Nun hat es mich auch erwischt – das Geocaching-Fieber. Den Begriff Geocaching habe ich zum ersten Mal vor mehr als drei Jahren gehört. Ich fand schon damals die “elektronische Schnitzeljagd” interessant. Trotz mehrmaligen Kontakts mit diesem Thema hat es nun trotzdem bis zu diesem Wochenende gedauert, bis ich mich einmal selber auf die Suche nach den versteckten Döschen begab.
Mein 20. Geocache ist mittlerweile gefunden – und Salzburg war die letzten Tage vor mir und der “Bruggifamilie” nicht mehr sicher. Schwager, Schwester und meine zwei Neffen sind unter diesem Namen als Geocacher registriert. Sie waren bei mir zu Gast und haben mich auf die Suche nach den Verstecken mitgenommen. Obwohl ich schon seit 15 Jahren in Salzburg wohne konnte ich einige mir bisher unbekannte Ecken der Stadt erkunden.
Den Zahnärztlichen Notdienst möchte ich nicht unbedingt öfter besuchen, da fand ich die Wetterstation am Alten Platz schon interessanter. Regelmäßig laufe ich daran vorbei und denke gar nicht, dass in der Nähe ein kleines “Geheimnis” mit dem Titel “424,250” versteckt sein könnte.
Wie funktioniert Geocaching?
Erst der Hinweis auf das kleine, versteckte Döschen hat mich zur Messstation geführt, die 424,250 Meter über dem Adriatischen Meer liegt. Mit dem iPhone in der Hand taste ich mich langsam mit eineschaltetem GPS-Ortungsdienst an den angegebenen Punkt heran. 10 Meter… 5 Meter… 2 Meter bis zu den angegebenen Koordinaten.
“Gefunden” ruft Manuel, einer meiner beiden Neffen, und streckt mir ein längliches Röhrchen entgegen. Darin befindet sich ein Papierstreifen als kleines Logbuch, in dem wir mit Datum und Namen unseren Fund dokumentieren.
Schnell wird das Döschen wieder am angestammten Platz versteckt. Schließlich sollten keine “Muggles” den geheimen Platz sehen und den Cache entwenden oder zerstören. Der Begriff “Muggle” stammt übrigens aus den Harry-Potter-Büchern, darin sind Muggles Personen ohne magische Abstammung und Fähigkeiten. “Achtbein-Muggles” können ein Versteck zwar nicht verraten, sind aber für Geocacher mit Spinnen-Phobie ungeliebte Zeitgenossen.
Cachefund dokumentieren
“TFTC – Thank you for the cache” tippe ich in mein iPhone und bestätige so samt abgelesener Temperatur von der Wetterstation auch gleich online den Fund. An diesem Tag werden noch acht andere Geocacher den meist gesuchten Cache von Salzburg suchen und ihren Fund auf der internationalen Plattform geocaching.com eintragen.
Für das iPhone und Smartphones gibt es verschiedene Apps, um die Verstecke aufzuspüren und die Koordinaten mit Karten und Satellitenbildern zu hinterlegen.
“Und welchen Cache suchen wir als nächstes?” fragt mich Mario, der jüngere Neffe. Wir durchforsten die Karte am iPhone mit den eingetragenen Verstecken und unser Weg führt als Nächstes auf den Mönchsberg.
Geocaching auf Reisen
Ein Blick in die Weltkarte im Geocache-Verzeichnis verrät, dass sich besonders viele Caches in Westeuropa und Amerika befinden. Auch Japan und Südkorea scheinen im Cache-Fieber zu sein. Erschreckend, dass ich schon an einigen schönen Plätzen der Welt nur wenige Meter von einer versteckten Dose entfernt war. Schade, hier hätte ich einige Logs eintragen können. Natürlich hatte ich keine Ahnung – und war vielleicht sogar dem einen oder anderen Suchenden als “Muggle” im Weg.
Neugierig werfe ich einen Blick auf die Landkarten von Slowenien und dem Burgenland. Auf meiner geplanten Tour gibt es viele Caches zu finden und ich werde in den nächsten Wochen hoffentlich den einen oder anderen mitnehmen können. Aber auch wenn ich nicht unterwegs bin wird mir in Salzburg nicht langweilig werden. Viele Caches sind in der Umgebung versteckt und zum Teil knifflige Rätsel macht den Fund zur echten Herausforderung.
Interessante Plätze kennen lernen
Ich finde, Geocaching ist eine schöne Möglichkeit, um neue Plätze in der Umgebung und auch unterwegs kennen zu lernen. Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Motorrad. Wer mehr über diese Freizeitbeschäftigung erfahren möchte findet alle wichtigen Infos auf geocaching.com. Gibt es unter den Bloglesern im Andersreisen-Blog eigentlich auch Geocacher?
