Bahnreisen und ein Lunchpaket gehören für viele zusammen. Das Reiseerlebnis ist je nach Art der Jause/Brotzeit/Vesper (wie sagt man bei Dir in der Gegend dazu?) aber höchst unterschiedlich, denn nicht jede Jause eignet sich für eine Bahnfahrt. Manches kleckert, andere Speisen vergraulen mit ihrem Geruch die Sitznachbarn.
Foodblogger-Kolleginnen lassen mich während eines Events in die Kochtöpfen schauen, teilen mich zum Kochen ein und verraten ihre Lieblingsrezepte für die Lunchbox.
Reiseblogger und Foodblogger passen gut zusammen. Die einen essen gerne, die anderen wissen, wie man die Leckereien zubereitet. Unter dem Motto „Pimp your lunchbox“ sorgen Chefkoch.de und die Deutsche Bahn bei einer Einladung im Rahmen der ITB dafür, dass wir uns bei einem spannenden Abend am Herd näher kennen lernen.
Ich schreibe nicht oft über meine Kochkünste, wer meine Blogs aber aufmerksam verfolgt weiß, dass ich bei so mancher Küchenparty gerne den Kochlöffel schwinge.
Schinkenbrot auf Reisen
Zugegeben, bei Bahnreisen fällt meine mitgebrachte Jause relativ einfach aus. Schwarzbrotscheiben mit Butter, dazwischen belegt mit Schinken, ein bisschen Käse und Essiggurkerl. Und einen Apfel gibt’s auch dazu.
Ich weiß, diese Wegzehrung ist keine kulinarische Besonderheit. Aber vor so mancher langen Reise quer durch Deutschland freue ich mich genau auf diese Kombination. Es scheint ein konditionierter Reiz zu sein. Führt die Bahnreise Richtung Westen, dann läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen und die Brote gehen mir nicht mehr aus dem Kopf.
Am Vorabend bereite ich alles sorgfältig vor und packe es in die Lunchbox. Eigentlich sind die Brote als Mittagessen vorgesehen, aber oft sind sie kurz vor Rosenheim, nach weniger als einer Stunde Fahrzeit, schon am frühen Vormittag aufgefuttert.
Gottseidank gibt’s spätestens am Hauptbahnhof in München Nachschub. Hier muss ich fast immer umsteigen und da geht sich ein kurzer Stopp beim Stand von Vinzenzmurr für eine Leberkäs‘ Semmel oder eine Bratwurst immer aus.
Neue Ideen für die Lunchbox
Die vier Foodbloggerinnen haben jeweils eine kreative Idee für die Lunchbox mitgebracht. Deftige Kas-Würschtl basteln wir mit Annette von Culinary Pixel, die Hessische Stulle Deluxe kommt bei Katharina von Ess.raum ins Jausenpackerl, Maja von Moey’s Kitchen gibt uns Rheinischen Feldsalat mit Blutwurst mit auf die Reise und bei Karin von Lisbeths Cupcakes & Cookies schaut der „Grünkohl to go“ ganz anders aus, als erwartet.
Beim gemeinsamen Kochen geht’s um den Spaß und ums Kennenlernen. An vier Kochstationen schnipseln, wickeln, kochen und backen wir gemeinsam.
Gegen die Hessische Stulle Deluxe stinkt mein Schinkenbrot schon rein optisch ab. Zwischen zwei Scheiben Brot verbirgt sich ein deftiger Schweinsbraten, der mit Grüner Sauce und Kichererbsencreme geschmacklich noch gepusht wird. Die Kurkuma-Cashews runden das Gesamtbild des Luxusbrots ab. Für die Reise muss man alles noch vorsichtig verpacken.
Wesentlich einfacher zu transportieren ist da schon der „Grünkohl to go“. Der wird nämlich mit einem Waffeleisen in Form gebracht und bleibt es garantiert auch während der Reise.
