Für mich sind Essen und Südostasien zwei untrennbare Begriffe. Schon bei der Ankunft in Bangkok freue ich mich auf die Asiatische Küche.
Pad Thai, Tom Yam Suppe und die verschiedenen Curries zählen zu den Klassikern der Thai-Küche. Bei einem kulinarischen Streifzug durch die (Straßen)küchen in Bangkok gibt es aber noch viel mehr zu entdecken.
Oft fällt Reisenden das Unterscheiden nicht ganz leicht: Welches Gericht ist nun typisch Thai und welches hat seinen Ursprung in einem anderen Land? Vor allem Chinesische Gerichte sind in Thailand weit verbreitet.
Nicht nur in Chinatown werden Nudelsuppe und Ente serviert. Auf die ganze Stadt verteilt hängen die knusprig gebratenen Vögel in den Auslagen der Garküchen und gehören zum kulinarischen Thai-Alltag.
Zwanzig Enten verkauft allein die Familie von Mr. Sun pro Tag im kleinen Straßenrestaurant im Stadtteil Bank Rak.
Serviert werden die Fleischstücke auf einer Portion Reis und mit einer Fisch-Chili-Sauce. Meist sind die Enten schon vor Geschäftsschluss um 20 Uhr ausverkauft.
Hungrige Kunden finden in der Umgebung des Lokals bestimmt andere thailändische Spezialitäten. Einer der Klassiker der Thai-Küche aus der Isaan Provinz ist der „Grüne Papaya Salat“, thail. Som Tam. Auf der englischen Speisekarte findet man ihn als als “Green Papaya Salad”.
Inhalt:
Thai-Food: Scharf aber gut
Wie der Name schon sagt ist eine in feine Streifen geschnittene, unreife Papaya der Grundbestandteil dieser Spezialität. Alle Geschmacksrichtungen – süß, sauer, salzig, scharf und “Umami” (fleischig – herzhaft, vgl. Glutamat) – entfalten sich am Gaumen.
Das boshafte an diesem köstlichen Gericht ist, dass der Chili erst nach einigen Bissen seine volle Schärfe entfaltet. Auch wenn die Thais Touristen nur die wenig geschärfte „Farang-Version“ servieren sind viele schnell den Tränen nahe.
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Das Tüpfelchen auf dem “i” eines guten Green Papaya Salads sind eine Reisfeld-Krabbe oder getrocknete Shrimps. Heute werden viele verschiedene Abwandlungen des Gerichts angeboten, zB. auch mit einer unreifen Mango an Stelle der Papaya.
Fisch aus dem Korb
Ein besonderer, milder, Leckerbissen für Fischliebhaber ist der im Korb zubereitete Wels (Yum Pla Dook Foo). Optisch hat das knusprig-luftige Gericht nicht viel mit einem Fisch gemein. Erst auf der Zunge, kombiniert mit knusprigen Erdnusssplittern und einer süßsauren Sauce, entfaltet sich der Fischgeschmack.
In Bangkok müssen Naschkatzen nicht auf ihren Nachtisch verzichten. Zwar sind das bei uns übliche Gebäck und Süßspeisen nicht in der traditionellen Thai-Küche anzusiedeln aber auch hier haben sich Einflüsse aus dem Ausland bemerkbar gemacht.
Auf Süßes muss man in Bangkok nicht verzichten
Eine der ersten Bäckereien, die Pan Lee Bakery, wird bereits in vierter Generation betrieben. Dort darf man sich zB. süße Eierkrem, süßes Schweine-BBQ im Milchteig oder einen süßen Thai-Eistee schmecken lassen. Ganz einfache Kekse sind natürlich auch erhältlich.