Michael Moll says
Hehe, war in der letzten Woche auch auf der Jagd nach meinem ersten Cache. Bin aber nicht ganz so begeistert nach Hause gekommen. Ist daher auch gerade Thema in meinem Forum. Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg beim Cachen.
Nadine Hudson says
…. und übrigens warst du bei deinem Besuch bei uns im Outside Inn in China auch ganz, ganz, ganz nahe an so einem Geo-Schatz! :-) Lg Nadine
Andersreisender says
@Michael: Oh…da muss ich gleich mal bei Dir nachschauen, warum Du nicht so begeistert warst. Nichts gefunden? Ich glaube, da muss man sich den richtigen “Geocacher-Blick” aneignen. *gg*
@Nadine: Ich bin eh schon ganz hin und weg, wo überall Caches versteckt sind. Vermutlich habe ich sogar schon über einem geschlafen. Habe bisher nur stichprobenartig im Internet gesucht und bin oft fündig geworden. Schade, ich hätte bestimmt noch den einen oder anderen interessanten Ort entdeckt. :-)
Timo says
Ich habe das ganze letztes Jahr im Sommer hin und wieder ausprobiert. Es stimmt- es ist eine tolle Möglichkeit um neue Plätze kennen zu lernen. Gerade auf einer Fahrradtour kann man immer mal den ein oder anderen Cache mit nehmen :-)
Michael Moll says
Doch, gefunden schon. Zumindest so halb, war ein Multi, und der Rest folgt in den nächsten Tagen – ich lasse ja nicht locker. Aber es ist furchtbar zeitaufwändig.
Andersreisender says
@Michael: Ja, das Stimmt. Zeit braucht man dazu. Wenn dann auch noch Rätsel dazukommen und man sich bei den Koordinaten verrechnet und dann falsch sucht. ;-) Ist mir gestern so gegangen. *fg* Aber so komme ich wenigstens zu einem interessanten Abendspaziergang als fad auf der Couch zu liegen. Die Rätsel in meiner Umgebung werden mich noch einige Zeit beschäftigen.
Michael Moll says
Hast ja recht. Wenn ich mal die Zeit dazu hätte, abends fad auf der Couch zu liegen, dann würde ich wohl auch lieber cachen gehen ;-)
Wie gesagt, Spaß scheint es zu machen, nur die Zeit fehlt. Es ist bei mir etwas paradox: Ich bin viel unterwegs und könnte dann schön und ganz viel cachen. Aber eben wenn ich unterwegs bin, kann ich mir diese Zeit einfach nicht nehmen.
Aber ich habe es ausgetestet und kann es auf jeden Fall weiter empfehlen :-)
Andersreisender says
@Timo: Stimmt Radfahren oder Wandern und Geocachen passen wirklich gut zusammen. Man sieht seine Umgebung plötzlich mit “ganz anderen Augen”. ;-)
@Michael: Ein voller Terminkalender reduziert natürlich die Freizeitbeschäftigungen, kenne ich nur zu gut. Das Geocachen macht einfach Lust, sich draussen ein bisschen zu bewegen. :-)
Kristin says
Hallo Andersreisender,
als ständiger stiller Mitleser deiner Seite muss ich mich heute auch mal zu Wort melden. Mit dem Geocaching hört sich ja mal super interessant an.
Habe da auch schon vor ein paar Jahren von gehört, aber hatte bisher nicht wirklich den Mut/die Zeit, das ganze auszuprobieren. Dein Artikel hat jedoch definitiv Lust auf mehr gemacht und ich will dem ganzen jetzt mal einen Versuch geben.
Wie du an meinem Blog siehst, wohne ich seit 2009 (der Liebe wegen :-P) in Belgien. Meine Frage an dich: Weißt du etwas über die belgische “Szene”? Lohnt sich ein Einstieg hier.
Schon mal herzlichen Dank für deine Hilfe.
Beste Grüße
Kristin
Andersreisender says
@Kirsti: Also mit der Cache-Dichte bin ich als Anfänger in Salzburg durchaus sehr zufrieden – und ich glaube auch Fortgeschrittene haben hier längere Zeit ihren Spaß. Wie es allerdings in Belgien generell aussieht, kann ich Dir leider nicht sagen. Einfach mal auf eine Cache-Plattform surfen (Link siehe oben im Beitrag) und dann nach Deinem gewünschten Ort suchen. Dann werden Dir schon die verschiedenen Caches angezeigt. :-)
Julia says
Ich hatte das vor einigen Jahren auch mal probiert, war allerdings viel zu ungeduldig. Jetzt habe ich beruflich so viel Stress, da komme ich leider nicht mehr dazu, meine Hobbys auszuüben.
Andersreisender says
@Julia: Oje…das ist nicht gut, wenn Du gar keine Freizeit mehr hast…