In einem Luxuszug durch Indien zu reisen ist ein besonderes Erlebnis. Wahrscheinlich ist es die bequemste Möglichkeit die Tempel, Paläste und Sehenswürdigkeiten im Herzen Südindiens zu sehen. Mit dem „Golden Chariot“ bin ich eine Woche lang unterwegs.
In diesem Beitrag findest Du meine Erlebnisse und Erfahrungen während dieser Reise im Luxuszug. Indien hat einiges zu bieten! In diesem Beitrag zeige ich Dir die Sehenswürdigkeiten und Höhepunkte der Reise. Außerdem erfährst Du wie ein Abteil im Golden Chariot aussieht, wie das Leben in einem indischen Luxuszug abläuft und wir werfen in diesem “Palast auf Rädern” einen Blick hinter die Kulissen.
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Inhalt:
- Die Routen des Golden Chariot
- Check in in den Golden Chariot in Bangalore
- Begrüßung im Lounge-Wagen des Luxuszugs
- Entspanntes Leben im Golden Chariot Luxuszug
- Die Schlafwagenabteile im Golden Chariot
- Maximal 88 Gäste reisen im Luxuszug durch Indien
- Essen und trinken im Golden Chariot
- Lounge- und Barwagen im Luxuszug
- Luxuszug-Reise mit SPA- und Wellnessbereich
- Die Sehenswürdigkeiten entlang der Luxus-Bahnreise
- Zugreise zu den Tempeln und Palästen Südindiens
- Goa ist Ziel der Reise im Luxuszug
- Blick “hinter die Kulissen” im Golden Chariot
- 8 Reisetipps für den Golden Chariot Luxuszug:
- Infos zum Abteil im Golden Chariot:
Die Routen des Golden Chariot
Die Luxuszug-Reise mit dem Golden Chariot fährt abwechselnd jeweils acht Tage auf zwei verschiedenen Routen durch Indien.
“Pride of the South”
Ich reise im „Pride of the South“. Die Schienenkreuzfahrt bringt uns zu vielen bedeutenden Kulturstätten in Südindien. Einige davon unterstehen dem Schutz der UNESCO. Neben Tempel-Hopping und Besichtigung der Sehenswürdigkeiten steht auch eine Dschungel-Safari im Nagarhole Tigerreservat am Programm.
“Southern Splendour”
Die Route der “Southern Splendour” Schienenkreuzfahrt führt, wie der Name schon sagt, ganz in den Süden Indiens. Von Bangalore führt die Luxuszugreise hauptsächlich durch die Bundesstaaten Tamil Nadu und Kerala. Bekannte Sehenswürdigkeiten, wie z.B. in Mamallapuram, Pondicherry, Madurai, die Backwaters in Aleppey oder Kochi werden vom Golden Chariot angefahren.
Check in in den Golden Chariot in Bangalore
Pünktlich um 15 Uhr bin ich im Taj West End Hotel zum Check in. Hier werden wir auf die Reise eingestimmt. Nach fünf Wochen in Indien (hier findest Du alle meine Reiseberichte und -Tipps aus Indien) habe ich natürlich schon einiges gesehen. Die meisten Gäste bei dieser Zugreise haben nicht so viel Zeit zum Reisen wie ich, einige sind “Neuankömmlinge”.
Es ist schon dunkel als ich bei der Yeshwantpur Railway Station ankomme. Der rote Teppich ist ausgerollt und führt direkt zum Golden Chariot. Musik spielt, eine Inderin malt mir einen orangen Bindi zur Begrüßung auf die Stirn. Eine Blumenkette und einen weißen Schal hängt mir eine andere Dame um den Hals.
Ich schreite über den roten Teppich weiter zum Bahnsteig und zum Eingang in den Sonderzug. So müssen sich auch Stars am Weg über den roten Teppich fühlen. Zaungäste stehen am Weg zum Zug Spalier, fotografieren uns Gäste und sind neugierig. Der “Golden Chariot” sticht in violetter Lackierung unter den anderen Zügen am Bahnhof hervor.