Spezielle Tipps für Garküchen in Bangkok zu geben ist keine sonderlich sinnvolle Angelegenheit. Ich bin überrascht, wenn ich Touristen in Chinatown mit der Tripadvisor-App nach Essbarem suchen sehe. Verrückt, dort gibt’s an jeder Ecke etwas Tolles zu essen. Die Auswahl an guten Küchen ist unüberschaubar groß, ich wurde noch nie wirklich enttäuscht. Am besten man schlendert durch die Straßen, bestimmt führt einen schon nach wenigen Metern der verführerische Geruch von frisch gekochten Gerichten zum nächsten Stand.
Ein Blick auf die ausgestellten Zutaten oder in die Töpfe offenbart das Angebot. Wenn dann auch noch einige Thais das Lokal bevölkern kann schon fast nichts mehr schief gehen.
Viele der Straßenstände bieten kleine Snacks bis spät in die Nacht an. Auf jedem Markt finden sich auch zahlreiche Essensstände. Ein beesonders Erlebnisse ist der Besuch der Schwimmenden Märkte rund um Bangkok oder wenn der Zug durch den Mae Klong Markt fährt.
In Bangkok sollen Straßenküchen verboten werden
Geht es nach der Stadtverwaltung Bangkoks dann sollen Garküchen auf den Gehsteigen aus dem Stadtbild verschwinden. Sie versperren den Fußgängern den Weg. In Chinatown und in der Khaosan Road soll das Verbot der Straßenstände als erstes durchgesetzt werden, wird Mitte April 2017 in den europäischen Medien verkündet. Bleibt zu hoffen, dass die Säuberungsaktion nicht zu radikal ausfällt und dieses Projekt konsequent inkonsequent umgesetzt wird. ;-) Die Straßenküchen sind für mich eines der Highlights in Bangkok.
Kulinarischer Rundgang mit Profis
Wer es genau wissen will was sich hintern den vielfältigen Speisen verbirgt kann mit fachkundigem Führer durch die Garküchen und Restaurants in Bangkok gustieren und den Einheimischen beim Kochen über die Schulter schauen. Bangkok Food Tours bietet verschiedene, kulinarische Führungen an.
Ein Stadtspaziergang führt zB. durch Bang Rak/Silom, eine andere Tour ins nächtliche Chinatown oder zu den Schwimmenden Märkten. Weitere Foodtouren, z.B. mit dem Fahrrad oder zu schwimmenden Märkten findest Du hier*.
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Übrigens: Was ist eigentlich Deine asiatische Lieblingsspeise?
Dieser Beitrag wurde erstmals am 4. Februar 2013 veröffentlicht und zuletzt am 26.4.2017 aktualisiert.
Teile der Erfahrungen, Tipps und Hintergrundinformationen in diesem Beitrag wurden bei einem Rundgang auf Einladung von Bangkok Food Tours recherchiert. Wie immer bleibt meine Meinung in der Berichterstattung davon unberührt.
Christina says
Nudelsuppe! :D ähhh… ich meine: Nudelsuppe ist meine liebste asiatische Speise. Ich kann und habe mich fast nur davon ernährt. ^_^ Leider habe ich in Thailand keine Ente und kein Papayasalat probiert, weil ich immer Nudelsuppe und Curry essen musste. ;-) Naja beim nächsten Mal.
Was bei der Liste aber nicht fehlen darf, und leider weiß ich den thailändischen Namen nicht mehr, ist Banane in Kokosnussmilch. Ohhh ist das gut!
Liebe Grüße
Christina
Alex says
Ist zwar nun weiß Gott nichts kulinarisches in dem Sinn, aber hier: Sukhumvit Road Soi 13, Bangkok 10110, gegenüber auf der anderen Straßenseite habe ich eine meiner bisher besten Pizzen gegessen.
Komme leider nicht mehr auf den Namen. War eine Pizza-Kette, die man sehr häufig mit ihren Mopeds durch die Straßen fahren sieht. Lecker war es aufjedenfall! :)
Thomas says
Du beschreibst die gleichen Vorlieben, die wir auch haben. Unser Favorit ist eindeutig der Papaya-Salat. Den lieben wir und haben wir auch sehr oft gegessen. Wir haben immer spicy gesagt, damit wir nicht die Touristenvariante bekommen.
