(Anzeige) Das erste Mal im kalten Wasser zu tauchen ist ein Gefühl, das man wahrscheinlich nicht so schnell vergisst. Ich darf meinen Bloggerkollegen Flo bei seinem ersten Tauchgang im See begleiten und ihm dieses spannende Erlebnis zeigen. Wo liegen die Unterschiede zum Tauchen in den Tropen? Welche Ausrüstung ist fürs Kaltwassertauchen notwendig? Und wie fühlt sich der erste Tauchgang im Attersee an? Den Bericht von unserem gemeinsamen Tauchgang und viele Tipps für Deinen ersten Tauchgang im kalten Wasser liest Du in diesem Beitrag.
An meinen ersten Tauchgang im kalten Wasser erinnere ich mich noch genau. Ich lernte auf den Andamanen Tauchen und wollte danach unbedingt wissen, was es in den österreichischen Seen zu entdecken gibt. Meinen neunten Tauchgang habe ich damals als „Seejungfrau Tauchgang“ beim Tauchplatz Steinwand am Attersee im Logbuch eingetragen. Wassertemperatur: 4 Grad.
Nun steht wieder ein „Seejungfrau Tauchgang“ in den Alpen an. Ich möchte meinem Bloggerkollegen Florian vom Reiseblog Travelpins zeigen, wie sich das Tauchen im kalten Wasser anfühlt. In seinem Logbuch sind bereits Tauchgänge in Kolumbien, Thailand, Philippinen, Seychellen, Sansibar und Kroatien eingetragen. Ein Tauchgang in heimischen Gewässern fehlt noch.
Für unseren gemeinsamen Tauchausflug haben wir einen See in den Alpen in Oberösterreich ausgesucht. Der Attersee ist einer der beliebtesten Seen fürs Tauchen in Österreich und auch einer der Tauchseen direkt vor meiner Haustüre.
Rund um den See befinden sich mehrere Tauchbasen. Bei Atlantis Attersee in Unterach besorgen wir für unser gemeinsames Tauchabenteuer gleich einmal die passende Tauchausrüstung.
Inhalt:
Tauchen in den Tropen und im Kaltwasser – die Unterschiede
Anders als in den Tropen wird fürs Kaltwassertauchen wesentlich mehr Equipment benötigt. Am auffälligsten ist der lange Neoprenanzug. Statt einem drei Millimeter Shorty wird im kalten Wasser mit langem Neoprenanzug getaucht.
Neoprenanzug und „Trocki“ fürs kalte Wasser
Eine gängige Neoprenstärke ist sieben Millimeter. Der Wasserfilm zwischen Haut und Neopren erwärmt sich nach kurzer Zeit. Im Halbtrocken Tauchanzug dringt das Wasser, wegen der Dichtmanschetten, nicht so schnell ein wie in den Nasstauchanzug.
Eine sehr beliebte Variante für den See ist der Trockentauchanzug. Dafür benötigen Taucher ein spezielles Trockentauch-Brevet. Der Vorteil: Im „Trocki“ wird der Taucher überhaupt nicht nass. Das ist nicht nur unter Wasser, sondern an kühlen Tagen auch beim Umziehen sehr angenehm.
Kälteschutz für Kopf, Füße & Co.
Zur kompletten Schutzausrüstung fürs Tauchen im kalten Wasser gehören außerdem eine Kopfhaube aus Neopren, Handschuhe und Neoprenboots. Neoprensocken und ein Neoprenshirt können zur weiteren Wärmeisolation daruntergezogen werden. Alternativ kannst Du bei tiefen Wassertemperaturen auch eine Eisweste über den Anzug ziehen.
Kaltwassertaugliche Atemregler
Ein weiterer, besonderer Unterschied zwischen dem Tauchen in den Tropen und im kalten Wasser ist die Konfiguration der Atemregler und der Abgänge an der Pressluftflasche. Alles sollte kaltwassertauglich sein. Das ist sehr wichtig, denn das Einfrieren des Tauchequipments sollte verhindert werden. Der „Vereiser“ kann eine große Gefahr beim Tauchen im kalten Wasser werden. Unter ca. 10 Grad Wassertemperatur ist dafür vor allem die 1. Stufe anfällig. Also das Ventil, an dem Du – einfach gesagt – alle Schläuche anschließt. Luft dehnt sich an dieser Stelle aus und kühlt dadurch schlagartig ab.
