Bei der Planung einer längeren Reise stoßen individuell Reisende früher oder später auf die Frage: “Wo bewahre ich Geld und Dokumente auf, damit sie vor Diebstahl weitestgehend sicher sind?” Ohne Geld und Reisepass in einem fremden Land zu stranden, zählt wohl zu den absoluten Horror-Szenarien für jeden Individualreisenden.
Da der Verlust von Geld und Reisepass einschließlich der Visa zum “worst case szenario” gehören, müssen diese besonders gut geschützt werden. Nicht nur im dichten Gedränge sondern auch in der Nacht, wenn man schläft, lauert die Gefahr. Natürlich ist es auch ärgerlich, wenn der Fotoapparat oder andere Wertgegenstände gestohlen werden. Aber wenn Du ohne Geld und ohne Reisedokumente dastehst, ist die Reise vorerst zu Ende.
Inhalt:
Wertgegenstände nah am Körper tragen
Der sicherste Platz für Bargeld, Kreditkarten, EC-Karte und Reisedokumente ist so nah wie möglich am Körper. Wichtige Grundregel: Die Wertgegenstände sollten keinesfalls von außen erkennbar sein.
Von außen sichtbare Brustbeutel oder Bauchtäschchen animieren Diebe geradezu zum “Zugreifen”. Darum sollten Taschen verwendet werden, die von außen nicht erkennbar sind. Drei Möglichkeiten um Bargeld, Karten und Dokumente auf diese weise zu verstecken möchte ich Dir in einer kompakten Übersicht vorstellen:
- den Geldgürtel
- eine Innentasche in die Hose einnähen
- die Bauchtasche (Money-Belt)
Mir ist ein sicheres Versteck für Geld und Dokumente während meiner Reisen besonders wichtig. Ich nutze am liebsten die Bauchtasche. Ein Money-Belt kann auch auf Langzeitreisen und in warmen Ländern bequem unter der Hose getragen werden. Außerdem sind die meisten Bauchtaschen waschbar.
Der Geldgürtel
Ein Geldgürtel*, oft auch Tresorgürtel oder Safe-Gürtel genannt, sieht aus wie ein typischer Gürtel, mit dem man eine Hose zusammen hält. Auf der nicht sichtbaren Innenseite des Gürtels befindet sich eine Tasche, in die klein gefaltete Geldscheine oder Dokumente eingelegt werden können. Der Geldgürtel wird mit einem Reißverschluss geschlossen. Diese Gürtel mit dem Geheimfach werden aus Leder oder Gewebe* hergestellt. Achte darauf, dass sich der Reißverschluss auf der Innenseite des Gürtels befindet und nicht sichtbar ist. Es gibt auch, weniger sinnvoll, Geldgürtel mit außenliegendem Reißverschluss zu kaufen.
Wegen des geringen Platzangebots können keine Reisedokumente, wie zB. ein Reisepass, untergebracht werden. Auch Kreditkarten und EC-Karten könnten durch das ständige Knicken Schaden nehmen. Außerdem sollte der Gürtel aus gutem Leder gearbeitet sein, damit er von Dieben nicht leicht durchgeschnitten werden kann. Ideal ist der Geldgürtel für kleine Mengen Geld oder in Kombination mit anderen Geheimfächern.
Wenn Du beim Security-Check am Flughafen den Gürtel nicht von der Hose trennen und durch den Scanner lassen möchtest, dann solltest Du zu einem Geldgürtel mit Kunststoffverschluss greifen. Diesen Geldgürtel* kannst Du auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen an der Hose lassen.
Innentasche in die Hose einnähen
Mit etwas Geschick kann an eine handelsübliche Hose ein Geheimfach angefügt werden. Wichtig ist, dass das Fach von außen nicht zu sehen ist und gut verschlossen werden kann. Wenn schon vor Dieben die Wertsachen sicher sein sollen, dann wollen wir sie bestimmt auch nicht verlieren. Der Nachteil des eingenähten Geheimfachs: Bei mehreren Hosen im Reisegepäck sollten auch alle ein Geheimfach haben.
Die Bauchtasche (Money-Belt)
Mein Favorit unter den Geheimfächern ist die Bauchtasche*. Sie wird auch Money-Belt oder manchmal Geldkatze genannt. Die Bauchtasche trägt man allerdings nicht, wie oft gesehen, über der Kleidung, sondern als flache Tasche so unauffällig wie möglich darunter.
