George Town auf der Insel Penang in Malaysia ist ein perfekter Ort um eine Asienreise zu beginnen. Hier trifft man auf viele verschiedene Kulturen und spürt gleichzeitig das Europäische Erbe. Die Gebetshäuser von Hindus, Buddhisten, Moslems und Christen stehen hier in Sichtweite zueinander. Zwischendrin finden Streetfood-Begeisterte Leckerbissen quer durch die Asiatische Küche.
Für die wenigsten ist Georgetown der Startpunkt einer Asienreise. Wer aus Europa mit dem Flugzeug nach Südostasien anreist landet zu Beginn der Reise eher in Bangkok oder Singapur. Aber für viele Reisende ist die Insel Penang der erste Reisestopp in Malaysia, wenn Sie aus Thailand Richtung Süden reisen. So geht’s auch mir. Ich reise mit dem Nachtzug von Thailand nach Malaysia und dann von Butterworth mit der Fähre auf die Insel Penang.
Von Butterworth ist George Town in Sichtweite, die Fahrt mit der Auto- und Passagierfähre dauert nur rund eine halbe Stunde. Die Stadt George Town haben Fahrgäste während der gesamten Überfahrt im Blick. Ich muss beim ersten Anblick der Hochhäuser am anderen Ufer sofort an Hongkong denken. Dort verbindet die Star Ferry das Festland mit Hongkong Island.
Beide Städte waren einst wichtige Handelsposten der Briten in Asien. Von der Größe her ist George Town mit Hongkong natürlich nicht zu vergleichen. Die Hauptstadt der Insel Penang hat gerade einmal rund 180.000 Einwohner. Beim Eintauchen in die Altstadt wird der Unterschied zur Millionenmentropole dann noch sichtbarer.
Rote Lampions hängen in den Straßen, während meines Besuchs wird gerade Chinese New Year gefeiert. Die Präsenz der Chinesen in der Stadt ist nicht zu übersehen. Chinesische Schriftzeichen prägen die Straßen und auch die Tempel sind für eines der größten Feste des Jahres im Chinesischen Kalender geschmückt. Mit etwas Glück sehen Reisende in diesen Tagen auch einen Drachen- oder Löwentanz.
Neben dem Tempel, in dem freudig das neue Jahr begrüßt wird, ruft der Muezzin zum Gebet. Im ganzen Stadtgebiet sind die Rufer zu hören. Der Islam ist die größte Religionsgemeinschaft in Malaysia (rd. 60 %) und auch Staatsreligion. Muslimische Bewohner George Towns, die aus Indien oder Pakistan eingewandert sind, machen sich nun fürs Gebet bereit.
Viele Inder sind aber auch Anhänger des Hinduismus. Von den bunt und üppig verzierten Tempelfassaden in “Little India” grüßen Ganesha, Vishnu und Co.
Auch Kirchen kann man bei einem Bummel am Rande der Altstadt entdecken, wie z.B. die St. George’s Kirche. Entlang der breiten Straßen und schmalen Gassen zeugen alten Gebäude von der britischen Kolonialzeit. Hinter jeder Straßenecke verbirgt sich ein anderer, spannender Anblick.
Erlebnisreicher Stadtbummel in George Town
Ich mag Städte wie George Town. Städte die man einfach bei einem gemütlichen Stadtbummel erleben und ständig etwas Neues entdecken kann. Ohne Reiseführer, ohne ein konkretes Ziel haben zu müssen. Das soll nun nicht heißen, dass es keine anderen Sehenswürdigkeiten in George Town gibt. In der Stadt können Besucher einige Museen oder auch z.B. das Fort Cornwallis besichtigen.
Auf der Insel Penang gibt es einen Nationalpark, eine Standseilbahn, Städte und vieles mehr zu entdecken. Ausführliche Tipps liefert der “Malaysia, Singapur und Brunei” Individualreiseführer von Stefan Loose*. Ich habe ihn bei dieser Reise als guten Begleiter im Handgepäck.
Bei so einem entspannten Stadtbummel durch George Town müssen Reisende auch nicht verhungern. An jeder Straßenecke werden an Ständen und in kleinen “Restaurants” andere Köstlichkeiten angeboten.
Quer durch die Asiatische Küche
Auch beim kulinarischen Angebot wird das “Mulit-Kulti” und die Einflüsse aus verschiedenen Regionen Asiens sichtbar. An der einen Ecke kochen Chinesen Nudelsuppe und bereiten in den Dampfgarern Dim Sum zu, am indischen Nachbarstand laden Samosas und Wada-Kringel zum Naschen ein.
