg zum Scuben. Bereits bei der Ankunft in dem kleinen Ort Desselbrunn/Viecht in der Nähe von Steyrermühl herrscht an der Tauchbasis ausgelassene Stimmung. Bei herrlichem Wetter trudeln am Vormittag Gäste, darunter auch Familien mit Kinder, aus Nah und Fern ein. Einige haben, so wie ich, einen Erlebnisgutschein zum Geburtstag oder einem anderen Jubiläum bekommen.
Die Ausrüstung
Die Vergabe der Neopren-Anzüge übernimmt der Chef persönlich. In der Schlange wartend hört man ihn aus dem kleinen Umkleideraum schon laut seinen „Senf“ zu jedem ausgegebenen Neoprenanzug dazugeben: „Was brauchst Du für eine Größe?“ „50“ „Naaa…nach der Größe hab’ ich gefragt, nicht nach dem Alter“. Egal ob dick, dünn, jung oder alt – keiner kommt ungeschoren davon.
Vor lauter Aufregung schafft es einer der Gäste den Neoprenanzug verkehrt herum anzuziehen. Die ganze „Quälerei” in den engen Anzug hinein war somit umsonst.
Schnorchelkurs
Mit Taucheranzug, Schnorchel, Taucherbrille und Flossen ausgerüstet, gibt es dann in ruhigerem Gewässer eine Unterweisung im richtigen Verhalten beim Schnorcheln. So kann man das Gefühl, im Wasser zu schweben, zum ersten Mal testen. Der Vorteil des Neoprenanzugs ist, dass man auf Grund des Auftriebs nicht untergehen kann und somit auch ohne Bewegung an der Wasseroberfläche treibt.
Nach diesem ersten Test wird es ernst und wir gehen zum Wildwasser. Über einen schmalen Weg erreichen wir in der Nähe der Traunfälle eine Klippe, auf der eine junge Frau auf ihrer Harfe spielt.
Mit einer Harfenspielerin auf diesem Felsen hat niemand gerechnet – die Situation hat etwas unwirkliches an sich. Doch uns bleibt nicht viel Zeit zum Nachdenken. Unser Führer informiert uns nur kurz und bündig: “Flossen anziehen und vom Felsen ins Wasser springen”. Bitte was? Von einem Sprung aus etwa 5 Metern Höhe stand nichts im “Programm”. Beim Gedanken an dieses Erlebnis wird nicht nur mir mulmig.
Bevor man peinlich die Klippen hinunterklettert, nimmt man es dann doch sportlich: Hier das Beweisfoto von meinem Sprung in die Traun:-)
Unten heil angekommen wird noch einmal die Ausrüstung kontrolliert, bevor es dann mit dem Schnorcheln losgeht. Entspannt lassen wir uns an der Oberfläche treiben und entdecken die Umgebung unter dem Wasser. Aber auch eine Traunfall-Dusche ist etwas ganz Besonderes.
Wir haben Glück und das Wasser ist glasklar. Beim Scuben kann man Forellen, Äschen, Barben und Flussbarsche sehen. Manchmal, so berichtet uns “Greenhorns” der Führer, werden auch Saiblinge, Schleien, Aale, Aalrutten und große Huchen gesichtet. Wir haben Glück und erspähen trotz perfekter Tarnung einen dieser großen Fische. Bis auf wenige Zentimeter können wir an diesen fast einen Meter langen Fisch heranschwimmen, bis er dann doch seine Position vorsichtshalber ändert.
Entspannt gleiten wir weiter durch das Wasser. Flache Becken wechseln sich mit engen, tiefen Canyons ab. Dann wird das entspannte Gleiten durch Stromschnellen unterbrochen. Wie in der Achterbahn zieht uns die Strömung über die zum Teil nur 10 cm tiefen Stromschnellen.
Nach der Action folgt wieder Entspannung und man hat Zeit, sich der Umgebung und den Fischen zu widmen. Viel zu schnell vergeht die Zeit beim Schauen und Staunen und schon ist dieses Abenteuer wieder zu Ende.
Mit dem Bus werden wir zurück zur Fluss-Tauchbasis gebracht. Es hat riesig Spaß gemacht und das Team war super freundlich. Scuben ist übrigens nur bei normalem Wasserstand der Traun möglich. Bei Hochwasser wird aus dem Abenteuer in der reißenden Traun schnell eine tödliche Gefahr!
Hast Du auch Lust auf Scuben in der Traun? Weitere Informationen und mögliche Termine für dieses Wasserabenteuer findest Du auf dieser Seite*.