Begrüßung im Lounge-Wagen des Luxuszugs
Im Lounge-Wagen werden die Gäste empfangen. Wir sind diesmal rund 20 Passagiere, die die Fahrt in Bangalore beginnen. Weitere Reisende werden in den nächsten Tagen zusteigen. Schnell machen wir uns bekannt.
Jeder ist neugierig woher der andere kommt. Wir sind eine bunt gemischte Gruppe aus England, Hongkong, Indien, Deutschland, den USA, aus der Schweiz, und ich als Österreicher.
Bei der Begrüßung wird mir mein Kabinenschlüssel übergeben. Ich bin schon sehr neugierig, wie meine Reise in diesem rollenden Luxushotel durch Indien verläuft.
Der Zug setzt sich langsam in Bewegung und rollt aus dem Bahnhof in die Nacht. Ich genieße gerade den erste Bissen der Hauptspeise des mehrgängigen Abendessens, Hühnchen in schwarzer Oliven-Sauce. Nächster Halt: Mysore.
Entspanntes Leben im Golden Chariot Luxuszug
Wie in einem Hotel haben im Zug die Gäste ihre eigenen Zimmer. Ich nenne sie bewusst Zimmer, denn sie haben mit einem klassischen Schlafwagenabteil nur das Bett gemein. Der Golden Chariot ist ein ganzes Hotel auf Rädern.
„How was your day, Sir“ empfängt mich Dinesh an der Waggontüre. Der 22jährige ist der Steward vom Shathavahana Waggon. „Danke, es war ein schöner Ausflug in den Dschungel“ entgegne ich und wische mir mit dem Erfrischungstuch dem Schweiß von der Stirn. Auf dem Tablett liegt außerdem der Schlüssel zu meinem Abteil bereit.
Dort ist das Bett frisch gemacht und Kuchen steht auf dem Schreibtisch. Ich finde immer eine kleine Aufmerksamkeit am Tisch, wenn ich nach längerer Zeit in die Kabine komme.
Die Schlafwagenabteile im Golden Chariot
Ein Schlafwagenabtei im Golden Chariot Luxuszug ist eigentlich ein Hotelzimmer auf Rädern. In diesem Zug können Doppel- und Zweibett Abteile gebucht werden.
Für einen alleine ist ein Kingsize-Bett doppelter Luxus! Ich genieße es, dass die Bettdecke einmal so lang ist, dass ich sie komplett über den Kopf ziehen kann und trotzdem die Zehen unten noch nicht freiliegen.
Den Rucksack schiebe ich unter das Bett, die Kleidung verschwindet im Schrank. Ordnung muss sein, denn in einem Zugabteil ist nur wenig Platz. 9 Quadratmeter stehen im Golden Chariot zur Verfügung, bei einem großen Bett mitten im Abteil bleibt da nicht viel Raum rundum übrig. In einem Twin-Room, also mit zwei Betten, haben Reisende etwas mehr Bewegungsfreiheit.
Jedes Abteil im Luxuszug hat ein eigenes Bad mit WC und Dusche. Mit Warmwasser, versteht sich. Verschiedene Seifen und Lotions warten auf ihren Einsatz.
Auch bei langen Aufenthalten in Bahnhöfen braucht man keine neugierige Blicke von außen fürchten. Eine Spiegelfolie und großflächige Beklebung an den Fenstern sorgen für Sichtschutz von außen.
Dinesh klopft an die Türe und bringt mir das Programm für den nächsten Tag. Die ersten Reisetage war er mein persönlicher Butler, mittlerweile sind auch in den anderen drei Kabinen Gäste eingezogen.
Maximal 88 Gäste reisen im Luxuszug durch Indien
Insgesamt sind elf der 18 Waggons im Golden Chariot Schlafwagenabteile, vier Luxusabteile sind jeweils in einem Waggon untergebracht. 88 Reisende können also maximal im Luxuszug durch Indien reisen. Das ist eine sehr überschaubare Reisegruppe, etwas mehr als in einen Reisebus passen.
Die Waggons sind nach verschiedenen Dynastien und Epochen Südindiens benannt.
