Gottseidank hat er sich nicht verletzt. Der Papst, als er 2011 Freiburg im Breisgau besuchte.
Pflaster verbrauchte man für Papst Benedikt XVI. trotzdem einige. Aber die weißen Siegel waren eher eine präventive Maßnahme, damit ihm nichts passiert.
Am Münsterplatz in der Freiburger Innenstadt erinnern sie heute noch an den Besuch des Kirchenoberhaupts. Die sogenannten Papstpflaster sind als weiße Stellen auf den Kanal- und Revisionsdeckel zu sehen. Sie versiegelten währen des Papstbesuchs die Zugänge zu den unterirdischen Schächten. Alles reine Vorkehrungen für den wichtigen, kirchlichen Besuch.
Damals, am 24. und 25. September 2011, stand Freiburg auf dem Kopf. Alle Glocken läuteten, als Papst Benedikt XVI. mit dem Papamobil durch die Freiburger Innenstadt fuhr.
Am 25. September feierten am Gelände des Flugplatzes 100.000 Menschen gemeinsam den Sonntagsgottesdienst. An dieses Großereignis erinnern heute noch die sogenannten Papstbänke. Rund 5.000 Bänke wurden aus Tannen- oder Fichtenholz aus dem Schwarzwald afür den Sonntagsgottesdienst hergestellt.
Nach der apostolischen Reise von Papst Benedikt XVI. wurden die Bänke verkauft. Vor allem in und um Freiburg sieht man die 5 Meter langen Bänke heute noch als Andenken stehen.
Bestimmt steht auch eine Papstbank in der Nähe des Münsterplatzes. Dort, wo die Kanaldeckel sorgsam mit Papstpflaster versiegelt wurden. Heute sind die meisten Siegel aufgebrochen. Ein Beweis dafür, dass die Kanaldeckel in letzter Zeit zumindest einmal geöffnet wurden.
Die Kanaldeckel ziert das Stadtsiegel von Freiburg. Das Symbol mit dem Stadttor, den zwei Türmen und den Bläsern stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Rund um das Tor befinden sich vier Sterne, unter dem Tor eine Lilie. Über dem Tor ist „Kanalisation Freiburg i. Br.“ zu lesen.
Bei vielen Kanaldeckeln am Münsterplatz klebt etwas grünes in der Prägung. Tannennadeln zur Vorweihnachtszeit und Gemüse von den Marktständen. Daneben streiten sich Tauben um den fleischigen Wurstzipfel, der beim Würstelstand vom Teller fiel. Die Veggie-Variante ist umstritten.
Der aufregende Besuch aus dem Vatikan und die turbulenten Tage sind längst Vergangenheit, Freiburg zeigt sich von seiner entspannten Seite. Die Papstpflaster am Münsterplatz werden aber noch länger als stumme Zeugen eines hohen Besuchs sichtbar sein.
Alex says
Da isser wieder – ein Kanaldeckel! :D
Und zu Freiburg, da muss ich auch mal hin. Einmal oder zweimal dran vorbeigefahren, aber mehr war noch nicht drin. Und wo wir schon bei Freiburg sind, Nürnberg sollte auch eine Reise wert sein. Schon einmal dort gewesen?
Daniel says
Da ich seit 3 Jahren meinen Hauptwohnsitz nicht allzu weit von Freiburg entfernt habe, bin ich nahezu jede zweite Woche in der wunderschönen Stadt im Breisgau zu Gast. Daher kann ich einen Besuch nur empfehlen, vor allem jetzt während der Weihnachtszeit. Bei schönem Wetter ist ein Besuch auf dem Schlossberg ein absolutes Muss, von dem aus man einen tollen Blick über die Stadt hat. Ach ja, dank dir für die Geschichte mit dem Kanaldeckel, die ich Kulturbanause noch gar nicht kannte. Wieder etwas gelernt.
Viele Grüße aus Offenburg, Daniel.
Andersreisender says
– Alex: Jaaa! Und es kommen noch mehr im Blog! :-) Nach Nürnberg komme ich übrigens im April. Dort zeige ich meine Vietnam & Kambodscha Show. Vielleicht bleibt auch ein bisschen Zeit um die Stadt zu erkunden. :-)
– Daniel: Danke für Deine Freiburg-Tipps! Die Weihnachtsmärkte waren leider bei meinem Besuch noch geschlossen, aber den Blick vom Schlossberg über die Stadt kenne ich. Und am Markt am Münsterplatz komme ich auch immer wieder für eine Wurst vorbei. Mit Blick auf die Kanaldeckel und Papstpflaster. ;-)