Reisepass, Bargeld, Kreditkarten, EC-Karten und wichtige Dokumente finden in dieser Tasche bequem Platz. Auch ein USB-Stick mit wichtigen Daten kann im Gürtel untergebracht werden. Die Bauchtasche wird häufig auch Money-Belt, also Geldgürtel, genannt. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Bauchtasche auf der Rückseite weich und hautverträglich ist. Lästiges scheuern oder unangenehme Ausschläge kann man sich so ersparen. Die Bauchtasche ist in den meisten Fällen auch waschbar.
Mehrere getrennte Fächer erleichtern das Sortieren und spätere Auffinden der Dokumente. Wichtig ist beim Tragen, dass weder der Gummigurt noch die Tasche von außen zu sehen sind. Am Besten wird der Gürtel mit dem wertvollen Inhalt unter dem Hosenbund und einem T-Shirt versteckt.
Ein Versteck wird nicht preisgegeben
Generell gilt für alle drei Möglichkeiten, dass sie nicht für die Unterbringung von schnell benötigtem Geld oder Dokumenten gedacht sind. Es sind Verstecke, die keinesfalls jemand anders gezeigt werden sollten. Immer wieder kann man Touristen beobachten, die beim Bezahlen Geld aus ihrem “geheimen” Geldversteck hervorkramen. Die Tarnung wird dadurch aufgegeben und potentiellen Dieben Tür und Tor geöffnet. Alle Geldverstecke sollten nur in einem unbeobachteten Moment, zB. auf der Toilette oder im Zimmer, geöffnet werden. Kurzfristig benötigtes Geld oder Dokumente sollten in einer anderen Tasche aufbewahrt werden.
Auch den Reisepass solltest Du für mögliche Kontrollen rechtzeitig vorbereiten. Das ist z.B. beim Check-in am Flughafen oder in manchen Ländern auch am Bahnhof der Fall.
Besonders wichtig ist ein gutes Versteck für Geld und Dokumente bei Reisen mit dem Zug und insbesondere im Nachtzug. Viele Tipps für die Sicherheit und Vorbereitung findest Du z.B. im Beitrag und Video Nachtzug in Südostasien – So bereitest Du Deine Zugreise vor.
Fazit
Zur sicheren Verwahrung wichtiger Reisedokumente und der Finanzen auf Reisen werden unterschiedliche Lösungen angeboten. Die wichtigsten Reisedokumente, Geldkarten und Bargeld sollten Reisende immer bei sich tragen. Ich nutze während meiner Reisen als sicheres Versteck für Geld und Dokumente am liebsten eine versteckte Bauchtasche. Sie ist bequem zu tragen, auch auf langen Reisen und über mehrere Monate.
Zur Risikostreuung sollen Geld, Karten und Reisedokumente in Kopie außerdem auf das Gepäck verteilt werden. Eine 100%ige Sicherheit für Geld und Reisepass wird es nicht geben.
>> Hier verschiedene Bauchtaschen ansehen* <<
Dieser Beitrag wurde erstmals am 26.10.2009 veröffentlicht und zuletzt am 27.3.2022 komplett überarbeitet.
Ini says
hallo Andersreisender,
beim Zeltcamping ist das Problem noch verschärfter.
Man kann selten ein Notebook o.ä. mitnehmen – denn wo soll man es lassen? Geld, Papiere oder andere Kleinigkeiten werden am besten immer mitgenommen – nach deinem Vorschlag oben.
Papiere besonders im Ausland immer eine Kopie mitnehmen, falls man doch einmal bestohlen wird. (Nicht nur beim Zeltcamping)
Außerdem ist eine Sperrnummer vom wichtigsten mitzuführen (Handy,Kreditkarten).
ein weiterer Hinweis ist, wenn man z.b. beim Zeltcamping deinen Fotoapperat mitnimmt – Akku und Speicherkarte vom Apperat getrennt aufbewahren, denn ohne diese wird der Apperat uninteressant (das merken gewiefte Leute schon am Gewicht)
beim Camping mit Wohnwagen daran denken, dass man an der Anhängerzugvorrichtung eine Sicherheit einbaut, dass der Wohnwagen nicht an einen Zugwagen gehängt werden kann.
Weiterhin “gefährliche” Gegenstände so zu verstauen, dass sie nicht durch die Fenster zu sehen sind. Alle Fenster schließen ist klar.