Noch bleibt ein paar Minuten Zeit bis zum Abendessen. Schnell ein paar Zeilen im Laptop getippt, nebenbei laufen im Fernsehen Bollywood-Schnulzen.
Auf W-LAN muss ich hier verzichten, Internetjunkies wird ein (sehr langsamer) Datenstick zur Verfügung gestellt. Im „Office“ stehen zwei Computer mit Internetanschluss den Fahrgästen zur Verfügung.
„Dinner is ready, Sir“ mahnt mich Dinesh, endlich mit der Arbeit aufzuhören und in den Speisewagen zu gehen. „Ja, danke – ich komme!“ Mein Magen knurrt bereits und ich freue mich auf’s Abendessen.
Essen und trinken im Golden Chariot
Beim Golden Chariot befinden sich zwei Speisewagen in der Mitte des Luxuszuges. Bei freie Platzwahl lerne ich bei Frühstück, Mittag- und Abendessen immer andere Fahrgäste kennen.
Oft kann ich mich zwischen den indischen und kontinentalen Gerichten kaum entscheiden. Aber die Kellner wissen Rat und bringen einfach mehrere, kleine Portionen zum Probieren.
Der unkomplizierte Service gefällt mir. Vegetarier kommen hier – wie in vielen Teilen Indiens – voll auf ihre Kosten. Die grüne Seite der Speisekarte zeigt die vegetarischen Speisen, für rot entscheiden sich die Fleischliebhaber. Am letzten Abend steht dort Gulasch am Speiseplan. Rindsgulasch. Die Kuh ist in Indien nicht so heilig, wie man denkt. ;-)
Jeden Abend sorgent unterschiedliches Programm für Unterhaltung, wie z.B. Henna-Bemalung, eine Kochvorführung oder die Disco mit DJ am letzten Abend im Lounge-Wagen.
Lounge- und Barwagen im Luxuszug
Nach dem Abendessen treffen sich einige Gäste noch auf einen Drink im Lounge- und Barwagen. Direkt an der Bar finde ich es am gemütlichsten. Ich halte mein Glas Bier fest, denn der Zug holpert über die Schienen. Manchmal fühlt sich eine Bahnreise durch Indien wie eine Fahrt über eine Waschrumpel an.
Der Barwagen schaukelt, ich habe Sorge, dass mein Glas vom Tresen rutscht. „Keine Sorge, ich passe d’rauf auf“ beruhigt mich Sham Kumar, der Barkeeper. Außerdem verhindert der Bierdeckel das Verrutschen des Glases. Um seine Worte zu unterstreichen lässt er zweimal seinen Mittelfinger auf dem Bierdeckel klacken und strahlt mich an.
Bald wird es ruhig im Lounge-Wagen, die meisten Gäste sind schon in ihren Abteilen. Das straffe Ausflugsprogramm auf der Schienenkreuzfahrt durch Indien macht müde. Am nächsten Tag steht Hampi mit seinen Ruinen am Programm.
Ein absolutes Highlight im Bundesstaat Kanataka. Müsste man nicht so früh aus den Federn, würde sich der Barwagen ideal für einen „Absacker“ bis spät in die Nacht anbieten. Solange Gäste etwas konsumieren bleibt die Bar geöffnet.
Meist fährt der Golden Chariot in der Nacht zu seinem nächsten Ziel, so bleibt kaum Zeit die Annehmlichkeiten im Zug auszuprobieren.
Luxuszug-Reise mit SPA- und Wellnessbereich
Erst am letzten Abend, wenn der Zug durch die Western Ghats nach Goa schaukelt, ist genügend Zeit fürs Bordleben. Dann stehen die Gäste beim “Nirvana SPA” Schlange und freuen sich auf eine Massage.
Im Zug ist nicht viel Platz, darum ist auch das Fitnesscenter eine Mini-Ausgabe. Drei Geräte stehen fürs Training während der Bahnreise zur Verfügung. Wer auch im Urlaub nicht die Finger von der Arbeit lassen kann findet im Office zwei Computer mit Internetanschluss und Drucker, Leseratten bedienen sich in der kleinen Bibliothek.
