Namen trägt sie viele: Jungle Railway, Jungle Line, Dschungel Eisenbahn oder auch East Coast Line. Im Fahrplan-Aushang steht die Bezeichnung “East-Line Malaysia”. Aber auch hier bin ich nicht sicher, ob es sich um die offizielle Bezeichnung handelt.
Jedenfalls stehen alle Namen für jene Bahnlinie, die von der Küstenstadt Tumpat im Nordosten Malaysias durch den Dschungel Richtung Süden führt. Bei Gemas trifft sie auf die Bahnstrecke entlang der Westküste. Hier führt die Bahnreise weiter Richtung Singapur. In diesem Blogbeitrag findest Du meinen Reisebericht von der Fahrt mit der Dschungel-Eisenbahn. Weiter unten im Beitrag findest Du weitere Erfahrungen und viele Reisetipps für die Planung Deines Bahnreiseabenteuers.
Inhalt:
Reisebericht: Bahnreise-Abenteuer Dschungel Eisenbahn
Während an der Westküste auf Meterspur bis zu 160 Stundenkilometer schnelle Züge für eine neue Eisenbahnära in Malaysia sorgen herrscht auf der parallelen Eisenbahnstrecke durch den Dschungel noch Eisenbahnromantik. Eilig darf man es bei einer Reise mit der Jungle Railway nicht haben, die Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometer wird nur selten überschritten.
Ich beginne meine Reise auf der Dschungel Linie in Wakaf Bharu, wenige Kilometer südlich vom Startpunkt der Strecke im Bundesstaat Kelantan. Von hier ist es ein Katzensprung bis zur Thailändischen Grenze. Es gibt auch eine Gleisverbindung zum Nachbarn, Personenzüge fahren hier keine mehr.
Reisende müssen beim ausgedünnten Fahrplan ihre Reise im Dschungel-Express etwas planen. Einmal täglich fährt ein durchgehender Expresszug bis nach Johor Bahru (JB Sentral) an der Grenze zu Singapur. Theoretisch eine gute Reiseoption. Praktisch aber unpraktisch, da der Großteil der Strecke in der Nacht zurückgelegt wird. Wer mit der Dschungeleisenbahn in Malaysia fährt möchte auch von der Landschaft und vom Lokalkolorit etwas mitbekommen.
Gegenüber dem Expresszug sind daher die Regionalzüge (“Shuttle”) interessanter. Hier sind Reisende in der Einheitsklasse unterwegs. Auf Holzbänke und offene Fenster, durch die die dampfig-schwüle Luft in die Waggons weht, muss man verzichten. Die Waggons sind alle klimatisiert.
Dafür stehen die Türen den ganzen Tag offen. Dort, wo sich die Raucher treffen, ist vermutlich auch für Fotografen der beste Platz. Auf offene Türen und Rauchen stehen hohe Strafen, das stört aber niemanden.
Die East-Line führt Richtung Süden zuerst durchs Flachland. Kurz nach Pasir Mas führt die Bahnstrecke entlang einiger Reisfelder, mächtige Brücken überspannen braune Flüsse. Der Zug hält alle paar Minuten an einer Siedlung oder einem größeren Bahnhof.
Bei jeder Station wird der Zug voller, viele Fahrgäste stehen. Manche haben sich zwischen den Vorratskisten der Verkäuferin im Zug breit gemacht.
Bei Kuala Krai leert sich der Zug mit einem Schlag und die Händlerin hat nun wieder genügend Platz um ihre Mangos vorzubereiten. Schälen, in Spalten schneiden, Säckchen mit süß-scharfem Pulver dazu und schon ist der Reise-Snack fertig. Der Korb, in dem sie ihre Ware durch die Waggons trägt, wird in wenigen Minuten gefüllt.
Draußen klatschen immer wieder Bananenstauden gegen die Fenster. Farne fächeln sanft über die Außenwand des Waggons und manchmal zischen die Blätter eines Buschs für Bruchteile einer Sekunde bei der offenen Türe in den Wagen. Wer sich an den äußeren Haltegriffen festklammert muss mit einem regelmäßigen Klaps auf die Finger rechnen.
Ja, es gibt ihn tatsächlich, den Dschungel. Zumindest stellenweise. Und dort scheint die Bahnstrecke einen ständigen Kampf gegen die Natur zu führen. Die Schneise fürs Schienenband ist nur wenige Meter breit. Würde hier längere Zeit kein Zug fahren wäre von der Strecke vermutlich bald nichts mehr zu sehen, zu üppig ist die Vegetation.
