Ein Kuraufenthalt. Hört sich auf den ersten Blick irgendwie „staubig“ an. “Nur etwas für alte Leute, was willst Du denn in einem Kurhaus machen?” höre ich Freunde und Bekannte schon sagen.
Eine “Kur des 21. Jahrhunderts” hat viel mehr zu bieten, es ist viel mehr eine Gesundheitsreise. Solche Aufenthalte unternehmen Menschen aller Altersgruppen um Körper, Geist und Seele etwas Gutes tun. Für einen Check, präventiv, also bevor es zu ernsten Problemen kommt. Und als Nachsorge, wenn schon etwas aus dem Lot ist.
Für mich ist ein solcher Gesundheitsaufenthalt ein Fall von “anders reisen”. Es ist für mich eine völlig neue Art seinen Urlaub zu verbringen. Im Kurhaus & Medical Center Oberwaid in St. Gallen darf ich drei Tage verbringen und Euch davon berichten. Schon vorneweg: Von “verstaubten Kurbetrieb” ist in Oberwaid nicht viel zu spüren.
Von außen und in der Lobby sieht es aus wie ein „normales“ Hotel, das “Oberwaid” in St. Gallen in der Schweiz. Bei meiner Ankunft findet in einem der Seminarräume ein Kongress eines großen Autoherstellers statt.
Anzugträger mischen sich in der Lobby mit Menschen in Freizeitkleidung und gelegentlich huscht jemand im weißen Bademantel Richtung SPA vorbei.
Von Kurhausatmosphäre ist hier nicht viel zu spüren, es sieht eher nach einem gemütlichen Hotel aus. Kategorie 4 Sterne plus, um genau zu sein.
Hier werde ich drei Tage verbringen und die verschiedenen Gesundheitsangebote bei einem Aufenthalt in einem modernen Kurhaus bzw. medizinischen Zentrum miterleben. Die meisten Gäste bleiben hier mindestens eine Woche. Je nach Zielsetzung sieht das Programm für jeden Besucher anders aus.
Neben einem medizinischen Check-up und einer allgemeinen Vitalisierung von Körper, Geist und Seele sind Gewichtsreduktion, Burnout-Prävention, Stress-Management, Verbesserung der körperlichen Kondition und Hilfe bei Gelenksproblemen oder nach Unfällen die Schwerpunkte in Oberwaid.
Individuelles Programm
Mein Thema sind die Knie. Ich habe immer wieder Schmerzen, da die Kniescheiben zu stark auf die darunterliegenden Knorpel und Knochen drücken.
Kurgäste bringen ihre vorhandenen Befunde mit und werden hier zusätzlich untersucht und beraten. Dann wird ein individuelles Programm für die Dauer des Kuraufenthalts ausgearbeitet.
Langweilig wird es im Laufe des Tages definitiv nicht. Arztgespräche wechseln mit Bewegungsprogrammen, Untersuchungen und persönlichen Coachings ab. Auch für Entspannung im SPA Bereich und die kulinarischen Genüsse im Restaurant bleibt Zeit.
Analysen und Coachingprogramm
Für mich wurde zum Kennenlernen eines solchen Kuraufenthalts ein „Schnupperprogramm“ zusammengestellt. Ein Check der Körperzusammensetzung (BIA) und eine Wirbelsäulen- und Haltungsanalyse (DIERS) stehen am Programm. Diese werden dann mit den Ärzten besprochen und ich werde genauer bei den “Problempunkten” untersucht. Dann werden weitere Strategien zur Lösung entwickelt.
Danach geht es direkt in die praktische Umsetzung. Im Fitnesscenter werden mir im Personal Training Übungen zur Kräftigung der Muskulatur rund ums Knie und am Rumpf gezeigt.
Entspannter Start
Bei mir geht der Kuraufenthalt in Oberwaid erst einmal gemütlich an. Nach meiner Ankunft starte ich gleich in einen sehr entspannten Nachmittag. Eine „bewusste Auszeit“ steht als Erstes auf meinem Programm. Einmal runterkommen vom Alltag, den Stress abschütteln und in eine entspannte Welt eintauchen.
Ich erkunde den SPA-Bereich mit Schwimmbad (28°), Sauna (60°), Aroma-Dampfbad (38° und 45°) und Außenpool. Dann werde ich von Mohamed Fouda zur Ganzkörpermassage abgeholt. Der Mann hat goldene Hände und kann einen in 50 Minuten lang in eine entspannte Traumwelt massieren. Das heiße Öl reibt er vorsichtig in die Haut und lockert verspannte Muskeln.
