Bangkok hat mich wieder. Und schon bevor ich am Reiseziel ankomme geht die „Herbergssuche“ los.
Ich organisiere meine Unterkunft, wenn möglich, vorab im Internet. Böse Überraschungen können so weitgehend reduziert werden.
Bin ich längere Zeit mit dem Rucksack unterwegs ist für mich ein Hostel die erste Wahl. In Bangkok habe ich mich für das Lub D Hostel* im Stadtteil Silom entschieden.
Den Begriff Hostel kann man als “Herberge” übersetzen. Meist wird er aber einfach als Kurzform für Youth Hostel verwendet. Ein ziemlich verstaubter, deutscher Begriff dafür ist die „Jugendherberge“.
Schon lange drückt dieses Wort nicht mehr das aus, was eigentlich ein Hostel bietet. Wer in einer solchen Unterkunft strikte Schlafensgehzeiten, Aufpasser und nur ganz junge Menschen vermutet hat falsch gedacht.
Viel mehr ist ein Hostel eine „entspannte“ und meist günstigere Form des Hotels. Eine Unterkunft, in der hauptsächlich individuell Reisende und Backpacker übernachten.
Beim alleine reisen ist das Budget meist knapp und damit der Dorm – zu deutsch “uncool” der Schlafsaal – die erste Wahl. Ein Mehrbettzimmer ist im Hostel die preisgünstigste Möglichkeit zu übernachten.
Dafür teilt man sich den Schlafraum mit anderen Gästen. Rücksichtnahme auf die anderen ist hier oberstes Gebot. Ein schnarchender Zimmergenosse kann außerdem ganz schön an den Nerven sägen, obwohl nach meiner Erfahrung weniger Menschen schnarchen, als man erst befürchtet.
Für Frauen gibt es in manchen Hostels, wie auch im Lub D, einen eigenen Dorm. Zutritt für Männer: Verboten.
Wer die Nacht alleine oder in trauter Zweisamkeit in einem Zimmer verbringen will, dem werden in den meisten Hostels auch Doppelzimmer angeboten. Manchmal verfügen diese Zimmer dann auch über ein eigenes Badezimmer und Toiletten.
Hostels sind auf individuell Reisende, die oft mit geringem Budget unterwegs sind, eingestellt. Die Rezeption bietet bei der Ankunft schon wichtige Informationen über die Stadt.
Infos über öffentliche Verkehrsmittel in Bangkok, Einkaufsmöglichkeiten, preisgünstige Restaurants, Sehenswürdigkeiten und oft auch eine Warnung vor Abzockern und Gaunern wird den Reisenden mitgegeben.
Das Schöne bei einer Übernachtung im Hostel ist aber, dass man in den Aufenthaltsbereichen schnell andere Reisende kennen lernt und ins Gespräch kommt. Tipps für die Weiterreise werden ausgetauscht und es wird von den Reiseerlebnissen erzählt.
Die meisten Hostels bieten großzügige und gemütliche Aufenthaltsräume als Treffpunkt. Kostenloses W-LAN gehört zur Grundausstattung eines jeden Hostels, oft können auch Computer gratis benützt werden. In einem Hotel kostet es oft viel Geld um kurze Zeit das Internet nutzen zu können.
Bibliothek, Fernsehzimmer, kostenlose Tageszeitungen bis hin zum Schwimmbad gestalten den Aufenthalt noch angenehmer. Im englischsprachigen Raum hat sich für das Reisen mit dem Rucksack, ohne auf einen gewissen “luxuriösen” Lebensstandard verzichten zu wollen, mittlerweile der Begriff „Flashpacking“ durchgesetzt.
Bevor es luxuriös wird ist es mir wichtig die Grundbedürfnisse abzudecken: Schlafen, duschen, die Wäsche waschen und die nächste Reise planen. Individuell Reisenden werden diese Möglichkeiten im Hostel geboten.
Waschmaschine oder leistbarer Wäscheservice sind überall vorhanden. In Ländern, wo die Lebenserhaltungskosten hoch sind, ist auch eine voll eingerichtete Küche zur Selbstversorgung Standard.
Im Lub D* steht ein Gemeinschaftskühlschrank bereit. Mehr ist hier in Bangkok auch nicht notwendig, denn in Sichtweite bieten drei Straßenküchen ein Mittagessen ab einem Euro an. Wer kocht da noch selbst?
Jedes Hostel hat seinen eigenen Charakter. In manchen herrscht den ganzen Tag Partystimmung, andere sind gemütlich und ruhig.
Das Lub D Silom in Bangkok wurde als Boutique Hostel gleich nach der Eröffnung im Jahr 2008 vom The Guardian Newspaper (Großbritannien) unter die besten 17 Hostels weltweit gewählt.
Das Publikum hier ist jung, manche sind das erste Mal mit dem Rucksack unterwegs. Thailand ist für viele die „Einstiegsdroge“ zum Rucksacktourismus. Und Bangkok ist das Tor nach Südostasien. Von Bangkok geht für viele die Reise weiter mit dem Zug durch Thailand nach Chiang Mai im Norden, zu den Inseln im Süden oder weiter in die Nachbarländer Kambodscha, Laos oder Vietnam.
Erst wird aber noch der Abend miteinander verbracht bevor man sich „Lub D“ wünscht, was in Thai so viel heißt wie „schlaf‘ gut!“.
Hier gibt’s weitere Bilder und Buchungsmöglichkeit*.