Kurz vor Manek Urai prasseln Regentropfen an das Fenster der Dschungelbahn. Entlang der Strecke kann es immer wieder einmal kurz feucht werden. Anfang Februar – während meiner Reise – ist außerdem im Osten Malaysias Regenzeit.
Die Lokomotive zieht den “Dschungel-Express” in gemächlichem Tempo durch das Dickicht. Immer wieder lichtet sich der Urwald und der Zug hält an kleinen Haltestellen. Manchmal sind es Dörfer mit nur wenigen Häusern, an denen die Bahn hält. Ein kurzer Pfiff, dann führt die Reise weiter durch Tunnels, über Brücken und durch üppiges Grün in unzähligen Schattierungen.
Kurz nach dem Bahnhof Dabong hält der Zug auf freier Strecke und setzt nach kurzer Wartezeit wieder zurück. Zuerst ist nicht ganz klar, warum wir wieder in den Bahnhof zurückfahren. Wir halten nicht am Hausbahnsteig sondern am zweiten Gleis, wo es eigentlich gar keinen Bahnsteig gibt.
Hier warten wir den Gegenzug ab. Der Vorteil: Von hier kann man den Markt nebenan sehen. Die meisten Fahrgäste springen aus dem Zug und gustieren durch lokale Spezialitäten, Fastfood und die Kleidungsstände. Ein Bahnhof direkt mit Marktanschluss – einfach klasse!
Rund 40 Minuten später pfeift die Lokomotive zur Abfahrt. Dann sollten alle Fahrgäste schon im Zug sein, denn wenige Sekunden später fährt er auch schon ab. Weiter führt die Reise durchs Dickicht, Ziegen und Hühner sind in den Siedlungen zu sehen. Erwachsene und Kinder winken beim Vorbeifahren und freuen sich, wenn ich ihr Winken erwidere.
Etwa eine Stunde vor meinem Etappenziel in Gua Musang wird es dunkel. Beim Aussteigen erkenne ich im Mondschein die hoch aufragenden Kalkfelsen mit ihren bewaldeten Gipfeln. Mich faszinieren jedes Mal diese Kolosse. Sie erinnern mich z. B. an den Wulingyuan in China, die Halong Bucht in Vietnam oder auch die Felsen und Inseln rund um Krabi und Koh Phi Phi in Thailand.
Am nächsten Morgen darf ich die Szene bei Tageslicht genießen. Rund um Gua Musang ist für mich einer der schönsten Streckenabschnitte der Jungle Railway in Malaysia.
Die Kalkfelsen sind gesäumt von dichten Wäldern. Dazwischen befinden sich wieder kleine Dörfer, die bis vor gar nicht allzu langer Zeit über Straßen nicht oder nur schwer zugänglich waren. Das kann man sich kaum noch vorstellen.
Kurz vor Kuala Lipis wird es immer flacher. Bananenstauden wechseln sich mit üppigem Grün ab bis die ersten Ölpalmen zu sehen sind. “Schön” denkt man im ersten Moment. Palmen gehören für mich zu einer Fahrt mit der Dschungeleisenbahn einfach dazu.
Malaysia ist nach Indonesien der zweitgrößte Produzent von Palmöl und Palmkernöl. Riesige Plantagen sind entlang der Bahn angelegt, dafür muss der Dschungel abgeholzt werden. Die Monokulturen bringen kurzfristigen, hohen Ertrag, bringen aber langfristig große Probleme mit sich. Die Produktion von Palmöl und Palmkernöl ist in den meisten Fällen alles andere als nachhaltig.
In Kuala Lipis ist die Bahnreise bei Tageslicht zu Ende. Ab hier fährt nur der Nachtzug bei Dunkelheit weiter in den Süden, die Landschaft bleibt meinem Auge verborgen.
Wer nicht bis 1 Uhr in der Früh in Kuala Lipis auf den Zug warten möchte, fährt mit dem Gegenzug einfach wieder ein Stückchen retour. Doppelter Genuss sozusagen beim Anblick der tollen Landschaft mit den Kalkfelsen und den Dschungelpflanzen die versuchen, die Bahnstrecke für sich einzunehmen.
Meine Reise mit dem Nachtzug starte ich in Gua Musang. Es ist der letzte Nachtzug in Malaysia, auf der Bahnstrecke entlang der Westküste fahren nur noch tagsüber Züge. Kurz vor 23 Uhr ist es stockfinster. Ich liege im Bett des Schlafwagens und blicke angestrengt durch das Fenster. Dort hin, wo ich tagsüber während der Reise mit der Dschungel-Eisenbahn die tolle Landschaft genießen durfte.
