Zu den absoluten Highlights einer Reise in Nord-Vietnam zählt zweifellos ein Abstecher in die Halong-Bucht. Malerisch ragen die steilen Felswände aus dem Meer heraus. Über 3.000 Insel gibt es im Golf von Tonkin zu entdecken. Am Schönsten kann man die Kalkfelsen der Halong-Bucht von einem Boot erleben.
Welt-Naturerbe
Ständig ändert sich die Szenerie rund um unsere kleine Dschunke. Ein Kapitän, ein Koch und unser Tour-Guide sorgen für unser Wohl. 14 Passagiere sind wir an Bord unseres kleinen Schiffes, allesamt Backpacker aus den verschiedenen (westlichen) Winkeln der Erde.
Franzosen, Schweizer, Holländer, Briten, eine Kanadierin und ein Brasilianer sind einen Tag und eine Nacht am Boot durch die malerische Bucht unterwegs. Und natürlich auch ein Österreicher darf das Welt-Naturerbe Halong Bay – wo wird die Bucht international genannt – hautnah miterleben.;-)
Die Fahrt mit dem Boot durch die schroffen Felsen ist an sich schon sehr eindrucksvoll. Wenn sich dann der Tag zu Ende neigt, verwandelt das Sonnenlicht die Bucht in einen traumhaft unwirklichen Ort. Jetzt ist die richtige Zeit um mit dem Kajak in den Sonnenuntergang zu paddeln.
Das Schiff liegt vor Anker und noch bleibt ein bisschen Zeit bis zum Abendessen. Was liegt da näher, als ein Sprung ins kühle Nass?
Nach einem ausgedehnten Abendessen dürfen wir uns auf einen Blick in den klaren Sternenhimmel am Oberdeck freuen. Für etwas Party-Stimmung ist auch eine kleine Bar eingerichtet. Wie es sich für eine asiatische Bar gehört darf auch eine Karaoke-Maschine nicht fehlen. Nähere Erzählungen über meine ersten Versuche in dieser Disziplin erspare ich Euch an dieser Stelle lieber. ;-)
Halong Bay – ein Geheimtipp?
Die Halong-Bucht ist ein traumhaftes Reiseziel in Vietnam. Entsprechend viele Touristen besuchen das Welt-Naturerbe und machen längst keinen Geheimtipp mehr daraus. Am Abend senkt sich dann doch die Ruhe über die Bucht.
Ich persönlich finde, dass die anderen Schiffe, die in der Bucht vor Anker liegen, überhaupt nicht stören. Im Gegenteil, die kleinen Holzboote verbreiten eine besonders schöne Stimmung und störten die Ruhe in der Bucht nicht.
Die Sung-Sot Höhle
Für mich persönlich wäre ein Tagesausflug zur Halong-Bucht allerdings etwas enttäuschend gewesen, da doch die vielen schönen Eindrücke und auch die persönlichen Kontakte und Erlebnisse auf einem “gemeinsamen” Boot etwas zu kurz gekommen wären.
Nach rund dreistündiger Anreise aus Hanoi werden die Tagestouristen auf kleine Boote verfrachtet und absolvieren das Besichtigungsprogramm im Schnelldurchlauf. Oft führt die Tour zur Sung-Sot Höhle, die auch wir besucht haben. Sie kann mit riesigen Kammern beeindrucken – die leider etwas geschmacklos in Pastellfarben ausgeleuchtet sind.
Besonders beliebtes Foto-Motiv ist ein rosarot angeleuchteter “Penis-Felsen”. Schon von Weitem hört man Frauen vor dem Fruchtbarkeitssymbol kreischen. Beim Näherkommen sieht man eine Schar von Fotografen, die auf Bildern festhalten, wie sich eine Dame nach der anderen vor dem Phallus in wildeste Posen wirft.
Ich denke, das Stop-Schild vor dem Felsen wurde nicht ganz ohne Grund aufgestellt…
Was gibt es in der Halong-Bucht sonst noch zu sehen?
Bei etwas mehr Zeit und mit einem eigenen Boot kann man in der Halong-Bucht und der Umgebung sicherlich auch mehr Zeit verbringen. Spannende Höhlen, unzählige Inseln und auch ruhige Plätze warten auf Paddler und Kajak-Fahrer.
Die angrenzenden Städten Cat Ba und Ha-Long Stadt rüsten massiv für den Tourismus auf. Nach meinem Gefühl ist die Grenze für einen verträglichen Fremdenverkehr schon erreicht. Auf den Inseln will man dem Besucher schließlich tolle Landschaft und Natur bieten.
Gleichzeitig werden aber zehntausende Quadratmeter einer Bucht auf der Insel Cat Ba trockengelegt, um ein riesiges Resort inklusive Golfplatz zu errichten. Absolut unverträglich.
Arven says
Einfach nur wow…dieser krasse Unterschied…Hier spricht man vom Jahrhundertschnee das man kaum noch mit dem Auto fahren kann und du brutzelst in der Hitze lol
Ps.
Vergiss meine Stäbchen nicht*gg
Fetter Schmatzer aus der guten alten Heimat!
Ursula says
Überall, im Aus- oder Inland, gibt es Naturschönheiten und stille, oft auch wundervolle Plätze, die noch nicht vom Massentourismus berührt worden sind. Irgendwann ist es aber auch da dann vorbei mit der Ruhe, und die einst so stillen und geheimnisvollen Ecken sind genauso überlaufen, wie der Rest des Gegend auch. Irgendwie geht da von manchen Eindrücken ein gewisser Reiz verloren. Ich finde das schade…
Andersreisender says
@Arven: Ein kurzer Abstecher in den Schnee wäre ja ganz lustig, aber dann hätte ich es bitte gerne wieder kuschelig warm ;-)
@Ursula: Willkommen im Blog! Da hast Du vollkommen Recht. Ich finde auch, dass ein verantwortungsvoller Umgang im Tourismus unbedingt nötig ist. Leider geschieht das an vielen Orten nicht und die einstigen Sehenswürdigkeiten werden zerstört.