Das Gefühl ist einfach unvergleichlich. Wenn ich den gepackten Rucksack schultere, die Wohnungstür absperre und mich auf eine Reise durch Südostasien freue. Am angenehmsten reist man dort mit dem Rucksack. Ich habe diesmal den Osprey Porter 65 und den Daylite Plus Daypack für den Reise-Praxistest mit dabei. Sie wurden mir von Osprey für den Test zur Verfügung gestellt. Ob sich die beiden Rucksäcke während der zweimonaten Reise bewähren liest Du hier in meinem Erfahrungsbericht.
Südostasien ist eine klassische „Backpacker-Destination“. Thailand, Vietnam, Kambodscha und Laos sind z.B. mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu bereisen. Meine Reise führt diesmal Richtung Süden, nach Südthailand und weiter nach Malaysia und Singapur. Hauptsächlich reise ich mit der Eisenbahn und mit dem Bus.
Der Osprey 65 bietet für eine Reise durch Südostasien ausreichend Platz. Bei 65 Liter Volumen es gibt noch einiges an „Luft“ nach oben für Souvenirs und mögliche Spontankäufe. Die Märkte in Bangkok sind am Ende der Reise immer für ein paar Schnäppchen gut. Neben den Reise-Basics brauche immer etwas mehr Stauraum um mehrere Kilo Technik, Kabel, Kameras und auch etwas Tauchequipment unterzubringen.
65 Liter … oder darfs ein bisserl weniger sein?
Ja, man kann auch mit Handgepäck durch Südostasien reisen. Wenn man will und Lust dazu hat. Bei mir hält sich die Lust dazu in grenzen. Was sich “cool” anhört kann beim Reisen auch ziemlich unpraktisch sein.
Überlege Dir vor Deiner Reise was Du mitnehmen möchtest, dann wählst Du entsprechend die Größe des Rucksack aus. Mit 65 Liter solltest Du für Reisen in warme Länder gut auskommen. Überlege Dir trotzdem beim Packen ob Du die Sachen wirklich brauchst, schließlich musst Du alles während Deiner Reise schleppen.
Bei meiner Sommer-Reise nach Flandern hat mich der Osprey Farpoint 55 Rucksack begleitet, ich habe über meine Erfahrungen im Blog berichtet. Er ist eine interessante Alternative für Südostasien. Hier ist bei der Größenangabe von 55 Liter der Daypack mit eingerechnet, effektiver Stauraum sind also 42 Liter.
Für jene, die mit wenig Gepäck reisen reicht dieser Rucksack durchaus aus. Mir ist er für Südostasien eine Spur zu klein, ich reise gerne mit Moskitonetz und etwas Reserve. So hat auch mein Reisekissen noch locker im Rucksack Platz und ich muss nicht schlichten.
Der Osprey Porter 65 in Südostasien
Beim Check in am Flughafen Wien dauert es wieder einmal länger. Vor mir schichten Thailand-Urlauber ihre Koffer wegen Übergepäck um. Und das schon bei der Hinreise! Mein Rucksack bringt gerade mal 10,5 Kilo auf die Waage. Damit lässt es sich komfortabel durch Südostasien reisen.
Ich verstaue die Träger des Rucksacks, damit sie beim Transport keinen Schaden nehmen. Das ist in wenigen Sekunden erledigt. So gibt es keine Angriffsfläche mehr für gefräßige Rollbänder.
Nach ein paar Tagen Aufenthalt in Bangkok führt die Reise weiter nach Ranong und auf die Insel Koh Phayam. Hier hat der Rucksack gleich seine erste, harte Bewährungsprobe. Das Wetter ist unerwartet schlecht. Meine Reisekollegen und ich können sich mit mehr oder weniger schicken „Wetterhexen“ ein bisschen vor dem Regen schützen, auch den Daypack kann ich darunter verstecken.
Für den Rucksack habe ich allerdings keinen Wetterschutz. Braucht man auch nicht während der Trockenzeit in Thailand, habe ich zumindest bis zu diesem Moment gedacht.
Nach mehreren Stunden auf der Fähre und nach der anschließenden Mopedfahrt quer über die Insel kommen wir patschnass am Ziel an. Auch der Rucksack ist triefnass. Als ich ihn dann im Bungalow öffne bin ich aber angenehm überrascht: Drinnen ist alles trocken. Auch ohne Regenhülle lässt der Osprey Porter 65 den Regen nicht sofort durch und schützt bei einem kurzen Schauer das Gepäck.
Bei der Regenaktion haben die Rucksäcke auch gleich ihre ersten Schrammen und Schmutzflecken abbekommen. Aber mal ehrlich: Was wäre ein Reiserucksack ohne der entsprechenden Patina? Die rotbraune Farbe („Hoodoo red“) verzeiht so manchen Dreckfleck, auch das Blau des Daylite Plus Daypacks ist sehr dankbar.
Bei der Verladung an Flughäfen oder bei Fähren wird mit Rucksäcken und Koffer nicht zimperlich umgegangen. Da ist auch eine gute Verarbeitung der Nähte und Schnallen wichtig. Und wer hat schon einmal unter die Bänke im Zug geschaut? Im Thailändischen Nachtzug ist dort der Platz fürs Gepäck. Der Rucksack bleibt dort bis zum Ende der Reise.
In einem der zahlreichen Außenfächer sind bei mir Zahnbürste und Zahnpaste verstaut. Darauf kann ich im beengten Nachtzug schnell zugreifen ohne im Rucksack kramen zu müssen. Diese Taktik bewährt sich auch in Hostels oder den Kapselhotels in Singapur, um die wichtigsten Hygieneartikel schnell zur Hand zu haben. So stört man die anderen Reisenden nicht beim Schlafen.
