„Vorsicht Drachen“ warnt das Schild am Beginn der Straße. Ein Drache erscheint hinter einer Burgruine und breitet seine Flügel aus. Vielleicht ist der Besuch des Drachenfels bei Königswinter doch keine so gute Idee? Wer sich hier nun nicht alleine weiter traut sollte zum Bahnhof der Zahnradbahn abbiegen. Das Ticket verspricht, dass sie die Ausflügler sicher zum “Gipfel des Vergnügens” bringt. Wie dieser Ausflug mit der Drachenfelsbahn und weiter zum Schloss Drachenburg verläuft erfährst Du in diesem Beitrag. Am Ende des Reiseberichts findest Du die praktischen Tipps für Fahrpläne, Tickets und Anreise.
Inhalt:
Mit der Zahnradbahn auf den Drachenfels
Gemeinsam mit anderen Wagemutigen wird mit dem Zug der Drachenfels erklommen. Lebendige Drachen sind auf dem Berg aber nirgends mehr zu finden und vermutlich gab’s die hier auch nie. Seinen Namen hat der Drachenfels wahrscheinlich von einer Sage über einen Drachen, der auf dem Berg gehaust haben soll. Das muss ziemlich lange her gewesen sein, denn der Name des Bergs taucht schon 1149 in Dokumenten auf.
1883 glaubte niemand mehr an den Drachen im Siebengebirge, damals wurde die Drachenfelsbahn eröffnet und ein Jahr später wurde Schloss Drachenburg fertiggestellt.
Knapp einen Kilometer ist es mit der Zahnradbahn vom Bahnhof in Königswinter hinauf zur Drachenburg. Langsam arbeitet sich der Triebwagen auf Meterspur den Drachenfels hinauf. Bis zu 20 % Steigung muss er bewältigen, ganz schön steil!
Früher schnauften hier Dampflokomotiven den Berg hinauf, 1953 wurde die Strecke auf elektrischen Betrieb umgestellt.
Beim Schloss Drachenburg macht der Triebwagen Halt.
Malerisches Schloss Drachenburg
In nur drei Jahren Bauzeit (1882 bis 1884) wurde dieses Märchenschloss fertiggestellt. Die vielen Türmchen und Erker erinnern an Burgen aus dem Mittelalter.
Der Börsenmarkler und Finanzfachmann Baron Stephan von Sarter ließ das Schloss als repräsentativen Wohnsitz mit modernen Annehmlichkeiten errichten. Er lebte aber selbst nie in dem Schloss mit der traumhaften Aussicht.
Nach seinem Tod 1902 erlebte Schloss Drachenburg eine sehr wechselhafte Geschichte. Das Schloss wurde u.a. als Museum, als Kaderschule für die Nazis, katholische Heimschule, Reichsbahnzentralschule und Bahndirektion Wuppertal genützt und im 2. Weltkrieg teilweise zerstört.
Ein Privatmann, Paul Spinat, rettete Schloss Drachenburg Anfang der 1970er Jahre vor dem völligen Zerfall. Er ließ die Räume nach eigenem Geschmack wieder herrichten.
Der gewagte Stil gibt dem Märchenschloss eine skurrile Note. Legendär sind auch Spinat’s Orgelkonzerte. Niemand der Zuhörer wußte, dass die Klänge in Wirklichkeit von Band kamen und Spinat gar nicht auf der Orgel spielen konnte.
1986 wurde das Schlossensemble unter Denkmalschutz gestellt. Vor dem Tor des Schlossparks rumpeln die grünen Triebwagen der Drachenfelsbahn über den Viadukt.
Traumhafte Aussicht an der Bergstation der Drachenfelsbahn
Die Züge erinnern an die Farben eines bekannten Parfums. Richtig. 4711. Kölnischwasser, Eau de Cologne. Bis in die 1990er Jahre gehörte die Bahn der Kölner Unternehmerfamilie Mülhens, die Wagen tragen noch heute die Firmenfarben.