In der Zukunft sind weitere Waggons mit Freizeiteinrichtungen im Golden Chariot geplant. Ein offener Waggon soll z.B. eine bessere Aussicht und eine Rückzugsmöglichkeit für Raucher bieten.
Die Sehenswürdigkeiten entlang der Luxus-Bahnreise
Meine einwöchige Reise auf der Route “Pride of the South” führ hauptsächlich zu den Kulturstätten im Bundesstaat Karnataka, nach Goa und zu einer Dschungel-Safari. Wahrscheinlich ist es die bequemste Möglichkeit, die Tempel, Paläste und Sehenswürdigkeiten im Herzen Südindiens zu sehen.
Innerhalb einer Reisewoche mit dem Luxuszug durch Indien haben wir ein dichtes Programm zu absolvieren. Zur Begrüßung gibt es im Taj Hotel eine Kulturvorführung, bevor wir dann in Banglore den Golden Chariot besteigen.
Am Tag darauf geht es zur Dschungel-Safari im Nagarhole Tiger Reservat. Erst fahren wir mit den Jeeps durch den Dschungel, am nächsten Tag beobachten wir früh am Morgen die Vögel am Kabini Stausee.
Der Golden Chariot wartet währenddessen auf uns am Bahnhof in Mysore. Der Palast in Mysore und die Kleinstadt Srirangapatnam mit ihrem Tempel sind nicht weit entfernt.
Indien ist mit einem dichten Bahnnetz erschlossen, das macht eine Kulturreise mit dem Zug erst möglich. In Hassan macht der „Golden Chariot“ zur „Tempeljagd“ als nächstes Station.
Die Jain-Tempelanlagen von Shravanabelagola und die Tempel von Belur and Halebid sind von diesem Bahnhof aus gut erreichbar.
Besonders beeindruckt mich die Gegend rund um Hampi. In diese Gegend möchte ich unbedingt nochmals reisen. Es braucht Zeit um die vielen Tempel, die in der Liste der UNESCO Weltkulturerbe zu finden sind, zu besichtigen.
Zugreise zu den Tempeln und Palästen Südindiens
Und es braucht eine Portion Muße um die beeindruckende Landschaft zu erkunden. Tempel zwischen grellgrünen Reisfeldern, umrahmt von unglaublichen Felsformationen und farblich abgerundet von einem azurblauen Himmel.
Im Vittala Tempel steht der steinerne Streitwagen, von dem der Name des „Golden Chariot“ Zuges abgeleitet ist.
Nach einer entspannten Flussfahrt, die „Schüsseln“ erinnern mich an die Fischerboote in Vietnam, besuchen wir den Tempel nochmals bei Nacht.
Auf dem Weg an die Küste Goas liegt Badami, die Felsentempel sind hier eine Besonderheit. In Pattadakal treffen bei den Tempeln süd- und nordindischer Baustil.
Die Vermischung der Baustile hat das World Heritage Committee beeindruckt. Richtig, Pattadakal ist ebenfalls in der Liste der UNESCO Weltkulturerbe zu finden.
Aber auch die Europäer haben Indien geprägt.
Goa ist Ziel der Reise im Luxuszug
Die Kirchen und Klöster von Goa wurden ebenfalls mit dem Welterbe-Titel der UNESCO bedacht. Old Goa (Velha Goa) war einst die Hauptstadt Goas und zählte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert mehr Einwohner als Lissabon oder London. Heute sind aus dieser Blütezeit unter portugiesischer Herrschaft nur noch die Kirchen und Klöster erhalten.
Cholera- und Malariaepedemien zwangen die Bevölkerung zur Aufgabe ihrer Stadt. Die Häuser wurden Abgetragen und die Steine für den Aufbau von Panjim (Panaji) verwendet. Die Hauptstadt wurde Mitte des 19. Jahrhunderts dort hin, zehn Kilometer den Mandovi-Fluss abwärts, verlegt.
Die Strände in Goa sind ein entspannter Ausgleich zu den kulturellen Sehenswürdigkeiten, bevor der Golden Chariot am Abend dann zurück nach Bangalore fährt.