Bei Camping besonders im Ausland die Türen vom Wohnwagen bzw. Wohnmobil extra sichern. Dafür gibt es im Fachhandel entsprechende Vorrichtungen.
wer weitere Fragen zu dem Thema hat, immer her damit
liebe Grüße
Ini
Arven says
Sehr interessanter Artikel, Dankeschön. Das hat etwas.So genau in der Form habe ich das noch nicht gelesen :)
Andersreisender says
@Ini: Danke für Deine vielen weiteren Details zum Thema Sicherheit auf Reisen. Über einiges werde ich in weiteren Posts noch berichten – es hätte einfach den Rahmen gesprengt. Ich sehe es genau so wie Du, dass es sehr wichtig ist, das Risiko durch verschiedene Verstecke zu reduzieren. So kann man keinen Totalverlust erleiden. Camping ist noch sensibler als wenn man in geschlossenen Räumen übernachtet. Da heißt es dann schon gut aufpassen und eine Portion “Kreativität” beim Verstecken an den Tag legen ;-)
@Arven: Freut mich, dass Dir dieser Tipp weiter geholfen hat :-)
hombertho says
Ich bin da auch recht vorsichtig bei dem Thema Geld im Urlaub. Ich habe mir angewöhnt nur noch das nötigste mitzunehmen. Geldautomaten snd ja gut gestreut und oft vorhanden. Wenn ich Geld mitnehme, dann verteile ich es in der Dreckwäsche oder trage es in einer Brusttasche am Körper. Bis jetzt habe ich noch kein Geld verloren und wurde bis jetzt auch noch nicht ausgeraubt.
Viele Grüße
Thomas
Andersreisender says
@Hombertho: Kredit- und EC-Karten sind in der Tat ein großer Vorteil auf Reisen. Früher muß das ja sehr mühsam gewesen sein, als man alles Geld bei sich haben mußte. Das Verteilen auf mehrere Verstecke, sozusagen Risikostreuung, ist eine wichtige Sache.
ulrike says
HI, 40 jahren reise ich ebenfalls mit der “hosen-innentasche”. Um nun nicht in jede hose eine zusätzliche tasche nähen zu müssen, benutze ich einen teilbaren reissverschluss: in jede hose wird ein geteilter reissverschluss angenäht und eine tasche bekommt das pendant.( Ich habe diese meistens innen – unterhalb meines knies auf wadenhöhe, aber auch andere individuell angenehmere plätze möglich..Habe auch schon mal wasserdichtes material benutzt…für wanderungen in feuchten gebieten)) Die tasche selbst kann mit einem klettverschluss oder eben normalem reissverschluss ( daneben eben der geteilte angenähte reissverschluss)geschlossen werden.So benutzt man immer die gleiche tasche.
Bewährt hat sich auch> in zimmern(falls keine safe -möglichkeit vorhanden ist..): geldscheine gut festrollen mit gummiband und mittels einer sicherheitsnadel zwischen den falten des vorhanges aufhängen oder in den gardinen-saum stecken.
Bei zugreisen (abteil) kann man gut mit dem ledergürtel die schiebetüren an den griffen zusammenbinden. Hat sich schon bestens bewährt.
Andersreisender says
@Ulrike: Willkommen im Andersreisen-Blog! Das mit den eingenähten Taschen habe ich auch bereits bei anderen Reisenden gesehen. Ich persönlich finde den Geldgürtel und auch die Bauchtasche unter der Hose als sicheres Versteck sehr praktisch. Habe nun auch auf meiner Asienreise wieder sehr gute Erfahrungen damit gemacht. :-) Viel Spaß und Sicherheit beim Reisen!
Claudi um die Welt says
Witzig, gerade finde ich deinen Artikel… dabei suche ich seit Tagen diese Bauchtasche, die ich nämlich auch habe und demnächst wieder nutzen wollte. Finde ich sehr praktisch. Zumal, bei eingenähten Taschen diese ja auch erfühlt werden können. Die Bauchtaschengegend tastet der Dieb hoffentlich nicht ab …
Nützliche Hinweise, wie immer, lieber Gerhard!
LG Claudi
Andersreisender says
– Claudi: Ich bin seit Jahren mit den Bauchtaschen sehr zufrieden. Auch wenn ich einiges darin versteckt habe (Geld, Reisepass, USB-Stick, wichtige Informationen) ist die Tasche unter der Kleidung so gut wie unsichtbar. Nach langen Reisen reinige ich sie immer in der Waschmaschine, dann ist sie für die Dokumententasche für die nächste Reise wieder sauber. :-)
Die_Ta says
Hey,
welche Bauchtaschen benutzt ihr denn?
Lg
Irmi says
immer noch aktuell…aber das Versteck nicht preiszugeben ist nicht durchgängig praktikabel, weil man die Kreditkarte ja benutzt. An eine Tasche unter der Hose wird aber ein Langfinger selten rankommen und sucht sich eher eines der vielen leichteren Opfern aus. Er will ja nicht ertappt werden. Man kann es dem Dieb nie unmöglich machen, aber eben möglichst schwer.