Geschenkgutschein nicht aufgebraucht
Ein paar Euro Guthaben hatte ich noch auf meinem Geburtstags-Gutschein. Ich wußte auch schon, was ich damit mache: Nämlich einen Indoor Schnupper-Tauchkurs* im Freibad Bergheim bei Salzburg. Besonders freute ich mich, als mein Budget dann von Jollydays nochmals um 10 Euro aufgefettet wurde, da ich eine Bewertung fürs Scuben auf ihrer Homepage hinterließ. Leider gibt’s vom Tauchen keine tollen Fotos. Wer das Schweben unter Wasser einmal ausprobieren möchte, dem kann ich einen Indoor-Tauchkurs absolut empfehlen.
Vielen Dank an meine Schwester Andrea für diese tolle Geschenksidee zu meinem Geburtstag und an die Frau von Erich Reichenpfader (mir fällt leider ihr Vorname nicht mehr ein) für die tollen Fotos zum Erlebnisbericht!
Jörg says
Herzlichen Glückwunsch nachträglich :o)
Die Gartenbären
Andersreisender says
@Jörg: *brummbrumm* da kommen zwei Gartenbären im Andersreisen-Blog vorbei :-) Schön, mal wieder von Euch zu hören. Muss auch mal dringend wieder ein bisschen in Eurem Garten “herumstöbern”. In Salzburg ist die Gartensaison ja schon ziemlich vorbei…
Apropos vorbei: Mein Geburtstag ist auch schon eine Zeit lang vorbei – der war bereits im Jahr 2008. Aber das mit dem Gutschein-Einlösen hat etwas gedauert ;-) Danke für die Glückwünsche!
Ini says
auch von uns… herzlichen Glückwunsch nachträglich.
mir wird dieser Sport wohl verwehrt bleiben, da ich Probleme unter Wasser habe
trotzdem find ich das mutig von Menschen, die sowas können.
Andersreisender says
@ Ini: Dankeschön für die Glückwünsche, wie gesagt: Ist schon mehr als ein Jahr her ;-) Außer beim Sprung ins Wasser taucht man übrigens mit dem Kopf nie ganz unter. Man bleibt immer an der Wasseroberfläche.
Arven says
Oh wie cool, ich liebe tauchen. Als Kind wollte ich Meeresbiologin werden ;)
Das klingt echt Hammer. Das ist wirklich ein Geschenk der besonderen Art.
Andersreisender says
@Arven: Ja, war wirklich eine tolle Erfahrung. Mit Tauchen ein bisschen weiter zu machen wäre auch interessant – aber mal sehen, ob da meine Ohren mitmachen…
Interessant, dass Du Meeresbiologin werden wolltest – ich kenne jemanden, die auch in die Richtung arbeitet…
Helga says
Du bist aber auch für jedes Abenteuer zu haben! Ich freue mich für dich über das tolle Erlebnis. Liebe Grüße Helga
Andersreisender says
@Helga: Naja…nicht für jedes ;-) Eigentlich bin ich da eher auf der vorsichtigen Seite. Aber beim Scuben kann bis auf den einen oder anderen blauen Fleck sonst nicht viel passieren…
Andrea says
Ich freu mich wirklich, dass der Gutschein bei dir so gut angekommen ist! Echt mutig! Ich hab im Brucker Schwimmbad schon einen Knödl im Bauch wenn ich auf dem 3 Meter Brett stehe – wenn ich mir vorstelle, dass das noch 2 Meter mehr sind und dann noch von einem Felsen… *fürcht* :-) Wenn man mal im Wasser ist, dann ist das Scuben sicher spitze! Vielleicht fährst du ja mal ans Rote Meer – da braucht man nur schnorcheln und sieht eine faszinierende Unterwasserwelt! Auf jeden Fall wünsch ich dir, dass dein Wunsch vom Tauchen auch noch in Erfüllung geht. Die Ohren kann man ja zustopfen :-)
Bussi von deiner Schwester Andrea!
Andersreisender says
@Andrea: Hallo! Schön, dass Du in meinen Blog gefunden hast :-) Naja, das mit dem Springen war wohl eher der Gruppenzwang – bevor ich peinlich die glitschigen Felsen hinunter klettere bin ich doch lieber gesprungen. Am Besten nicht hinunter schauen, dann ist es gar nicht so tragisch. Die meiste Sorge hatten wir alle, dass jemand beim Flossen-Anziehen auf dem schmalen Felsen ausrutscht. Naja…und Schwindelfrei bin ich auch nicht so ganz.
Rotes Meer wäre sicherlich auch eine tolle Sache! Da hast Du Recht. Auch super zum Tauchen. Aber das mit den zugestopften Ohren wird leider nicht ganz funktionieren… ;-)
Danke noch einmal fürs Geschenk :-)