Blick “hinter die Kulissen” im Golden Chariot
Im Zug kümmern sich bis zu 40 Angestellte um die Gäste, damit während der Luxuszug-Reise durch Indien alles reibungslos funktioniert. Lust einen Blick “hinter die Kulissen” im Golden Chariot zu werfen? Mich fasziniert es immer die Abläufe im Hintergrund kennen zu lernen. In einem Sonderzug ist das gleich noch einmal um einiges spannender.
Punkt 13 Uhr treffen sich die ersten Gäste in den beiden Speisewägen des “Golden Chariot” zum Mittagessen. Gerade von einer Sightseeing-Tour in Badami zurück sind alle hungrig und durstig. Jetzt muss alles schnell gehen. Der Tour-Manager hat der Belegschaft im indischen Luxuszug wenige Minuten zuvor per Telefon einen Tipp gegeben. Für die Ankunft der Gäste ist alles fertig vorbereitet und die Belegschaft steht bereit.
Zwei Küchen im Sonderzug
Die Kellner schenken im Speiswagen Wasser ein, der erste Gang wird serviert. Kartoffelsalat. Die Kellner holen ihn in der Küche für Kontinentale Gerichte. Das Indische Thali wird in der zweiten Küche, einen Waggon weiter, zubereitet.
In den beiden Küchen herrscht Hochbetrieb. Gekocht wurde am Vormittag. Jetzt sind die Arbeitsflächen blank, es werden nur noch die Speisen angerichtet.
In den Metallschüsseln dampfen die Curries fürs Thali, daneben wird die Erdbeercreme für die Nachspeise vorbereitet.
Vier Küchenmitarbeiter kümmern sich darum, dass die Speisen am Teller ansprechend angerichtet sind. In der Küche ist es eng, nichts für Menschen mit Platzangst. Alles ist so gestaltet, dass auch während der holprigen Fahrt im Luxuszug gekocht werden kann.
Keine Zugreise ohne Lokführer
Die beiden Lokführer fahren den „Golden Chariot“ so schnell sie dürfen. 120 km/h ist der Tachometer der Diesellok aus russischer Produktion angeschrieben, Lokführer Vijay Singh treibt die Tachonadel auf die 100 km/h Marke hinauf. „Auf dieser Strecke fahren wir nur ein kurzes Stück so schnell, meist aber nur zwischen 50 und 60 km/h“ sagt Vijay.
Sein Copilot drückt den blauen Knopf für das Horn und warnt die Wartenden am Bahnschranken. Einmal, zweimal, dreimal. Und noch einmal.
In Indien sind immer Lokführer und Copilot gemeinsam unterwegs. Zur Sicherheit. Jedes Signal wird vom Lokführer kommentiert, der zweite bestätigt den Kommentar und wiederholt das gesehene Signal laut.
Früher waren die Loks in Indien klimatisiert, jetzt wird die Kabine nur noch mit kleinen Ventilatoren gekühlt. „Es sind zu viele Lokführer eingeschlafen, weil es so angenehm kühl war. Da haben sie uns die Klimaanlage wieder weggenommen“ sagt Vijay.
Die Mitarbeiter im Zug arbeiten beinahe ständig in klimatisierten Waggons. Zwei Stromgeneratoren, im ersten und letzten Waggon, versorgen den Zug mit Strom.
Der Schienenkreuzfahrt-Tourmanager
Insgesamt zählt der Golden Chariot 18 Waggons. Davon sind 11 Abteilwägen, 2 Speisewägen, 2 Generatorwägen, 1 Spa- und Wellness-Wagen, 1 Lounge- und Barwagen, 1 Schlafwagen mit Kochnische für die Mitarbeiter.
Für den reibungslosen Ablauf während der einwöchigen Reise ist Sreeraj Mohan zuständig. Der Tour-Manager instruiert die Mitarbeiter und achtet darauf, dass von den Ausflügen wieder alle Gäste gut zurück kommen.
