Offline tauchen, entspannen und umplanen

13 Tage offline im entspannten Inselparadies, ohne Internet. Zuerst ist es unvorstellbar, währenddessen ist es entspannt wie schon lange nicht mehr und am Ende möchte man sich gar nicht mehr mit dem Internet verbinden. Mein Aufenthalt auf der Insel Havelock auf den Andamanen war mit tauchen, entspannen in der Hängematte, Gedanken nachhängen und gemütlichen Abenden gemeinsam mit vielen Bekanntschaften ausgefüllt.

Und der Aufenthalt hat sich gleich um weitere vier Tage verlängert. Zugegeben: Diese Planänderung war nicht ganz freiwillig. Das, vor dem ich mich fürchtete, ist eingetreten. Eine lästige Erkältung wollte mir den Tauchkurs vermiesen. Beim Theorieunterricht und den ersten praktischen Übungen war alles noch kein Problem, beim zweiten Tauchgang in zwölf Meter Tiefe wollte der Druckausgleich dann partout nicht mehr hinhauen. Am Abend verließ mich auch noch die Stimme und es war für mich klar, dass ich die nächsten Tage einen Stopp einlegen muss. Der „Open Water“ Tauchkurs konnte erst mit freiem Hals, Nase und Ohren weitergehen.

Flug mehrmals umgebucht

Nach der allerersten Planung wollte ich nach sieben Tagen auf den Andamanen von Port Blair nach Kolkata (Kalkutta) fliegen und dann mit dem Zug nach Darjeeling, ins Himalaya Gebiet, fahren. Leider hat der Blick in den Fahrplan gezeigt, dass die Darjeeling-Eisenbahn derzeit nicht auf der gesamten Strecke fährt, angeblich hat eine Mure die Schienen verlegt. Bis so etwas in Indien repariert ist kann es dauern.

Plan B war länger auf den Andamanen zu bleiben und mit dem Flugzeug über Chennai nach Hyderabad zu fliegen. Dort wollte ich eine Reisebekanntschaft vom Vorjahr besuchen, ich habe Vibha im Golden Chariot Zug kennen gelernt.

Dann kam die Erkältung dazwischen. Zuerst hat sie sich leise angeschlichen, dann hat sie mich zum ersten Mal in meinem Leben sprachlos gemacht. Keine Stimme mehr, ich brachte keinen Ton heraus. Für Menschen, die mich persönlich kennen, ist das vermutlich unvorstellbar, dass ich einmal sprachlos bin. Für mich war es das auch. ;-)

Also musste ich nochmals umplanen, damit ich meinen Open Water Tauchkurs vollenden kann und noch ein oder zwei Tauchtage zur Verfügung habe. Theoretisch ist es ja nicht so schwierig einen Flug umzubuchen – abgesehen davon, dass zusätzliche Kosten anfallen. Praktisch gesehen stellte mich die sehr, sehr langsame Internetverbindung auf Havelock vor ungeahnte Probleme. Nach 60 Minuten habe ich meine Versuche dann aufgegeben und eine E-Mail mit der Bitte um Umbuchung an meine Eltern gesandt. Aus Österreich war die Angelegenheit dann in wenigen Minuten erledigt.

Havelock statt Hyderabad

Der Zeitplan auf Havelock war also wieder im Lot, leider ging sich so der Besuch in Hyderabad nicht mehr aus. Gottseidank haben sich die Ohren eingerenkt, die Nase ist wieder frei und die Tauchgänge bis auf 18 Meter Tiefe verliefen reibungslos. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl zwischen Fischen im Wasser zu schweben. Mehr über den Open Water Tauchkurs erzähle ich Euch in den kommenden Tagen in einem eigenen Beitrag.

Ich habe ihn Ende Februar abgeschlossen und es folgten noch zwei Tage mit „Fun Dives“ (Tauchvideo von den Andamanen hier), also Tauchgänge einfach zum Spaß. Am 3. März ging es von Havelock zurück nach Port Blair, der Hauptstadt der Andamanen und von dort direkt nach Delhi.

Bald wieder zu Hause

Meine Langzeitreise durch Indien neigt sich langsam dem Ende zu. Ca. zwei Stunden südlich von Delhi, bin ich heute beim Holi Fest in Mathura in ein Farbmeer eingetaucht. Es wird dieses Jahr am 6. März gefeiert aber der “Hauptakt” fand scheinbar schon heute im Stadtzentrum statt.

In den kommenden Tagen steht noch der obligatorische Besuch in Agra beim Taj Mahal am Programm und vielleicht mache ich noch einen Abstecher nach Jaipur oder Pushkar. Auf dieser Reise habe ich mich sonst auf den Süden Indiens konzentriert und der Besuch in Kolkata und Darjeeling muss auf ein andernmal verschoben werden. Das passiert auf Reisen immer wieder mal, dass es anders kommt als man es geplant hat.

Am 12. März geht’s dann wieder zurück nach Österreich und 2,5 Monate Indien liegen hinter mir. Wie die Zeit vergeht…

Sanft wieder online

Die kommenden Tage werde ich wieder langsam in die Online-Welt eintauchen. Bitte um etwas Geduld, bis alle Kommentare, Nachrichten und Mails beantwortet sind. Ich werde in den kommenden Tagen alles aufarbeiten, vorausgesetzt die Internetverbindung macht mit.

Internet-Entzugserscheinungen hatte ich übrigens keine. Auch der Laptop blieb die meiste Zeit ausgeschaltet. Die meisten Reisenden, die ich traf, haben die Offline-Zeit genauso genossen. Ich kann das Offline-Erlebnis weiterempfehlen und werde es bestimmt auch weider mal machen. Sollte ich etwas verpasst haben – gebt Bescheid!