Es ist Nachmittag, als ich mit dem Cabrio hinauf nach Lichtenhain fahre. Mit 1,6 Metern pro Sekunde ist es eine beschauliche Reise.
Die Abendsonne blitzt im Wald durch die Bäume. Auf freien Flächen wärmt sie für längere Zeit mein Gesicht, ich schließe die Augen und genieße den Moment.
Auf den Streckenverlauf brauche ich nicht zu achten, denn mein Cabrio fährt auf Schienen. Es wird an einem Seil in rund 15 Minuten von Obstfelderschmiede zur Bergstation der Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn gezogen.
Ich atme den würzigen Duft des Waldes tief ein… und dann entspannt wieder aus. Der Wald riecht am Abend immer besonders intensiv. Ich mag den „Waldgeruch“, der von Nadelbäumen, dem Boden und auch den Kräutern ausgeht. Entlang der Strecke der Standseilbahn leuchtet das Heidekraut hervor.
Im Sommer ist das Eisenbahn-Cabrio beliebt und die Fahrgäste sitzen lieber im Freien als in den geschlossenen Wagen der Thüringer Bergbahn (früher Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn). Die Fahrt mit den beiden Wagen ist mindestens einmal pro Stunde möglich, bei hohem Fahrgastaufkommen öfters.
Vom 1. Mai bis 31. Oktober und im Advent hat der Cabriowagen Saison. Der Open-Air Waggon wird auf der Güterbühne zur Bergstation gezogen.
Ursprünglich wurde diese Plattform eingesetzt um Güterwaggons den Berg hinaufzuziehen. Auf der Güterbühne können normalspurige Waggons bis zu einer Gesamtmasse von 27 Tonnen befördert werden. Mit der Standseilbahn wurden 1922 die hoch gelegenen Orte rund um Oberweißbach erstmals an die Bahn angeschlossen.
Wegen der Topografie mussten die Ingenieure tief in die Trickkiste greifen. In einem anderen Beitrag erfährst Du mehr über die technischen Besonderheiten der Thüringer Bergbahn.
Wer sich für die technischen Details der Standseilbahn weniger interessiert kann sich voll auf die ruhige Fahrt durch den Wald und die Aussicht konzentrieren. Im Video kannst Du die Fahrt auf der Steilstrecke von Obstfelderschmiede bis Lichtenhain in voller Länge mitverfolgen.
(Falls das Youtube-Video nicht angezeigt wird bitte hier klicken)
Rundum ist es ruhig, nur das schmatzende Geräusch des Seils, das den Wagen den Berg hinaufzieht, ist zu hören. In der Mitte kreuzen sich die beiden Wagen, für kurze Zeit wird es lebhaft.
Die Fahrgäste winken sich gegenseitig zu, dann entschwindet der Wagen in die Gegenrichtung langsam wieder dem Blick. Die Bergstation ist schon lange vor der Ankunft zu sehen.
Von dort führt dann die Flachstrecke der Bahn weiter nach Oberweißbach-Deesbach und Cursdorf. Auch hier fährt im Sommer ein offener Waggon durch die herrliche Landschaft des Thüringer Waldes.
Im Olitätenwagen erfahren die Fahrgäste viel Wissenswertes über die Kräuter der Region.
Das Thema Kräuter ist rund um Oberweißbach omnipräsent. Bei Kräuterwanderungen und im Kräuterseminar können Interessierte ihr Wissen rund um die Olitäten weiter ausbauen. Und im “Speisewagen” direkt am Bahnhof Lichtenhain kann man exklusiv die Kräuterbratwurst genießen, bevor es mit der Standseilbahn dann wieder zurück ins Tal geht.
Die Erfahrungen, Tipps und Hintergrundinformationen in diesem Beitrag wurden im Rahmen einer individuellen Pressereise auf Einladung von Thüringen Tourismus recherchiert. Im Blog gebe ich, wie immer, meine eigene Meinung wider.
Wie ist Deine Meinung zum Thema? Hinterlasse einen Kommentar!