Ausflugsziel: Die Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf

Im Jahr 1818 erklang das Lied “Stille Nacht, heilige Nacht” erstmals in der St. Nikola Kirche in Oberndorf bei Salzburg. Heute steht an jener Stelle die “Stille-Nacht-Kapelle”. Sie ist das ganze Jahr ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Kapelle und das Stille-Nacht-Museum befinden sich wenige Gehminuten vom Bahnhof Oberndorf entfernt, auch vom Bahnhof Laufen in Oberbayern ist der Stille-Nacht-Bezirk zu Fuß erreichbar. In der Adventszeit ist die Anreise auch in Nostalgiesonderzügen möglich.

Oberndorf liegt etwa 20 Kilometer nördlich der Stadt Salzburg. Sie hat als „Stille Nacht Gemeinde“ weltweiten Ruhm erlangt. Joseph Mohr war hier als Priester tätig, Franz Xaver Gruber als Lehrer. Die zwei Männer begegneten sich nur einmal im Leben für zwei Jahre und schufen in dieser Zeit das Lied, dessen Kraft und Magie auch nach über zweihundert Jahren noch ungebrochen ist: “Stille Nacht, heilige Nacht”.

Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf

Anstelle der ehemaligen St. Nikolaus Kirche, in der 1818 das Lied zum allerersten Mal erklang, wurde die Gruber-Mohr-Gedächtniskapelle (Stille-Nacht-Kapelle) errichtet. Heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Stille-Nacht-Kapelle befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stille-Nacht-Museum im Bruckmannhaus. Von den Oberndorfern wird dieser Ortsteil auch liebevoll “Stille-Nacht-Bezirk” bezeichnet. Im Bruckmannhaus erfährst Du die interessante Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte des Liedes. Auch die Orts- und Salzschifffahrtsgeschichte sind mit dem Lied eng verwoben.

In der Adventszeit kannst Du im Stille-Nacht-Bezirk auch einen stimmungsvollen Adventmarkt besuchen. Im „Stille Nacht Sonderpostamt“ können die Besucher ihre Weihnachtspost direkt vom Erstaufführungsort in alle Welt versenden. Die Briefe werden mit der Weihnachts-Sondermarke und dem Sonderstempel besonders gestaltet.

Die Stille-Nacht-Webcam überträgt übrigens das Live-Bild vom Stille-Nacht-Platz in Oberndorf. Alljährlich verfolgen tausende Internetnutzer die Übertragung von der Feier vor der Stille-Nacht-Kapelle am 24. Dezember live mit.

Uraufführung “Stille Nacht, heilige Nacht”

Viele Legenden und romantische Geschichten ranken sich um die Uraufführung des bekannten Weihnachtslieds in Oberndorf bei Salzburg. Es wird vermutet, dass das Positiv (eine kleine Orgel) der Kirche wegen ihres schlechten Zustands nicht mehr bespielbar gewesen sei und Joseph Mohr und Franz Gruber deshalb ein Lied mit Gitarrenbegleitung schufen.

Komponist Franz Xaver Gruber beschrieb am 30. Dezember 1854 in der “Authentischen Veranlassung” die Entstehungsgeschichte des Weihnachtsliedes wie folgt:

„Es war am 24ten Dezember des Jahres 1818, als der damalige Hülfspriester Herr Joseph Mohr bei der neu errichteten Pfarr St. Nicola […] dem Organistensdienst vertretenden Franz Gruber (damals zugleich auch Schullehrer in Arnsdorf) ein Gedicht überreichte, mit dem Ansuchen eine hierauf passende Melodie für 2 Solostimmen sammt Chor und für eine Guitarre-Begleitung schreiben zu wollen.

Letztgenannter überbrachte am nämlichen Abend noch diesem Musikkundigen Geistlichen, gemäß Verlangen, so wie selbe in Abschrift dem Original ganz gleich beiliegt, seine einfache Composition, welche sogleich in der Heiligen Nacht mit allen Beifall produzirt wurde“.

Der Text und die nur auf einer Gitarre gespielte Melodie begeisterte die Kirchengemeinde.

Ein Weihnachtslied geht um die Welt

Dass das Weihnachtslied aus dem kleinen Dorf in die Welt hinausgetragen wurde, wird dem Orgelbaumeister Mauracher aus Fügen im Zillertal zugeschrieben. 1832 führte er mit anderen Musikern Tiroler Lieder in Leipzig vor, dabei wurde das Publikum auch auf “Stille Nacht, heilige Nacht” aufmerksam. 1839 erreichte das Lied bereits New York. Protestantische und Katholische Missionare überlieferten das besondere Weihnachtslied zur Jahrhundertwende in die ganze Welt.

Sonderzüge nach Oberndorf

Um das Warten auf das Christkind zu verkürzen, fahren an den Adventwochenenden (Samstag und Sonntag) sowie am 24. Dezember Nostalgie-Sonderzüge der Salzburger Lokalbahn von Salzburg nach Oberndorf und weiter in den nördlichen Flachgau.

Nach dem Besuch der Stille-Nacht-Kapelle und des Adventmarkts am 24. Dezember bringt der Zug die Gäste rechtzeitig vor der Bescherung wieder zurück in die Stadt Salzburg.

Mit dem Zug zur Stille-Nacht-Kapelle

Die Stille-Nacht-Kapelle und den Stille-Nacht-Bezirk kannst Du einfach mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Die Salzburger Lokalbahn verbindet die Stadt Salzburg mit Oberndorf im nördlichen Flachgau mindestens im 30-Minuten-Takt. Zur Hauptverkehrszeit fahren noch mehr Lokalbahnzüge zwischen Salzburg und Oberndorf. Die Stille-Nacht-Kapelle liegt ca. zehn Gehminuten vom Bahnhof Oberndorf entfernt.

Etwas mehr als zwei Kilometer entfernt befindet sich, bereits in Bayern, der Bahnhof Laufen. Dort halten regelmäßig Züge aus Freilassing oder Mühldorf (Oberbayern) mit Anschluss z.B. Richtung München oder Landshut. Günstige Sparpreis-Tickets findest Du direkt bei der Deutschen Bahn*.

Einen Erlebnisbericht und weitere Tipps findest Du im Beitrag über die Adventfahrt mit dem Nostalgiezug der Salzburger Lokalbahn in den nördlichen Flachgau.

Der Adventausflug zur Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf lässt sich auch gut mit einem Bummel über die Weihnachtsmärkte in der Stadt Salzburg verbinden. In einem anderen Beitrag findest Du mehr Tipps für Adventausflüge mit dem Zug rund um Salzburg.

Dieser Beitrag wurde erstmals am 16.12.2009 veröffentlicht und zuletzt am 1.1.2020 überarbeitet und aktualisiert.