LG
Thomas
Kathrin says
Das Essen sieht wirklich sehr lecker aus, allerdings würde ich mich nicht für etwas ganz scharfes entscheiden.
lg kathrin
Paul says
Die Mahlzeit sieht echt appetitlich aus, ich liebe die Thailändischen Essen da sie auch immer schön scharf gewürzt sind.
lg
Klaudia says
Gut das es die Variante für die Touristen gibt, sonst währe es für meinen europäischen nicht genießbar.
Andersreisender says
@Christina: Banane in Kokosmussmilch? Schau – siehst Du? Da hast Du mir eine Erfahrung voraus. Die kenne ich nicht. Ich nehme mal an es schmeckt süß, oder? Bin ehrlich gesagt nicht so auf der “süßen Seite”. Aber die Nudelsuppen. Ja! Die könnte ich auch jeden Tag essen. :-)
@Alex: Pizza! In Südost Asien! Also wirklich. ;-) War’s Pizza Hut?
@Thomas: Uiii! Die Einheimischen-Version vom Papaya-Salat. Das ist mir noch definitiv zu viel des Guten. Wie lange hast Du dafür trainiert, dass das klappt? :-)
@Kathrin: Ganz Deiner Meinung. Schön langsam herantasten. :-)
@Paul: Bist Du also auch eher auf der scharfen Seite!
@Klaudia: Ja, die “Farang-Version” von Curries, Papaya Salat & Co. in Thailand zu bestellen kann nicht schaden. Nachwürzen kann man ja immer noch. ;-)
Christina says
Ach ja stimmt. Tja, wenn’s um Süßes geht, bin ich immer dabei. Lustigerweise habe ich dieses Gericht nur in zwei Restaurants auf Koh Phangan gesehen. Da wachsen die Bananen und Kokosnüsse aber auch am Straßenrand. ;-) mmmhhh… ich will sofort wieder eine Schüssel.
Liebe Grüße
Christina
Andersreisender says
@Christina: Oder zu Hause machen. Ich weiß, schmeckt nur halb so gut wie unterwegs – aber vielleicht als Trostpflaster… :-)
Carsten says
Hallo,
ich bin ja schon ein wenig skeptisch bei Essen was so offen an der Straße am Haken haengt. Aber wenn es gut ist und man es gefahrlos essen kann. Vorurteil lasesst grüßen ;-)
Weiterhin gute Reise!
Diana says
Meine Eltern waren letztes Jahr auch in Bangkok und haben von der fazinierenden Küche berichtet, sie meinten auch, dass man dort wirklich günstig gut essen kann. außerdem haben sie auch einen Lehrgang mitgemacht, wo sie gelernt haben wie man die verschiedensten Gerichte zubereitet, und ich kann nur sagen, es schmeckt genial :-D
mac says
Wau, echt leckere Geschichten! Vielen Dank für das Zusammentragen!
Und was ist dein Lieblingsgericht in Bangkok?
Ich bin leider “nur” ein gebratene Nudelesser mit Ente süßsauer! Also wie du siehst absoluter Klassiker! :-(
Max says
Bei den Ausführungen läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich liebe die asiatische Küche. Eine spezielle Lieblingsspeise habe ich nicht, besonders angetan hat es mir die Küche aus Sichuan und Sri Lanka.
Johannes says
eine sehr schöne Reportage! Ich denke es kostet auch nicht viel dort oder ?
für mich gibt es nichts leckeres als Indo Feuerplatte gebratenes Rindfleisch mit Paprika und rotem Curry.mhhh super lecker!