Je größer der Luftstrom und je niedriger die Wassertemperatur ist, desto höher ist das Risiko eines Vereisers. Friert die erste Stufe ein, dann strömt Luft unkontrolliert aus. Darum wird im kalten Wasser immer mit Pressluftflaschen mit zwei Abgängen getaucht. Der Hauptregler der Hauptregler wird vom ersten und der Octopus gemeinsam mit Jacket bzw. Luft für den Trocki werden vom zweiten Abgang versorgt. Im Notfall solltet der Buddy oder Du selbst das Ventil des Hauptreglers abdrehen können. Sonst ist in Kürze die ganze Luft aus Deiner Pressluftflasche ausgeströmt.
Blei im Süßwasser
Beim Tauchen im Süßwasser benötigen Taucher wegen des geringeren Auftriebs weniger Blei. Außerdem werden beim Tauchen in den Seen hauptsächlich schwerere Stahlflaschen benützt. In den Tropen bestehen die Pressluftflaschen meist aus Aluminium.
Der Neopren- oder Trockentauchanzug, Kopfhauben, Handschuhe und Booties verursachen aber wesentlich mehr Auftrieb als ein Shorty. Darum benötigst Du insgesamt mehr Blei beim Tauchen im Gebirgssee als in den Tropen.
Packliste: Ausrüstung fürs Tauchen im kalten Wasser
Damit Du nichts vergisst findest Du hier eine Checkliste bzw. Packliste mit der benötigten Ausrüstung fürs Tauchen im kalten Wasser:
- Tauchanzug
(Neoprenanzug mindestens 7 Millimeter oder Trockentauchanzug) - Kopfhaube
- Neoprenhandschuhe
- Neopren Boots
- Flossen, die für Neoprenschuhe geeignet sind
- Tauchermaske
- gefüllte Pressluftflasche mit zwei Abgängen
- Kaltwassertaugliche Atemregler, Finimeter (Druckmesser) und zwei 1. Stufen, die für zwei Abgänge konfiguriert sind
- Jacket
- Bleitaschen oder Bleigürtel mit Blei
- Tauchcomputer
- Kompass je nach Tauchplatz
- Brevets
- Logbuch
- Handtuch
- Warme Kleidung für die Zeit nach dem Tauchgang
- Gasteiner Mineralwasser
Das erste Mal im kalten See tauchen
Tauchen artet jedes Mal in einer Materialschlacht aus. Florian ist komplett ausgestattet und ich habe auch mein gesamtes Equipment mit dabei. Vollgepackt suchen wir nach einem schönen Tauchplatz am westlichen Ufer des Attersees.
Wir entscheiden uns letzten Endes für den Tauchplatz „Weißenbacheinlauf“ an. Die Stufen führen direkt vom Parkplatz neben der Straße hinunter zum See. Vom Tauchplatz haben wir den Blick auf ein herrliches Gebirgspanorama. Der sonnige Frühlingstag ist perfekt, um das erste Mal im Kaltwasser zu tauchen.
Tauchen ohne Guide
Zum ersten Mal ist Florian hier am Attersee nicht mit einem professionellen Tauchguide unterwegs. Urlauber unternehmen am Meer meist geführte Tauchgänge. In den Seen verabreden wir uns meist privat zum Tauchen und springen dann mit dem Buddy in den See. Jeder geplante Tauchgang wird bei einem Briefing besprochen.
Florian und ich beschließen diesen ersten Tauchgang im kalten Wasser gemütlich anzugehen und bis in maximal zehn Meter Tiefe zu tauchen. Mit dem Buddy Check und bereiten wir uns für den Tauchgang vor.