Als ich im Morgengrauen aufwache ist der Zug bereits südlich von Gemas. Dort vereinen sich die “East Coast Line” und die “Jungle Line”. Nun führt die Reise durch ausgedehnte Ölpalmen Plantagen. Am späten Vormittag ist der Zug dann in Johor Baharu. Von dort sind es nur noch fünf Minuten mit dem Shuttlezug nach Singapur.
Reisetipps für die Jungle-Railway in Malaysia:
Der Ausgangspunkt der Dschungel-Eisenbahn in Malaysia ist Tumpat, im Süden trifft die Jungle-Line bei Gemas auf die West-Coast-Line. Für jene die von Norden nach Süden reisen ist es praktisch z.B. in Wakaf Bharu (wenn man von Kota Bharu kommt) oder Pasir Mas (wenn man von der Thailändischen Grenze kommt) einzusteigen.
Sicherheitswarnung für Südthailand
Für die Grenzregion in Südthailand gibt es eine Reisewarnung. Das Österreichische Außenministerium nennt ein hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 3) für die Provinzen Narathiwat, Yala, Pattani und Songhkla. Die Reisewarnung wird vermutlich noch längere Zeit aufrecht bleiben, da hier schon lange Konflikte zwischen Sicherheitskräften und muslimischen Bevölkerungsteilen schwelen.
Bei Bombenanschlägen in den genannten Provinzen in der Grenzregion zu Malaysia sind seit 2004 über 6.000 Menschen ums Leben gekommen. Es kann dort weiterhin zu terroristischen Anschlägen, – wie zuletzt am 23.08.2016 nahe Pattani – kommen. Vor nicht notwendigen Reisen in diese Provinzen wird abgeraten. Laut Bangkok Post explodierten auf der Bahnstrecke zwischen Hat Yai und Sungai Kolok, dem Grenzbahnhof zu Malaysia, allein 2016 dreimal Bomben.
Alternativstrecke von Thailand über Butterworth
Die Sicherheitswarnung für Südthailand heißt nicht, dass man auf die Reise mit der Jungle-Railway in Malaysia nun nicht antreten kann. Es heißt auch nicht, dass man sich unnötig in Gefahr begeben muss. Eine der besten Möglichkeiten ist es das Krisengebiet zu umfahren. Zuerst mit dem Zug von Thailand nach Malaysia (Beitrag folgt demnächst) bis nach Butterworth. Dort lohnt ein Besuch in Georgetown auf der Insel Penang.
Bus Butterworth – Kota Bharu
Von Butterworth fahren zweimal täglich Busse nach Kota Bharu, an der Ostküste.
Abfahrt am Busbahnhof Butterworth (gleich neben dem Fähranleger und Bahnhof):
- 10:00 Uhr Tag-Bus
Sehr komfortable Sitze mit Steckdosen zum Laden des Smartphones, Mittagsstopp um 12 Uhr, Fahrzeit 6 Stunden, Ankunft am großen Busbahnhof im Südwesten der Stadt. Preis 38,40 Ringgit am Busbahnhof. - 22:00 Uhr Nacht-Bus
- Busverbindungen direkt von Georgetown, (Abfahrt: 9 Uhr und 21 Uhr von der Insel Penang) werden ebenfalls angeboten. Der Bus hielt zur gleichen Zeit zum Mittagessen.
- Online-Tickets für alle vier Busverbindungen sind hier erhältlich*.
Busverbindungen Kota Bharu – Wakaf Bharu:
- Die Linien 19, 27 und 43 fahren vom zentralen Busbahnhof (Sentral) im Stadtzentrum von Kota Bharu zum Bahnhof in Wakaf Bharu.
- Die rot-weißen City Liner Busse halten auf jener Seite des Busbahnhofs, wo sich der 7-eleven befindet.
- Fahrpreis: 1,60 Ringgit, beim Fahrer bezahlen. Fahrer hat Wechselgeld.
- Fahrzeit: 15 bis 30 Minuten, tagsüber herrscht oft Stau.
- Bus hält im Ortszentrum von Wakaf Bharu, nicht direkt am Bahnhof. Von der Bushaltestelle gehst Du weiter in Fahrtrichtung bis zur Kreuzung, dort nach links. Du solltest schon den Bahnübergang sehen. Nach dem Bahnübergang rechts zum Bahnhof. Wegzeit: ca. 5 Minuten.