Andersreisender says
@Carsten: Don’t worry – vor verdorbenen Essen in der Straßenküche braucht man sich eigentlich nicht zu fürchten. Dort wo viele Einheimische sind ist das Essen auch bestimmt frisch und gut. Bin nun seit fast 1 1/2 Monaten in Südostasien unterwegs und esse täglich in der Straßenküche. Bisher keine Probleme mit dem Magen. :-)
@Diana: Kochkurse (Cooking Classes) und Touren bei denen einem die Spezialitäten Bangkoks näher gebracht werden sind groß im Kommen. Ich beschäftige mich auch gerne mit dem Thema Essen und es ist einfach toll wenn man die Speisen nicht nur probieren sondern auch selbst kochen kann.
@Matthias: Schwierig ein “Top” Gericht zu küren. Die Ente ist schon sehr weit oben in meiner Lieblings-Skala. Auch die Nudelsuppen und Pad Thai. Halt auch Klassiker ;-) Und nicht zu vergessen Grüner Papaya Salat! Leider sind meine Geschmacksknospen noch nicht 100%ig auf Scharf trainiert. :-(
@Max: So wie sich das anhört magst Du auch gerne scharfe Küche. :-)
@Johannes: Nein – in Bangkok und generell Thaland kommt man günstig durch. Gerichte in Thailand kosten ab etwa einem Euro aufwärts.
Roland says
Also wenn man das liest, da wird die Erinnerung an Thailand sofort wieder hellwach und – das letzte Mal ist schon eine Weile her, es war 2012 im März und das nächste Mal Südostasien wird wohl erst 2014 werden….
Reise-Typ says
Hi, ein wirklich sehr schöner kulinarischer Streifzug durch Bangkok – macht auf jeden Fall Lust auf mehr Thaifood:)
Auch wenn es schon fast klischeehaft ist, zählen u.a. diverse Varianten von Pad Thai zu meinen thailändischen Leibgerichten. Curries gehören natürlich auch dazu, und hin und wieder versuche ich mich auch an dem ein oder anderen Thaicurry und bruzzle etwas in meinem Wok zusammen.
Die frischen Zutaten wie Thai Basilikum und Koriander etc. finden sich ja fast in jedem Asialaden, und so kann man sich auch etwas Thaikultur ins Haus holen:D
Andersreisender says
@Roland: Es ist schön, wenn man Vorfreude hat – auch wenns bis 2014 noch ein bisserl dauert…
@Reise-Typ: Ich hole mir auch immer wieder die “Welt” nach Hause in meine Küche und probiere verschiedene Gerichte aus. Aber ehrlich: Direkt vor Ort in der Straßenküche schmeckt’s trotzdem am Besten. :-)
Alex says
Rückwirkend zu deiner Frage: War’s Pizza Hut?
Nein, war es nicht. Ich hoffte darauf, dass du mir den Namen sagen könntest. ;)
Und Entschuldigung wegen meines kulinarischen Fehlgriffs. Nichtsdestotrotz war es eine der besten Pizzen, die ich je gegessen hatte! :D
Andersreisender says
@Alex: Na, ich verstehe das schon. Mich überkommt’s ja auch immer wieder mal auf Reisen und ich brauche etwas aus Mitteleuropa “bekanntes” zwischen die Zähne. Meist kommt aber die Enttäuschung auf die Bestellung weil’s nicht so schmeckt wie daheim. :-(
Gunar says
Schöner Beitrag!
Der Papaya Salat ist echt der Hammer und gehört zu meinen Favoriten.
Zusammen mit dem thailändischen Rum “Sang Som” oder selbstgemachten Thai-Whisky aus dem Eimer, wird das auch gern als Snack angeboten.
Ich vermisse Bangkok schon. Muss mal wieder hin.
Viele Grüße
OnYourPath says
Som Tam gehört definitiv auf den Tisch. Wer sich gerne einmal etwas abheben möchte, der sollte einmal die ” Phu Plara” Variante probieren (fermentierte Fischsoße). Klingt erstmal eklig, hat einen doch sehr intensiven Geschmack, ist aber richtig lecker ;)
Timeoffvacayon says
Cooler Beitrag, wir waren auch von den Eindrücken in Bangkok begeistert :)