Trinken beim Tauchen wichtig
Zwischendrin nehmen wir immer wieder einen Schluck Gasteiner Mineralwasser. Trinken ist beim Tauchen wichtig, darum ist für mich die Mineralwasserflasche beim Tauchausflug fixer Bestandteil.
Beim Anziehen des schweren Tauchequipments kommt man schnell ins Schwitzen. Auch während des Tauchgangs verliert der Körper Flüssigkeit. Eine Dehydration kann der Auslöser für die gefürchtete Dekompressionserkrankung sein. Darum ist es wichtig auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu achten und kurz vor dem Tauchgang noch eine kleine Menge zu trinken.
Auch nach dem Tauchgang ist Mineralwasser ein idealer Durstlöscher.
Kälte und eingeschränkte Sicht im See
Wir sind komplett ausgerüstet – jetzt gehts ins Wasser!
Vor dem Tauchgang machen wir dem Körper klar, dass es nun etwas kälter wird. Dafür tauchen wir das Gesicht vorsichtig ins eiskalte Wasser.
Im Neoprenanzug spüren wir das langsam einsickernde kalte Wasser. Wenn es während des Tauchgangs kalt wird können wir das dem anderen durch die entsprechende Geste signalisieren und rechtzeitig wieder umkehren. Florian und ich geben das „OK“ Zeichen, dann tauchen wir ab.
Das Wasser des Attersees hat Anfang Mai gerade einmal eine Temperatur von 9 Grad. Florian schaut trotzdem entspannt aus. „Alle in Ordnung“ signalisiert er mir, und wir tauchen bis auf zehn Meter ab.
Wer im Sommer in Mitteleuropa taucht muss mit einem großen Temperaturunterschied zwischen Wasseroberfläche und tieferen Wasserschichten rechnen. Die Wassertemperatur ändert sich vor allem an sogenannten Sprungschichten schlagartig. In etwa acht bis zwölf Meter müssen Taucher, die zum ersten Mal im Kaltwasser tauchen, darauf gefasst sein. Bei diesen Sprungschichten ändert sich auch oft schlagartig die Sicht.
In den heimischen Seen ist die Sicht im Sommer, wenn sich das Wasser an der Oberfläche erwärmt und dadurch in Bewegung ist, schlechter als im Winter. In größerer Tiefe wird die Sicht in der Regel besser.
Das erste Mal im kalten Wasser Tauchen – Florians Fazit
„Acht Meter Sicht“ schreibt Florian nach seinem ersten Tauchgang im Kaltwasser ins Logbuch. Gestört hat ihn die eingeschränkte Sicht aber nicht, im Gegenteil: Sie war sogar besser als gedacht. „Bei diesen Sichtverhältnissen sieht alles wesentlich mystischer aus, als im Meer“. In den Tropen wirkt die Unterwasserwelt generell freundlicher und heller. Auch die bunten Fische fehlen im heimischen See. Dafür gibt es aber auch keine giftigen oder gefährlichen Tiere im Attersee. Unter Wasser fühlt es sich ruhig und entspannt an.
Auch die Kälte war im Neoprenanzug gut auszuhalten. Nach rund 20 Minuten Tauchzeit wurde es dann aber doch kalt. Mit einem Trockentauchanzug wäre das kalte Wasser im See wesentlich länger auszuhalten. Flos 18. Tauchgang hat 28 Minuten gedauert. Nach dem ersten Tauchgang im kalten Wasser steht nun weiteren Tauchabenteuern in heimischen Seen nichts mehr im Weg.
Ob wir wieder einmal gemeinsam Tauchen? „Eh klar“ lacht Florian und kritzelt seine Unterschrift unter meinen Logbucheintrag.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer entgeltlichen Kooperation mit Gasteiner Mineralwasser.
Flo says
Sehr lässig, da kommen schöne Erinnerungen hoch! Vielen Dank, dass du mich bei meinem ersten TG in österreichischen Gewässern begleitet und mir wertvolle Tipps gegeben hast. Ich hoffe, wir können das wiederholen :)
urlave says
Klingt trotz Kälte nach großem Spaß! :D