Wenige Minuten bevor sie wieder in den Zug steigen macht Sreeraj vom Bus aus einen Anruf. Nur wenige Sekunden, unauffällig für die Ausflügler. Im Zug instruiert er die Mitarbeiter, dass sie für die Ankunft alles vorbereiten müssen.
Dinesh, der Steward in meinem Waggon, zieht sich die weißen Handschuhe an, nimmt das Tablett und wartet mit einem Erfrischungstuch und meinem Kabinenschlüssel zur Begrüßung am Bahnsteig der Waggontüre.
Von der Arbeit „hinter den Kulissen“ kriegen die meisten Fahrgäste im Golden Chariot nichts mit. Sie wollen ihre Reise im Luxuszug ohne einen Gedanken an die Arbeit und komfortabel genießen.
8 Reisetipps für den Golden Chariot Luxuszug:
- Beim Essen wird auf die Wünsche der Fahrgäste eingegangen, Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten können beim Tour Manager bekannt gegeben werden.
- Kontinentale (Europäische) und Indische Gerichte, vegetarisch und nicht vegetarisch, werden in den beiden Speisewagen serviert.
- Dresscode: Während meiner Reise ist das Publikum leger bzw. halbformell gekleidet, Sakko und Anzug sind nicht zu sehen.
- Dichtes Reiseprogramm: Zwischen der Rückkehr von Ausflügen und Aktivitäten im Zug ist nur wenig Zeit.
- Office und Fitnesscenter sind rund um die Uhr geöffnet, in der Bar richten sich die Öffnungszeiten nach den Fahrgästen.
- Bordsprache im Golden Chariot ist Englisch.
- Der Zug ist ein reiner Nichtraucherzug.
- Reiseverlauf und weitere Infos auf der Website des Zuges.
Infos zum Abteil im Golden Chariot:
- Doppelbett- oder Zweibett-Abteile (Twin-Bed) werden angeboten.
- WC und Dusche mit Warmwasser im Abteil, mit Handtüchern, Toilettenpapier und Seife ausgestattet.
- Fernsehgerät, Safe, Steckdosen (Mitteleuropäische Stecker passen) und Schreibtisch zählen u. a. zur Ausstattung. Kein W-LAN, Datenstick wird stattdessen angeboten. Ich habe bessere Erfahrungen mit einer eigenen SIM-Karte für Indien gemacht.
- Zentral gesteuerte Klimaanlage, die Steuerung ist nur durch den Steward möglich.
- 4 Abteile pro Waggon für maximal acht Passagiere.
- Blickschutz von außen durch Spiegelfolie am Fenster und Zugbeklebung, dadurch ist aber auch der Blick nach draußen eingeschränkt.
Hier geht’s zur Übersichtsseite Reiseberichte und Reiseinformationen Indien. Dort gibt es noch mehr Bahnreise-Abenteuer in Indien zu entdecken!
Die Erfahrungen, Tipps und Hintergrundinformationen in diesem Beitrag wurden im Rahmen einer individuellen Pressereise auf Einladung von Travel Corporation India (TCI) recherchiert. Wie immer bleibt meine Meinung in der Berichterstattung davon unberührt.
Die erste Fassung der Beiträge über die Bahnreise im Golden Chariot Luxuszug durch Indien wurde Ende Februar 2014 veröffentlicht. Die Beiträge wurden aktualisiert, zusammengefasst und unter neuem Titel am 1. Dezember 2017 als Neufassung in einem Beitrag veröffentlicht.
Saskia says
Das die Kuh in südindien nicht ganz so heilig ist liegt daran, dass hier die Menschen hier vermehrt Christen sind, im Gegensatz zu Notdindien, das führt auch zu vermehrten Streitereien und Auseinandersetzungen im Land. Den Menschen passt es nicht, dass sie im Süden Kühe essen, da sie ja doch heilig sind :) liebe Grüße und weiterhin schönes Reisen ?
Alex says
Zur Info: Hatte die Tage eine Feed-Mail in meiner Mailbox doch beim anwählen des Links, stand, dass die Seite nicht angezeigt werden kann. Daher bin ich nun mal “so” auf deine Seite und habe mich bis hierher durchgeklickt! :)
Guten Wochenstart.