Die Galapagosinseln. Jeder, dem ich von meiner Reise dort hin erzähle verfällt in völlige Entzückung.
Ja, die Inseln – rund 1.000 Kilometer vor der Küste Ecuadors in Südamerika – sind tatsächlich eine Klasse für sich.
Am besten sind sie mit einem Boot zu bereisen. Ich kreuze mit der “La Pinta” zwischen den Inseln. Eine Expedition auf der gemütlichen und luxuriösen Yacht, die uns zu den verschiedenen Plätzen bringt.
Auf Reisen bin ich meist individuell unterwegs und plane meine Touren selbst. Manchmal ist das aber nicht möglich oder einfach nicht sinnvoll. Die Galapagosinseln gehören da definitiv dazu. Tagesausflüge z.B. von der Hauptinsel Santa Cruz sind zwar möglich, aber die Tierwelt der Galapagosinseln lässt sich besonders intensiv während einer Schiffstour erfahren.
Mit dem Schiff zu unbewohnten Inseln
Die Inselgruppe der Galapagosinseln besteht aus 13 größeren und über 100 kleineren Inseln. Es ist unmöglich sie in wenigen Tagen alle zu besuchen. Ich bin fünf Tage und vier Nächte mit der “La Pinta” Richtung Norden unterwegs. Die Yacht ist eines der hochklassigen Schiffe mit denen die Galapagosinseln bereist werden können.
Auf der “Flughafeninsel” Baltra startet meine Reise, von hier fahren Busse auf die Insel Santa Cruz und nach Puerto Ayora. Ich bin schon neugierig. Auf das Schiff, die Tiere und auf die Ausflüge zu den Vulkaninseln.
Am Weg zum Hafen sehen wir schon die riesigen Galápagos Schildkröten, um das Leben auf den “einsamen Inseln” zu entdecken muss ich noch eine Nacht geduldig sein. In Puerto Ayora wartet die “La Pinta” im Hafen auf uns, die Expedition kann beginnen!
Die Route
Die Reise führt in den nördlichen Teil der Galapagosinseln. Zuerst entlang der Insel Santa Cruz, zum Sombrero Chino (Chinesenhut), Bartolomé und zur Sullivan Bay auf Santiago und am letzten vollen Tag zum Darwin Beach und den Prince Philip`s Steps auf der nordöstlich gelegenen Insel Genovesa (Tower Island).
Von hier geht’s in der Nacht zurück zur Insel Baltra und auf Santa Cruz, wo ich die letzten Tage in Puerto Ayora im Finch Bay Eco Hotel verbringe.
Die Galapagosinseln sind mit dem Schiff vermutlich am besten, bequemsten und auch mit dem geringsten ökologischen “Fußabdruck” zu besuchen. Die Inselwelt ist ein einziger Nationalpark, die Flora und Fauna sind streng geschützt und gehören zum Weltnaturerbe zur UNESCO.
In den fünf Tagen auf der „La Pinta“ bekomme ich einen kleinen Einblick in die beeindruckende Tierwelt der Galapagosinseln. Viele Tiere sind nur auf einer der Inseln zu finden. Andere, wie z.B. die Seelöwen, bevölkern viele oder sogar alle Inseln des Archipels im Pazifik.
Um die Galapagosinseln als ganzes zu erfassen muss man wohl einige der Inseln nördlich und südlich des Äquators besuchen. 14 Tage dauert die ganze Reise auf dem Expeditionsschiff.
Die Besuche auf den Inseln sind durch die Nationalparkverwaltung geregelt und geplant. Gut für die Tiere, denn so haben sie auch genügend Erholungszeit vor den menschlichen Paparazzis. Und gut für Touristen, denn so steigt man sich nicht gegenseitig bei den Inselbesuchen auf die Füße.
Die meiste Zeit besteht der Eindruck, als wäre die Reise eine echte Entdeckungsreise zu unbekannten Inseln. Keine anderen Menschen sind zu sehen. Die „La Pinta“ fährt gelegentlich auch gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff, der „Santa Cruz“, trotzdem treffen sich die Reisenden der beiden Schiffe nicht auf den Inseln.
Die Reise auf der „La Pinta“ versteht sich nicht als Kreuzfahrt sondern als Expedition. Auch wenn “Cruise” immer wieder in den Beschreibungen vorkommt. Das Naturerlebnis steht im Vordergrund, es gibt auch jeden Tag interessante Vorträge und bei den Ausflügen können die Tourguides mit Fragen gelöchert werden.
Wenn die Yacht auch allen erdenklichen Luxus bietet geht es an Bord doch gemütlich zu. 32 Crewmitglieder kümmern sich um maximal 48 Reisende. Eine ideale Gruppengröße um andere Mitreisende kennen zu lernen.
“Big Family” an Bord
Als Alleinreisender fühle ich mich keine Minute alleine und komme schnell mit vielen der Mitreisenden in Kontakt. Wir sind eine bunt gemischte Gruppe mit Reisenden aus allen Teilen der Welt. Der jüngste Teilnehmer, Herold, ist 6 Jahre alt und die ältesten Reisenden schon lange pensioniert.