Noch ein halber Kilometer, dann ist der Gipfel des Drachenfels erreicht. Dem Besucher eröffnet sich auf der Aussichtsplattform ein traumhafter Blick auf das Rheintal. Richtung Bonn. Und hinunter auf Bad Honnef und bei klarer Sicht noch viel weiter in den Süden.
Bei Schönwetter haben die grünen Züge der Zahnradbahn ganz schön zu ackern. Längst ist sie unter den Ausflugstipps kein Geheimtipp mehr. Die Drachenfelsbahn ist eine der meistgenutzten Zahnradbahnen Europas. Über 35 Millionen Fahrgäste transportierte die Bahn seit ihrem Bestehen zwischen Königswinter und dem Gipfel am Drachenfels.
Der Blick in vergnügte Kinderaugen und auf entspannte Eltern beim Wochenendausflug beweist: Vor Drachen fürchtet sich hier am „Gipfel des Vergnügens“ niemand mehr.
Reisetipps für den Drachenfels
- Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Der Bahnhof Königswinter und die Straßenbahnhaltestelle Königwinter Fähre (Linie 66) an der Rheinallee sind 600 bis 700 Meter von der Talstation der Drachenfelsbahn entfernt.
- Kostenlose Anreise: Mit der Bonn Regio Welcome Card kannst Du die öffentlichen Verkehrsmittel 24 Stunden lang kostenlos benützen. Wichtig: Es gibt verschiedene Geltungsbereiche für den öffentlichen Verkehr. Wenn Du nach Königswinter fahren möchtest musst Du auf dieser Buchungs- und Informationsseite* die “Erweiterte Region” auswählen. Die Bonn Regio Welcome Card wird auch für Familien angeboten.
- Ausflugstipp: In den Sommermonaten lässt sich der Besuch des Drachenfels auch gut mit einer Schiffsfahrt am Rhein kombinieren. Abfahrten sind z.B. als Tagesausflug ab Bonn oder auch mit dem Schiff ab Köln* durch das beeindruckende Siebengebirge möglich.
Fahrplan und Fahrkarten Drachenfelsbahn
- Fahrplan in den Sommermonaten: Von März bis Oktober fährt die Drachenfelsbahn im 30-Minuten-Takt, immer zur vollen und halben Stunde, in Königswinter ab. Zwischenfahrten werden nach Bedarf angeboten.
- In den Wintermonaten variiert der Fahrplan. Genaue Betriebszeiten und Sonderfahrten findest Du auf der Website der Drachenfelsbahn.
- Rückfahrt nach Königswinter: Von der Bergstation fahren Züge immer zur Minute 15 und 45 ab.
- Fahrpreis: Berg- und Talfahrt kosten im Normalpreis 12 Euro, einfache Fahrt 10 Euro pro Person.
- Ermäßigung: z.B. 20% mit der Bonn Regio Welcome Card*. Mit dieser Karte (erweiterte Region Bonn wählen!) kannst Du kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) zur Drachenfelsbahn anreisen.
- Kombi-Tickets: Es werden auch Kombi-Tickets angeboten. z. B. bei der K3 – Königswinter Kombi Karte mit Berg- und Talfahrt mit der Drachenfelsbahn und Eintritt Schloss Drachenburg. Das Königsticket beinhaltet die Berg- und Talfahrt mit der Drachenfelsbahn, den Eintritt ins Sealife Center und in die Nibelungenhalle.
- Weitere Informationen über die Drachenfelsbahn sowie Tickets, aktuelle Fahrpläne und Informationen über Betriebsstörungen auf der Website der Drachenfelsbahn.
Dieser Beitrag wurde erstmals am 2.11.2014 veröffentlicht und zuletzt am 6.11.2020 aktualisiert. Die Erfahrungen, Tipps und Hintergrundinformationen in diesem Beitrag wurden im Rahmen der #PDRBbonn auf Einladung der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler recherchiert. Wie immer bleibt meine Meinung in der Berichterstattung davon unberührt.
Preisvergleich-Zentrale says
Das sieht nach einem schönen Ausflug als Familie aus
Uwe Ziller says
Preise haben angezogen: 10€ die einfache Fahrt, 12€ Berg- und Talfahrt. Für Kinder ab 4Jahren 5 bzw. 6€.