Der kleine, urinierende Mann aus Brüssel ist berühmt. Um Manneken Pis scharen sich die Besucher und fotografieren das nackte Kerlchen aus allen nur erdenklichen Perspektiven.
Neben Manneken Pis gibt es zwei weitere „Pinkler“ in Brüssel, die als Sehenswürdigkeiten weniger bekannt sind.
Schon seit 1619 steht der kleine Kerl an der Ecke Rue de l’Etuve/Stoofstraat, Rue des Grands Carmes/Lievevrouwbroerstraat und und Rue du Chêne/Eikstraat und pinkelt ohne Pause ins Brunnenbecken. Auch wenn es sich etwas geschmacklos anhört, aber früher diente der Brunnen der Trinkwasserversorgung Brüssels. Ins Becken zu pinkeln war da natürlich streng verboten – außer für Manneken Pis. Der durfte.
Um die 61 Zentimeter große Bronzefigur scharen sich die Touristen. Im Minutentakt trifft eine neue Gruppe ein und posiert mit dem kecken Kerl.
Bei meinem Besuch ist Manneken Pis so, wie Gott ihn schuf. Nackt. Dabei gibt es für ihn mittlerweile über 850 verschiedene Kostüme, die ihm von Zeit zu Zeit angezogen werden.
Ob es auch Kleidung für das pinkelnde Mädchen gibt ist mir nicht bekannt. Jeanneke Pis ist das noch junge Pendant zum Pinkelbuben und lässt seit 1985 hockend das Wasser ins Brunnenbecken.
Sie bekommt auch weniger Besuch als der Junge, vermutlich weil sie gut versteckt in der Impasse de la Fidelité, einer kleinen Sackgasse nahe der Rue des Bouchers, hinter Gittern sitzt.
Der Bub und das Mädchen werden im Brüsseler Dialekt die „Brusseleir“ genannt.
Aber wo befindet sich die dritte Pinkel-Figur in Brüssel?
Zinneke Pis ist ein Mischlingshund aus Bronze. Er hat seinen Namen vom kleinen Fluss Senne („Zinneke“) der im Mittelalter durch Brüssel floss. Damals lebten viele Hunde in der Nähe des Flusses.
Zinneke Pis pinkelt in keinen Brunnen. Er hebt das Bein am Poller wo die Rue des Chartreux/Kartuizersstraat auf die Rue Saint Christophe/Sint Kristoffels Straat trifft.
Warst Du schon einmal in Brüssel und hast alle drei Figuren gesehen? Welche ist Dein Favorit?
Dieser Beitrag entstand im Rahmen meiner Flandern Reise. Die Erfahrungen, Tipps und Hintergrundinformationen in diesem Beitrag wurden im Rahmen einer individuellen Pressereise auf Einladung von Visit Flanders Wien recherchiert. Wie immer bleibt meine Meinung in der Berichterstattung davon unberührt. Der Beitrag wurde erstmals am 24.9.2014 veröffentlicht. Letztes Update: 9.7.2019.
Alex says
Ich war zwar schon einmal in Brüssel, habe aber wohl keinen der 3 gesehen. Mir waren bislang auch die zwei anderen gar nicht bekannt. Ich kannte vom Namen her nur den guten, alten Manneken Pis! :)
tonari says
Da muss ich dann wohl unbedingt demnächst mal hin.
Jeanneke Pis – ich bin begeistert, dass es ein weibliches Pendant zum Männeken gibt.
(Und das da nichts geschönt oder verniedlicht wird. )
Andersreisender says
– Alex: Sowas – da wird’s Zeit für einen Besuch. Vor allem bei Zinneke ;-)
– Tonari: Die kleine Jeanneke sitzt schon ziemlich frech über dem Becken. ;-)
Helmut Ullrich says
Ich weiß nicht, wie Ihr darauf kommt, aber “Zenneke” gibt es nicht – er heißt “Zinneke”. Das bezeichnet im Brüsseler Platt einen “Straßenköter”. Es findet auch regelmäßig eine “Zinneke-Parade” in Brüssel statt, eine Art Straßenkarneval.
Andersreisender says
Dankeschön, Helmut, für Deinen Hinweis. Da hat sich doch glatt ein falscher Buchstabe eingeschlichen und dann noch brav durch den ganzen Beitrag gezogen. Wurde soeben korrigiert, damit “Zinneke” seinen richtigen Namen hat. :-) Warst Du schon einmal bei der Zinneke-Parade mit dabei? Wie läuft sie ab?