Es fühlt sich an wie eine große Familie die auf Expedition geht, alle sind neugierig was uns erwartet. Ich lerne auch die Australierin Anne kennen, die längere Zeit in “Austria” gelebt hat. In Salzburg, eigentlich gleich bei mir ums Eck.
Mein T-Shirt vom Mt. Aso auf der Insel Kyushu ist der Kontaktpunkt zur sehr scheuen Gruppe aus Japan, die – vermutlich auch wegen der Sprachbarriere – unter sich bleibt.
Die Mädchen sind es, die mich schüchtern auf den dampfenden Vulkan und die japanischen Schriftzeichen auf meinem Shirt ansprechen. Die Reisegruppe hat ihren eigenen Dolmetscher mitgebracht. Deutsch ist an Bord diesmal kaum zu hören, wir sind in der Minderheit. Englisch und Spanisch sind Bordsprache.
Tourguide Romiro offenbart während eines Ausflugs plötzlich sein fundiertes, deutschsprachiges Know-How über die Tieren. „Das ist eine Gabelschwanzmöwe, ich habe in Deutschland studiert“ klärt er mich in bestem Deutsch auf.
Gabelschwanzmöwe. Schon für nicht ganz geübte Muttersprachler kein leichtes Wort. Ganz zu schweigen davon, dass man sie dann auch noch von der Lavamöwe unterscheiden sollte. Die hat nämlich einen grauen Ring ums Auge.
Jeden Abend werden wir vor dem Abendessen auf die Ausflüge des nächsten Tages vorbereitet und Lust auf das gemacht, was wir neues entdecken werden. Auch die notwendige Ausrüstung wird im Detail erklärt.
Welche Schuhe benötigt werden, ob uns ein „wet landing“ am Strand oder „dry landing“ am Steg bevorsteht. Manchmal gibt es auch Wahlmöglichkeiten: Spaß im Wasser beim Schnorcheln oder doch lieber die Unterwasserwelt vom trockenen Glasbodenboot anschauen.
Ein paar Mitreisende kennst Du nun. Und Du kennst nun auch die Reiseroute und hast auch einen ersten Eindruck, wie es an Bord der “La Pinta” zu geht. Im nächsten Beitrag erzähle ich Dir mehr darüber wie der spannende Tag auf so einem Expeditionsschiff abläuft.
Dankeschön an Metropolitan Touring für die Einladung auf die Kreuzfahrt mit der “La Pinta” auf den Galapagosinseln. Die Meinung bleibt wie immer meine eigene.
Alex says
Ich bin zwar keine Wasserratte und bei dem Schlauchboot-Foto wird mir gleich mulmig, ich sah allerdings auch schon mal Reportagen über die großen Kreuzer und es ist genial, wenn man die ganze Logistik dahinter mal sieht.
Das 5. Foto sieht allerdings klasse aus und der Strand einladend. :)
Gutes Schippern.
Wolfgang Lückert says
tolle Tour , würde ich auch gerne machen . Was hat das gekostet (alles zusammen )?
Dirk says
super, das gibt schon mal einen ganz guten Überblick. Kannst du sagen, was ein Trip auf der Pinta denn so kostet?
Ginger in the Basement says
Du hast schon recht, wenn du sagst, dass alle, denen du von dieser Reise erzählst, in Verzückung fallen. Galapagos hat einfach diesen besonderen Klang voll Exotik und Ferne!
Christina says
Yeah, ich bin wirklich gespannt wie es weiter geht! :D
tonari says
Cooler Tipp. Der beste Mitreisende von allen will da ja schon lange mal hin.
Ich bleibe also dran an den Fortsetzungen und mache mich ein bisschen schlau.
Kathrin says
Super Bilder! Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht!
lg kathrin
Andersreisender says
– Alex: Dieses Jahr kommst Du bei mir im Blog ganz schön dran. Ein paar Wasser- und Schiffsbilder und Beiträge wird es dieses Jahr wohl noch geben. Aber ich streue auch ein paar “Festlandbilder” für Dich ein, OK? :-)
– Wolfgang & Dirk: Aktuelle Preise der Galapagos Touren findet Ihr direkt auf der Seite von Metropolitan Touring.
– Ginger in the Basement: Stimmt, die Galapagosinseln sind weit ab vom Schuss. Vom Festland geht’s noch einmal über 1.000 Kilometer über den Pazifik. Da denkt man, da kommt nix mehr. ;-)
– Christina: Ich hoffe, Du bleibst am Ball. Es sind noch ein paar Reiseberichte von Galapagos geplant.
– Tonari: Gerne doch – bestimmt gibt’s noch einige Bilder und Videos von den Galapagosinseln, die Dir Fernweh bereiten werden. ;-) (ist das jetzt gemein?)
– Kathrin: Dankeschön – für weitere Reiseberichte gerne dran bleiben. :-)
Alex says
Danke dir. Und wenn ich dann hier und da einmal nicht kommentieren sollte, weißt du, dass ich mich schlicht und einfach nicht auf dein Boot traue! ;)
Andersreisender says
Klar, Alex! Kein Problem. ;-) Bald kommen wieder Ecuador-Beiträge vom Festland. :-)