- Bei Ankunft in Wakaf Bharu mit dem Zug gehe weiter in Richtung Fahrtrichtung des Zuges und über den Bahnübergang. Ca. 100 Meter weiter zweigt nach rechts eine breite Straße ab. Hier ist das Ortszentrum. Busse von Wakaf Bharu nach Kota Bharu fahren in der Nähe des 7-eleven ab, siehe Bild.
Der Fahrplan der Dschungel-Eisenbahn in Malaysia:
Gestatten, dass ich es “cheap & dirty” mache? Es macht keinen Sinn, wenn ich Dir schöne Tabellen abtippe und Du trotzdem nicht alle Infos hast, die Du vielleicht für die Planung Deiner Reise mit der Dschungel-Eisenbahn brauchst. Hier findest Du den offiziellen Fahrplan der Jungle-Railway mit allen Bahnhöfen und Zwischenhalten, einfach abfotografiert.
Der Fahrplan gilt seit 1. Februar 2017. Beachte bitte, dass sich derzeit die Zugfahrpläne in Malaysia häufig ändern. Solltest Du eine aktuellere Version für mich haben freue ich mich über Deine Nachricht!
Die Reise bei Tageslicht mit der Dschungel-Eisenbahn:
Leider ist die Reise bei Tageslicht mit dem Schnellzug nicht möglich. Auf der Nord-Süd-Route werden mit Zug Nr. 27 die schönsten Streckenabschnitte in der Nacht durchfahren. Vom Süden Richtung Norden klappt es besser, da wird es im schönsten Bereich, rund um Gua Musang, gerade hell.
Ich war auf der Nord-Süd-Route unterwegs. Hier bietet sich eine Reise mit dem Dschungelzug über mehrere Etappen an:
- Tag 1: Tumpat/Wakaf Bharu/Pasir Mas – Gua Musang
- Tag 2: Gua Musang – Kuala Lipis
- Tag 2-3: Nachtzug (Expresszug) Kuala Lipis – Gemas – Johor Bharu – (Singapur)
Dieser Reiseverlauf entspricht auch meinem Reisebericht. Wer nicht bis nach Mitternacht auf den Expresszug in Kuala Lipis warten möchte fährt ihm einfach entgegen. Ich bin in Gua Musang eingestiegen, wer mag kann sogar ohne Risiko bis nach Dabong zurück fahren.
Fahrpeise:
Das Bahnfahren ist in Malaysia sehr günstig. Ein paar Preisbeispiele:
- Wakaf Bharu – Gua Musang (Shuttle): 8 Ringgit
- Gua Musang – Kuala Lipis (Shuttle): 4 Ringgit
- Gua Musang – JB Sentral im 2nd Sleeper Nachtzug (Expresszug), unteres Bett: 51 Ringgit
Die unteren Betten sind im Schlafwagen teurer als die oberen Betten.
Tickets:
Für die Shuttle-Züge in Malaysia werden Tickets kurz vor der Abfahrt verkauft. Tickets für den Nachtzug kannst Du auch im voraus kaufen. Am Ticketschalter wird sehr gut Englisch gesprochen. Ich habe alle meine Tickets am Schalter gekauft.
Der Kauf der Expresszug-Tickets ist auch übers Internet möglich, z.B. direkt bei der Malaysischen Eisenbahn KTM oder z.B. als Online-Ticket bei Agenturen wie 12Go.Asia*. Für jene, die einen dichten Reiseplan haben oder auf Nummer sicher gehen wollen ist die Buchung der Fahrscheine im voraus über Internet bestimmt sinnvoll. Die Agentur berechnet für ihre Leistungen eine kleine Gebühr. Ich hab’s in Thailand ausprobiert, alles hat professionell und zuverlässig funktioniert. Wichtig ist, dass Du Dich nicht zu 100 % auf die Fahrplan- und Verfügbarkeitsangaben für Plätze verlässt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags wird bei 12Go.Asia für den Nachtzug angzeigt, dass keine Tickets verfügbar sind. Das trifft definitiv nicht zu.
Express-Zug 26/27 Tumpat – Gemas – JB Sentral (Johor Bahru):
Der Express-Zug 26/27 ist der letzte noch verbliebene Nachtzug in Malaysia. Er verbindet täglich Tumpat im Nordosten Malaysias mit JB Sentral (Johor Bahru), der malaysischen Grenzstadt zu Singapur. Die gesamte Fahrt von der Thailändischen Grenze bis Singapur dauert 17 Stunden und 10 Minuten.