Von mir aus könnte der Aufenthalt ruhig so weiter gehen. Aber eine Gesundheitsreise unternimmt man ja, um bewusst seinem Körper etwas Gutes zu tun. Daran muss selbst gearbeitet werden, die Mitarbeiter im Kurhaus geben dafür Hilfestellungen und Impulse.
Ich lasse den Anreisetag noch gemütlich ausklingen. Beim Abendessen, bei Klaviermusik in der Lobby und ganz in Ruhe in meinem Zimmer mit Blick auf den Bodensee.
Der Nebel hat sich in der Nacht gelichtet, jetzt sind die Lichter der Städte in weiter Ferne zu sehen. Ganz „rechts“, müsste Lindau sein, Bregenz ist nicht zu sehen. Sonst wäre der Blick aufs Drei-Länder-Eck Deutschland-Österreich-Schweiz komplett.
Am nächsten Tag geht es dann schon früh mit den Analysen, Beratungsgesprächen und dem Personal Training los. Ob bei bei den ersten Untersuchungen alles passt oder schon die ersten Gebrechen aufgedeckt werden? Das erzähle ich Euch im nächsten Beitrag.
Die Erfahrungen, Tipps und Hintergrundinformationen in diesem Beitrag wurden im Rahmen einer individuellen Pressereise auf Einladung vom Kurhaus & Medical Center Oberwaid in St. Gallen recherchiert. Wie immer bleibt meine Meinung in der Berichterstattung davon unberührt.
Alex says
Also für mich klingt das nicht staubig sondern sehr interessant. Und ich bin schon jetzt gespannt wie es denn weitergeht, in den folgenden Beiträgen mit deinen Knien und der Gesundheitsreise! :)
Walter says
da lässt es sich aushalten
Andersreisender says
– Alex: Stimmt! Der Aufenthalt in der Oberwaid war alles andere als staubig. Ich würde ihn als sehr luxeriös und entspannt bezeichnen. Und sehr professionell!
– Walter: Absolut!
Sabienes says
Schön! Ich habe gerade eine Reha in Bad Orb hinter mich gebracht. Und auch, wenn die Therapien meinem durch einen Unfall demolierten Rücken viel gebracht haben, habe ich mich 3 Wochen lang gefühlt, wie in einer Anstalt.
Aber Bad Orb ist halt auch nicht in der Schweiz ….
LG
Sabienes
Andersreisender says
– Sabienes: Ich denke, das ist einer der großen Vorteile vom Kurzentrum Oberwaid. Dass es sich eben nicht wie eine “Anstalt” anfühlt sondern eher wie Luxusurlaub. In einer schönen Atmosphäre kümmert man sich dann ja auch gleich lieber um seine Gebrechen als bei Klinik-Atmosphäre. Ich hoffe, Deinem Rücken geht’s dennoch mittlerweile besser!
Keks says
Uff, was ein Programm. Ich konnte mir bislang gar nichts unter einem Kur-Besuch vorstellen bzw. ich wusst zwar schon, was es ist, aber gesehen oder gelesen hatte ich dazu noch nichts. Eine Freundin von mir verreist nun aber entsprechend und hat genau das angekündigt, daher fing ich an zu googeln. Danke für den coolen Bericht dazu!
renate says
hab auch mit 42 einen kuraufenthalt in bad bleiberg/ktn gemacht …. muss sagen, dass ich mich dort nicht nur körperlich sondern auch seelisch toll erholt habe. bei meinem job ist stress und beinahe null freizeit an der tagesordnung gewesen, machte sich auch bemerkbar. in der kur wurde ein tolles wirbelsäulen-, trainings- und erholungsprogramm zusammengestellt. war den ganzen tag vollauf beschäftigt und konnte mich ganz auf mich konzentrieren. die alten vorstellungen einer kur sind lange nicht mehr aktuell. jetzt wird ganzheitlich behandelt … und das in einem alter, wo man dies auch unbedingt benötigt. freu mich schon auf den nächsten kuraufenthalt in bad bleiberg ….. kann ich als österreicher nur empfehlen!
Andersreisender says
Renate: Ich freue mich, dass Dir die Kur so gut getan hat. Ja… sich einmal auf sich zu konzentrieren ist auf jeden Fall wichtig. Etwas Ruhe tut gut, auch wenn das, was man beruflich macht, Spaß macht. Manchmal ist’s dann doch zu viel des Guten.