Apropos kramen: Einer der größten Vorteile des Osprey Porter 65 ist, dass er auch im leeren Zustand seine Form hält. Am Reiseziel öffnet man den Deckel wie bei einem Rucksack und hat den Inhalt sofort im Blick. Die Seitenwände bleiben stabil stehen und knicken nicht ein. Im Rucksack selbst gibt es kleine Seitenfächer und ein Schuhfach, die Ordnung in das Reisegepäck bringen. Ansonsten bewährt sich auch hier das Organisieren des Gepäcks in verschiedenen Säckchen und erleichtert das Packen und Wiederauffinden.
Durch die praktische Handhabung werde ich beim Packen ziemlich schnell faul. Rucksackpacken zählt nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Also werfe ich alles in den Rucksack rein, schließe den Deckel und ziehe die Kompressionsgurte fest. So kann nichts mehr verrutschen und ich gelobe Besserung bei der Packmoral beim nächsten Reiseziel. ;-)
Im Deckel ist ein gepolstertes Fach für Laptop und Office eingearbeitet. Mit vielen Fächern, Täschchen und Halterungen lässt sich in diesem Bereich das „Office“ gut organisieren. Während meiner Reise durch Südostasien habe ich allerdings den Laptop immer im Daypack mit dabei.
Empfindliche Technik, wie den Laptop, würde ich bei Flügen oder wenn das Gepäck verladen wird, generell im Handgepäck mitnehmen. Der gesamte Inhalt meines Tagesrucksacks hätte auch im großen Rucksack Platz. Ich habe aber keine Lust ständig umzupacken.
Der Osprey Porter 65 wirkt optisch etwas klobig – im Vergleich zu meinen anderen bisherigen Rucksäcken trägt er sich aber sehr gut. Praktisch sind auch die Trageriemen seitlich und an der Unterseite des Rucksacks, beim Verladen hat man das Gepäck sicher im Griff. In Ösen kann man auch einen längeren Tragegurt einhängen und den Rucksack dann als Reisetasche verwenden.
Etwas störrisch zeigt sich der Rucksack allerdings, wenn man ihn hinstellen möchte. Die Unterseite ist gebogen und bietet keine sichere Aufstellfläche. Das finde ich etwas unpraktisch, vor allem wenn das Umfeld eher schmutzig ist. Da er nicht von selbst steht suche ich immer wieder eine Möglichkeit ihn anzulehnen.
Meine Erfahrungen mit dem Osprey Porter 65
Während der zwei Monate in Südostasien ist der Osprey Porter 65 ein sehr angenehmer Begleiter. Besonders praktisch finde ich an diesem Rucksack, dass er auch im leeren Zustand seine Form behält und nicht zusammenfällt. Dadurch lässt sich das Reisegepäck sehr gut organisieren und verstauen. Die Frontklappe bietet einen einfachen Zugriff auf das Reisegepäck.
Der Rucksack ist sehr gut verarbeitet und auf Details wurde Wert gelegt. Die Ösen an den Reißverschluss-Schiebern bieten die Möglichkeite den Rucksack mit einem Vorhängeschloss abzusperren. Kleines Manko ist für mich, dass man ihn nicht ordentlich senkrecht hinstellen kann.
Während meiner Reise durch Thailand, Malaysia und Singapur ist auch der Daylite Plus Daypack mein Begleiter. Dort sind Laptop, Schreibzeug, Reiseführer und Tagesgepäck untergebracht. Das alles könnte man auch im Porter 65 sicher unterbringen. Ich finde für meine Zwecke zwei getrennte Rucksäcke allerdings praktischer.
Für Reisen nach Südostasien oder in andere warme Reiseländer, wie z.B. Indien, bietet der Osprey Porter 65 ausreichend Platz. Auch sperriges Reisegepäck wie Moskitonetz, Reisekissen und Hüttenschlafsack sowie Souvenirs haben hier locker Platz.
Wenn Du mit weniger Gepäck reist, dann ist für Dich auch der Osprey Farpoint 55 interessant. Hier findest Du meinen Praxistest. In den 55 Liter ist der Daypack bereits inbegriffen.
Mehr Infos findest Du direkt auf der Website bei Osprey oder viele Angebote für den Porter 65* und den Daylite Plus* z.B. bei Amazon. Eine interessante Alternative zu diesem Reiserucksack mit ähnlichem Aufbau ist der Osprey Farpoint 70 mit integriertem 13 Liter Daypack*.
Wie sind Deine Erfahrungen mit dem Daylite Plus und Osprey Porter 65? Fragen zum Reiserucksack kannst Du gerne hier bei den Kommentaren hinterlassen.
Für den Test des Osprey Porter 65 und Daylite Plus Daypack wurden die beiden Rucksäcke von Osprey zur Verfügung gestellt. Dankeschön!
Shi says
Hi!
Ich habe auch genau diesen schönen roten Osprey-Rucksack auf meinen Weitwanderungen und Touren durch Europa dabei. Gefällt mir sehr gut.
Zur Zeit bin ich in Thailand unterwegs, hier aber ohne den großen Rucksack. Wunderschön hier auf Ko Lanta!
Freundliche Grüße
Shi
Andersreisender says
– Shi: Für Gepäck so um die 10 Kilo finde ich den Rucksack ideal. Besonders praktisch finde ich, dass er seine stabile Form hält – auch wenn sich das auf die optische Größe etwas nachteilig auswirkt. Wobei ich mir nicht sicher bin ob ich diesen Rucksack für Weitwanderungen verwenden würde – das ist ja doch eher ein Reiserucksack, den man nicht über lange Strecken trägt. Für Weitwanderungen würde ich einen Rucksack mit einem anderen Tragesystem und um einige Liter kleiner wählen.