Ehrlich gesagt habe ich etwas das Gefühl, dass der Nachtzug auf “Verschleiß” gefahren wird. Während die Bahnstrecke an der Westküste mit modernen Zügen glänzt, sifft die Strecke weiter östlich durch den Dschungel und an die Ostküste ziemlich ab. Vieles ist in den Waggons kaputt und wirkt schlecht gewartet, wie z.B. Türen, Lampen oder die Bettwäsche.
Aktuell kommt es vor, dass nicht immer Sitzwagen am Zug angehängt sind. An meinem Reisetag sind nur Schlafwagenplätze verfügbar. Die 2. Klasse Schlafwagen ähneln jenen in Thailand. Das Bett ist frisch bezogen. Jeder Fahrgast bekommt einen Polster und ein Bettlaken. Im Unterschied zu Thailand befindet sich unter dem Bett kein Stauraum, das Gepäck wie Rucksäcke, Koffer und Taschen werden vor dem Bett abgestellt.
Außerdem sind die unteren Betten im malaysischen Schlafwagen gleich breit wie oben und rund 190 Zentimeter lang. Die oberen Betten sind billiger als unten. Gurte im oberen Bett sichern vor dem Hinausfallen. Vor jedem Bettplatz befindet sich ein Vorhang der etwas Privatsphäre bietet. Im “Abteil” befindet sich eine kleine Leselampe. Theoretisch. Meine ist kaputt.
Für die Morgenhygiene stehen nur die megakleinen Waschbecken in den Toiletten zur Verfügung. Man sollte sich also auf ein Minimum einstellen.
Der Buffetwagen ist, laut Mitarbeiterin am Ticketschalter, bis 4 Uhr in der Früh geöffnet. Was man dort wohl so lange macht, wenn kein Alkohol ausgeschenkt wird? ;-) Ich hoffe jedenfalls auf einen Kaffee am Vormittag und werde enttäuscht. “Closed”. Es gibt also keinen Kaffee und kein Frühstück im Zug. Ich werde auf Johor Bahru verwiesen.
Nach der Ankunft, kurz nach 11 Uhr, gibt es dort den ersten Kaffee. Ein kurzer Zwischenstopp, bevor die Reise die letzten Kilometer von Johor Bahru nach Singapur weitergeht.
Wenn Du selbst mit dem Nachtzug in Malaysia fahren möchtest, dann findest Du in einem anderen Beitrag wertvolle Tipps für die Vorbereitung auf die Fahrt im Nachtzug in Südostasien.
Du bist mit der Dschungel-Eisenbahn gefahren und hast schöne oder andere Erfahrungen gemacht? Vielleicht hast Du einen aktuelleren Fahrplan von direkt vor Ort und kannst damit anderen Reisenden helfen. Ich freue mich auf Deinen Kommentar oder Deine Nachricht!
Alex says
Ich musste gleich an schienenreisen.com denken, als ich den Artikel hier las. Und… man braucht schon recht langen Atem für die Dschungel-Eisenbahn hier! :D
Claudi says
Wow, was für ein Compendium an Informationen!
Die Strecke klingt toll! Ich will auch mal durch Thailand und Malaysia bis Singapur tuckern. Wieder eine neue Idee … langsam muss ich Lebensjahre anbauen :D
Viel Spaß und bis zur ITB!
Claudi :)
Andersreisender says
– Alex: Ja, stimmt. Ein Schienenreisen-Thema. Und das auf Anders reisen. Du bist ein aufmerksamer Leser. ;-) In den nächsten Wochen wird sich hier etwas verändern. Mehr dazu aber demnächst.
– Claudi: Unbedingt machen solange es die Bahn in der Form noch gibt. Ach ja… und das mit den Lebensjahren anbauen kenne ich nur zugut. *seufz* Da ist es keine gute Idee, wenn man sich bei der ITB dann zusätzlich Gusto für Reisne holt. ;-)
Daniel (Rucksackträger) says
Hallo Gerhard,
ich war vergangenen Herbst für zwei Tage in Gua Musang und habe dort erstmals von der Jungle Line erfahren. Leider ein bisschen zu spät, aber dein Beitrag zeigt mir, dass ich die Bahnfahrt unbedingt nochmal nachholen sollte – obwohl ich die Strecke von den Cameron Highlands nach Gua Musang ebenfalls sehr empfehlen kann.
Beste Grüße nach Südostasien, Daniel.