Die Erfahrungen, Tipps und Hintergrundinformationen in diesem Beitrag wurden im Rahmen einer Presseeinladung des Lub D Hostels Bangkok recherchiert. Wie immer bleibt meine Meinung in der Berichterstattung davon unberührt.
Alex says
Na dann mal Lub D! Sieht echt klasse dort aus, aufgeräumt, sauber. Also da könnte ich es auch aushalten. Da habe ich in England schon mal schlimmeres erlebt in solchen Hostels! :) Dir dann mal einen schönen Aufenthalt in Bangkok. Alles Gute weiterhin und genieße deine Zeit!
caro says
also ich bin ja bei gott kein verweigerer von hostels, aber ehrlich: als ich in thailand war, wär ich nicht mal auf die idee gekommen, in ein hostel zu gehen. da gibts einfach viel zu viel coole hotels für wenig geld.
sascha says
Sauber schaut es aus ja aber auch spartanisch aber normal für ein Hostel.. denke Hygiene und Sauberkeit ist bei so einer Einrichtung das A und O . Viel Spass in Bangkok eine tolle Stadt.
Julius says
Vorallem sind Hostels ein Spielplatz für individuellreisende aus aller Welt. War nur ein paar Mal in Europa unterwegs und hatte immer die verrücktesten (im postiven Sinne) Begegnungen. Super, auch der Artikel ist sehr gut! :-)
Andersreisender says
@Alex: Meine Erlebnisse mit Hostels sind auch sehr unterschiedlichst. Die ärgsten Unterkünfte hatte ich bisher in Russland. ;-)
@Caro: Stimmt, in Bangkok gibt’s auch viele schöne Hotels. Ich entscheide auch meist spontan, ob ich Lust auf Hostel, Guesthouse oder Hotel habe. Diesmal war’s wieder mal das Hostel. :-)
@Sascha: Der sehr “aufgeräumte” und spartanische Look ist hier im Lub D gewollt und gehört zum Konzept. Ich habe auch schon in Hostels übernachtet, die überbordend dekoriert waren.
@Julius: Ich treffe im Hostel auch immer wieder interessante Reisende. Man kommt einfach schnell in Kontakt. :-)
Kathrin says
In der Mongolei waren wir auch in einem Youth Hostel, aber dieses war weniger komfortabel als Deines :)
Wir würden uns freuen, wenn Du uns nach Deiner Rückkehr einen Besuch abstattest, bis dahin befinden wir uns sicherlich schon wieder in der Aufbauphase :)
Gute Reise noch!
lg kathrin
Andersreisender says
@Kathrin: Ja, die Qualität der Hostel ist tatsächlich sehr unterschiedlich. Gerne statte ich Euch nach meiner Rückkehr einen Besuch ab. Viel Erfolg beim Umbau!
Rantje B. says
Ja die Qualität ist sehr unterschiedlich, das muss man sagen. Es gibt viele gute aber auch weniger gute.
Rantje
Henry says
Bin ein großer Fan von Hostels, vor allem wenn ich auf einen Road Trip gehe. Da bekommt man halt einfach spontan ein Zimmer in den meisten Fällen, muss kein Vermögen dafür ausgeben und hat meistens auch einen ganz annehmbaren Komfort. Habe aber auch schon negative Erfahrungen gemacht, jedoch nicht nur in Thailand oder Südamerika sondern auch in Europa.
Johannes says
Die ärgsten Unterkünfte hatte ich bisher in Russland. ;-)
haha das ist wohl war) ich selber komme ursprünglich aus Novosibirsk und musste zum Glück in keinem Hotel wohnen. Deine Berichte über die Transsib und Russland allgemein sind einfach genial, ich habe viel Neues erfahren, obwohl Sibirien ziemlich viel bereist als Jugendlicher. ??????? ??????? ???????! )
Johannes says
oh, kyrillische Schrift wird leider nicht erkannt ):
wollte nur vielen Dank sagen
Andersreisender says
@Johannes: Wem sagst Du das. Auch mir ging’s in Russland mit den Hostels nicht anders. Teuer und sehr schlechte Qualität. Schade eigentlich. Da könnte man sich einiges von den Asiatischen Hostels abschauen.
Oli says
Dieses Hostel sieht wirklich recht gut aus. Ich hatte in Bangkok meistens etwas Pech bei den Unterkünften. Die waren alle immer recht versifft. Aber das lag wohl auch daran, dass ich meistens in der Region um die Khao San Road übernachtete, weil es dort halt eben recht praktisch ist, die Weiterreise zu organisieren.
Andersreisender says
@Oli: Ich habe die Khaosan Road bisher zum Übernachten gemieden. Ich finde das Gebiet rund um den Bahnhof bzw. in der Nähe der Skytrain-Stationen in Silom ganz praktisch. Von dort kommt man überall rasch hin. Airport-Train zum Flughafen, Züge vom Bahnhof und Busse von den jeweiligen Stationen.
Ist die Khaosan-Road vom Flughafen zB. nicht etwas umständlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen? Skytrain und U-Bahn sind weit weg und zum Bahnhof ist’s ja auch ein schönes Stück.
Klaudia says
Ich reise super gerne nach England/Schottland. Es ist dort auch immer wieder spannend sich kurzfristig ein B&B für die Nacht zu suchen. Das Hostel sieht aber ganz gut aus. Witzig finde ich die jeweilige knallige Farbgebung ;-)
Andersreisender says
@Klaudia: B&B ist bestimmt auch eine gemütliche Art zu übernachten. Habe ich auch schon öfters gemacht. Bei der Auswahl der Unterkunft kann man ja sehr flexibel sein. :-)