Saigon, die ehemalige Hauptstadt Süd-Vietnams, ist das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Nach der Wiedervereinigung Vietnams wurde Saigon zu Ehren des Revolutionärs Ho Chi Minh in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt. Bis heute sind aber beide Namen gebräuchlich. Auch am Bahnhof und im vietnamesischen Eisenbahn-Fahrplan ist bis heute der alte Stadtname “Sai Gon” zu lesen.
Für viele Touristen ist Saigon der Anfangs- oder Endpunkt einer Vietnamreise. Die touristische Infrastruktur ist gut und bietet einen idealen Einstieg für einen Blick ins vietnamesische Leben. Hier sind meine persönlichen Besichtigungs-Tipps für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Ho-Chi-Minh-Stadt.
Inhalt:
Bummel durch Saigon & Mopeds
Für einen ersten Einblick in das Stadtleben ist ein Bummel durch die Straßen ideal. Viele der Sehenswürdigkeiten in Ho-Chi-Minh-Stadt liegen im 1. Bezirk und sind gut zu Fuß erreichbar. Für den Stadtspaziergang ist einiges an Konzentration notwendig: Mehr als drei Millionen gemeldeten Mopeds und Motorräder haben in Saigon Vorrang und verstopfen neben den Straßen auch die Gehwege. Wohl nirgendwo sonst gibt es mehr Mopeds als hier. In Vietnam scheint die Schwerkraft aufgehoben zu sein. Auf den Mopeds wird alles mögliche und unmögliche transportiert. Mehr darüber im Beitrag über verrückte, unglaubliche und lustige Mopeds. Einzig die Eisenbahn unterbricht den endlosen Strom der Roller für kurze Zeit.
Hôtel de Ville & Wiedervereinigungshalle
Im ersten Bezirk ist zum Beispiel das Rathaus (Hôtel de Ville) zu besichtigen. Das Gebäude aus der Kolonialzeit ist der Sitz des Volkskomitees. In einem großen Park steht die Wiedervereinigungshalle. Sie war einst das Symbol der südvietnamesischen Regierung. Stehen keine offiziellen Empfänge am Programm, können auch die Räumlichkeiten der Wiedervereinigungshalle besichtigt werden.
Kathedrale Notre Dame
Nicht weit von der Wiedervereinigungshalle entfernt erheben sich die beiden 40 Meter hohen Türme der Kathedrale Notre Dame. Das Gotteshaus wurde zwischen 1877 und 1883 erbaut. Am Vorplatz steht eine Statue der Heiligen Maria.
War Remnants Museum
Dieses Museum widmet sich mit verschiedenen Ausstellungen der Kriegsgeschichte Vietnams. Es zählt zu den beliebtesten Museen und Top-Sehenswürdigkeiten von Ho-Chi-Minh-Stadt. Am Vorplatz sind Flugzeuge und Waffen der American Air Force zu besichtigen.
In den Ausstellungsräumen kann man die unfassbaren Gräueltaten der US-Amerikanischen Truppen an der Zivilbevölkerung während des Vietnamkriegs nachvollziehen.
Eine Sonderausstellung mit Bildern des britischen Fotografs Philip Jones Griffiths zeigt die schockierenden Auswirkungen von Agent Orange. Das Entlaubungsmittel wurde im Vietnamkrieg eingesetzt. Noch heute zeugen baumlose Hügelketten vom Einsatz dieses Gifts. In den kontaminierten Gebieten kommen noch immer Kinder mit schwersten Behinderungen zur Welt.
Ben-Thanh-Markt
Der zentral gelegene Ben-Thanh-Markt ist für einen Einkaufsbummel gut. Souveniers, gefälschte Markenkleidung und regionale Spezialitäten sind dort zu finden. Besonders beliebt ist auf diesem Markt – wie überall in Vietnam – die “Pho” genannte Suppe mit verschiedenen Einlagen.
Tipp: Die Suppe kostet überall in Vietnam auf Märkten und in Straßenküchen maximal 20.000 Dong (und das ist wahrscheinlich oft schon der Touristenpreis). Am Ben-Thanh-Markt möchten die Verkäufer den Touristen etwas mehr abknöpfen. Weist man auf den Preis von 20.000 Dong hin, erhält man sie meist ohne murren zu diesem fairen Betrag.
Wasserpuppen-Theater
Eigentlich kommt die Kunst des Wasserpuppen-Theaters aus dem Norden Vietnams. Es lohnt sich aber auch, das Theater in Ho-Chi-Minh-Stadt zu besuchen. Die rund einstündige, leichte Unterhaltung ist auch ohne Vietnamesisch-Kenntnisse zu verstehen.
Die Künstler lassen die Puppen an langen Stangen scheinbar selbständig über die Wasseroberfläche tanzen und zeigen verschiedene Szenen aus dem asiatischen Leben.
Die Tunnel von Cu Chi
Weltbekannt sind die Tunnel der Vietcong-Truppen. An den Tunnels wurde ab Ende der 1940er Jahre gebaut. In ihnen konnten sich die Soldaten, aber auch die Zivilbevölkerung monatelang verschanzen. Außerdem konnten über die schmalen Tunnels militärische Operationen innerhalb des von den USA kontrollierten Gebiets durchgeführt werden.
Trotz intensiver Bemühungen konnten die Tunnel von den US-amerikanischen und australischen Truppen nicht ausfindig gemacht oder zerstört werden. Sie vernichteten Reisfelder, zerstörten ganze Dörfer und versprühten das Entlaubungsmittel “Agent Orange” über den Wäldern – ohne Erfolg.
Die Cu Chi Tunnel können direkt in Ben Dinh oder Ben Duoc, nördlich von Ho-Chi-Minh-Stadt, besichtigt werden. Im – etwas verbreiterten – Tunnel bekommen Touristen eine Vorstellung von den Lebensbedingungen unter der Erde. Etwas peinlich in diesem Umfeld ist der Schießstand, an dem man mit schweren Geschützen auf Zielscheiben “ballern” kann.
Viel mehr Sehenswürdigkeiten in Saigon
Wie immer gibt es natürlich viel, viel mehr in der vietnamesischen Millionenmetropole zu sehen. Die oben genannten Ziele sollten nur einen kleinen Vorgeschmack darauf geben, welche Sehenswürdigkeiten Ho-Chi-Minh-Stadt zu bieten hat.
Reise-Tipps Sehenswürdigkeiten Ho-Chi-Minh-Stadt:
War Remnants Museum
Öffnungszeiten: täglich 7:30 – 12:00 Uhr und 13:30 – 17:00 Uhr
Eintrittspreis: 30.000 VND
Wasserpuppen-Theater
Ticketschalter-Öffnungszeiten: 8:30 – 11:30 und 13:30-19:30 Uhr
Vorstellungen um 17:00 und 18:30 Uhr
Um gute Plätze zu erhalten, sollte man so bald wie möglich buchen.
Ticket-Preis: 120.000 VND
Cu Chi Tunnel
Am Einfachsten und wahrscheinlich auch am preiswertesten sind die Cu Chi Tunnel mit einer geführten Tour zu erreichen. Sie werden in Ho-Chi-Minh-Stadt ab 5 US-$ (100.000 VND) mit einem englischsprachigen Führer angeboten. Zusätzlich ist der Eintrittspreis von 80.000 VND zu bezahlen.
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