Andersreisender says
– Daniel: Tja… und bei mir stehen die Cameron Highlands ein anderes Mal am Programm. Nachdem man von Kuala Lipis, etwas südlich von Gua Musang, nur mit dem Nachtzug weiterreisen kann hatte ich tatsächlich auch überlegt von hier mit dem Bus in die Highlands zu fahren. Wäre bestimmt auch, wie Du schreibst, eine gute Option gewesen. Aber nachdem ich sowieso nach Singapur wollte hat sich’s dann mit dem Schlafwagen auch gut ergeben. :-)
Kerstin says
Vielen Dank für die vielen Infos und Tipps. Mit der Bahn unterwegs zu sein ist, finde ich, etwas sehr schönes. Und dazu an exotischen Orten, dann ist es besonders reizvoll.
Sebastian Gfeller says
Hi,
Vielen Dank für die Infos. Es ist wirklich eine sehr schöne Strecke.
Mitten durch den Dschungel. Schon nur das fahren mit offenen Zugtüren ist ein wahnsinns Erlebnis.
Ich würde dir gerne ein aktuellen Fahrplan, vom Bahnhof Wakaf Bharu senden.
Freundliche Grüsse
Sebastian
Andersreisender says
– Sebastian: Ich freue mich, dass die Infos über die Dschungel Eisenbahn in Malaysia für Dich nützlich sind. Ein aktueller Fahrplan und Updates sind immer Willkommen, da sie auch anderen Reisenden weiterhelfen. Magst Du sie mir bitte per Mail schicken? Die Mailadresse findest Du im Impressum. Vielen Dank! :-)
Simone says
Toller Bericht, DANKE!
Maja says
Hallo Gerhard,
danke für den informativen Beitrag. Hat uns sehr bei der Planung der Reise geholfen. Hast du mittlerweile schon einen aktuellen Fahrplan geschickt bekommen? Online findet man ja leider nur die Nachtzüge und wir wollen gern tagsüber von Wakaf Bahru zum Taman Nagara und dann weiter nach Singapur fahren.
Danke schon mal und viele Grüße
Maja
Andersreisender says
– Maja: Es war kürzlich jemand so nett und hat mir einen neuen Fahrplan zugesandt. Leider war er nicht vollständig, daher habe ich ihn hier nicht mit eingebunden. Der Fahrplan hier im Beitrag ist für die Grobplanung nach wie vor gut verwendbar. Abfahrszeiten können immer ein paar Minuten variieren. Wenn Ihr mit der Dschungel Eisenbahn unterwegs seid, vielleicht denkt Ihr an mich und schickt mir per Mail eine neue Version? Ich würde mich sehr freuen und würde den Fahrplan dann aktualisieren. :-)
Jan says
Hallo zusammen,
fahre gerade mit dem “Dschungelexpress”.
a) es gibt keine Schlafwagen mehr, dafür aber erstklassige Sitze sowohl in der 1. als auch 2. Klasse, in denen man angenehm schlafen kann
b) es gibt einen Speisewagen und der ist auch geöffnet. Café kostet 3 Ringit (also 50 Eurozent)
c) Buchen kann man das ganze über die App der malayischen Bahn (KTMB Mobile). Meine beiden Kreditkarten hat sie aber nicht nehmen wollen, also im Notfall einen Einheimischen fragen. Der zahlt dann z.B. den QR-Code und ihr gebt ihm die Kohle bar…
d) selbst wenn man dick ist, kann man 2. Klasse buchen – auch dort ist ausreichend Platz und man kann die Mittelarmlehnen hochklappen
e) den Fahrplan findet man natürlich auch in der App
Beste Grüße
Jan
Jan says
*Eurocent…
und f) nehmt euch etwas Warmes mit. Die Klimaanlagen im Zug sind wirklich kalt…
Nochmals beste Grüße
Jan
Jan says
So, Kommando zurück…Nachdem ich den ganzen Zug abgegangen bin, habe ich hinter dem Speisewagen noch zwei Schlafwagen “entdeckt”. Gemäß Schaffner waren die über die App nicht mehr buchbar, da ausverkauft. Habe deswegen mal in zwei Wochen und in zwei Monaten für den “Dschungelexpress” geschaut und siehe da: der Zug in zwei Wochen ist praktisch voll ausgebucht und es werden die Schlafabteile nicht mehr angezeigt; in zwei Monaten hingegen werden auch noch Schlafabteile angezeigt…Nur so zur Info, falls es hier “Frühbucher” geben sollte…