Streetfood-Liebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten, hier sind kulinarische Einflüsse aus vielen Teilen Asiens an einem Ort vereint. Nasi Goreng, Gebratener Reis in vielen verschiedenen Variationen, gehört zu den Klassikern der Malaysischen Küche.
Nasi Kandar wird traditionell mit den Fingern vom Banenblatt gegessen. Indische Moslems haben dieses Gericht, das optisch den klassischen Curries ähnelt, nach Malaysia gebracht.
Wer es mit der asiatischen Küche nicht so hat muss in George Town auch nicht verzweifeln. In der Lebuh Chulia befinden sich zwischen den asiatischen Straßenständen auch Burger-Verkäufer. Nicht verzweifeln, wenn der Lieblingsstand am nächsten Tag nicht mehr zu entdecken ist. Viele Stände werden nur zu bestimmten Uhrzeiten betrieben. Da wo die Eisenwarenhandlung tagsüber Werkzeug verkauft sperrt nach Ladenschluss am Gehsteig ein Suppenstand auf.
Neben dem Streetfood gibt’s natürlich auch “richtige” Restaurants. Die bekannten Fastfood-Ketten mit dem internationalen Einheitsbrei finden sich außerhalb der Altstadt.
Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Die einen mögen’s, die anderen nicht.
Eine Frucht, die die Gesellschaft in Malaysia und anderen Teilen Asiens spaltet, ist Durian. Die “Stinkfrucht” schmeckt eigentlich ganz gut, hat aber vielerorts Hausverbot. In George Town gibt’s für Durian-Fans den Himmel auf Erden. Mehr darüber in einem der nächsten Beiträge.
Alex says
Schöne Eindrücke und schön zu sehen, wie die verschiedensten Kirchen nebeneinander zu finden sind. Gemütlich schaut’s aus! Gruß
Thomas says
Hallo,
an Penang/ Georgetown habe ich keine so guten Erinnerungen als ich vor 20 Jahren dort war. Ich habe damals bei einem Chinesen übernachtet und es war einfach total schmuddelig. Abends extra ein paar Bier getrunken, um die Nacht zu überstehen und dann das Sightseeing straff durchgezogen und gleich wieder abgereist.
Sieht bei dir alles viel besser aus. Viel Spass noch.
Lg
Thomas
Andersreisender says
– Alex: Ja, absolut gemütlich und empfehlenswert. Georgetown steht vielleicht auch mal auf Deiner Reiseliste?
– Thomas: Das ist schade, dass Du an Georgetown keine so gute Erinnerung hast. So ein siffiges Zimmer kann machmal ganz schön die Laune verderben. Da hilft nur eines: Nochmals auf Penang reisen. ;-)
Alex says
Naaaja, steht nicht wirklich in nächster Zeit auf einer meiner Urlaubs-To-Do-Listen. Aber wer weiß was die Zukunft bringt.
Andersreisender says
– Alex: Genau… die Zukunft bringt gottseidank immer wieder spannende Reisen! :-)
Chris | Wolfsgezwitscher says
Danke für den Bericht! Mir hat es dort letztes Mal so gut gefallen, dass ich einfach alle weiteren Reiseziele gestrichen hatte. Und mir lieber ein paar sehr entspannte Tage gönnte zwischen der riesigen Auswahl von Essen – wie in deinem Artikel beschrieben. Eine ganz bezaubernde Stadt ist das und wurde bei mir direkt unter Lieblingsorte verbucht.
Andersreisender says
– Chris: Ja, meine Erfahrungen mit Georgetown möchte ich auch nicht missen. Ein spannendes Städtchen in Malaysia mit vielen tollen Eindrücken. :-)
Andi says
Georgetown hat mir als Stadt auf unserer Malaysia Rundreise am besten gefallen. Genau wie du schreibst finden sich hier viele der vorhanden Kulturen. Faszinierend fand ich auch die Künstlerscene in Penang. Man findet hier einfach alles, ein botanischer Garten der eher an einen an Jungle angrenzenden Park erinnert, einen Nationalpark der seines gleichen noch sucht und eine wundervolle Stadt. Nur gute Erlebnisse da gehabt. Würde ich gerne mal wieder hin und das länger als nur 3 Tage ;)