Beim Rheinischen Feldsalat mit Blutwurst wird die praktische Lunchbox-Verpackung gleich mitgeliefert. In einem Weckglas werden die Zutaten hinein geschichtet. Besonders praktisch für notorische Zuspätkommer wie mich: Auch den Laufschritt zum Bahnhof übersteht diese Jause ohne Probleme. Ganz im Gegenteil: Durch Schütteln mischen sich Salat, Blutwurst und das Dressing.
Der Rheinische Feldsalat ist für mich klarer Favorit! Ein frisches Brötchen dazu gibt’s in jeder Bahnhofsbäckerei, sofern man nicht in letzter Sekunde zum Bahnhof kommt. Eigentlich gehört zu einem rheinischen Salat auch ein Kölsch. Ist keines zur Hand, schmeckt dazu bestimmt auch die Bierempfehlung aus dem Speisewagen oder vom Mobilen Bordservice.
Für jene, die es gerne deftig mögen, sind die Kas-Würschtl auf der Roas genau richtig. Käsekrainer im Blätterteigmantel, sozusagen. Auch jene, die mit der Küche eher auf Kriegsfuß stehen, bekommen diese Würstel hin. Würstel mit Blätterteig umwickeln – fertig. Da kann man beim Kochen nichts falsch machen.
Lunchbox-Peinlichkeiten
Aber beim Essen sollte man vorsichtig sein. Der heiße Käse ist prädestiniert dafür zu spritzen. Damit haben die Sitznachbarn und auch der Putztrupp der Bahn überhaupt keine Freude. Ich weiß von was ich spreche, denn mir ist schon so mancher Fauxpas beim Essen während meiner Zugreisen passiert. Nein, das Schinken-Käse-Brot mit Gurkerl war daran nicht beteiligt. Das ist eine andere Geschichte… peinlich, peinlich!
Hast Du Lust bekommen Deine Lunchbox auch etwas aufzumöbeln? Die Rezepte inklusive Fotos sind alle bei Chefkoch.de zu finden:
- Kas-Würschtl auf der Roas – Lecker, aber riskant!
- Grünkohl to go – Gesundes im praktischen Format für die Lunchbox.
- Hessische Stulle Deluxe – Die Luxusvariante meines Schinkenbrots.
- Rheinischer Feldsalat mit Blutwurst – Gaumenfreuden zum Schütteln.
Dankeschön an Katharina, Maja, Karin und Anette für die tollen Tipps. Und an die Deutsche Bahn, Chefkoch.de und alle anderen TeilnehmerInnen für den lustigen Abend auf der ITB. Die nächste Reise Richtung Westen kommt bestimmt, dann machen kreative Kreationen in meiner Lunchbox die Bahnreise zur Genussreise.
Wie schaut es bei Dir aus? Was gehört bei Deiner Bahnreise unbedingt in die Lunchbox?
Janett says
Ja die Käsekrainer waren schon toll, aber ich hätte die auch nicht mit “To Go” genommen. Ich glaube ich bin da eher ein Fan von Leberwurstbrötchen. Oder ich gönn mir mal ein Frühstück in der Mitropa (heisst die denn heute überhaupt noch so?). Die Kanne und die Brotbox hab ich übrigens seit dem abend regelmäßig im Gebrauch. Vielleicht werde ich ja doch noch zum Lunchboxfan. ;)
Monika and Petar Fuchs says
Hallo Gerhard,
da sind ja einige tolle Ideen dabei. Am meisten lacht mich die “Hessische Stulle Deluxe” an :).
Und schau mal bei mir im Blog vorbei. Ich habe da gerade einen Post über Brotzeiten in verschiedenen Regionen Österreichs, Bayerns, Hessens und der Schweiz veröffentlicht: http://www.travelworldonline.de/traveller/brotzeit-jause-marende/ Vielleicht findest Du da noch weitere Ideen für Zutaten zu Deinem Reiseproviant.
Liebe Grüße,
Monika