Von einer China-Rundreise ist ein Stopp in Xi’an kaum wegzudenken. Die 4,3 Millionen Einwohner Stadt in der Provinz Shaanxi war bis zum Anfang des 10. Jahrhunderts Sitz des Kaisers. Noch heute zeugen Ausgrabungen von dieser Zeit. Außerdem war Xi’an einst Endpunkt der Seidenstraße. Dieser Umstand verlieh der Stadt eine multikulturelle Ausrichtung.
Heute ist davon in Xi’an nicht mehr viel zu spüren, sieht man vom Muslimische Viertel ab. Stattdessen präsentiert sich die chinesische Millionenmetropole heute laut und geschäftig. Baustellen sind allgegenwärtig und der Straßenverkehr hält die Stadt fest im Würgegriff. Alle Sehenswürdigkeiten in Xi’an sind mit dem Bus erreichbar. Ende 2010 soll die Xi’an Metro das Öffentliche Verkehrsmittel-Netz stärken und die Straßen entlasten.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Xi’an ist die Terrakotta-Armee. Aber auch im Stadtzentrum finden Besucher interessante Plätze für Besichtigungen. Am Auffälligsten ist für Reisende die restaurierte Stadtmauer. Den Trommel- und Glockenturm, das Muslimische Viertel, die Große Wildgans Pagode und die Terrakotta Armee sind wohl die bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Xi’an.
Inhalt:
Sehenswürdigkeit 1: Stadtmauer
Um ins Zentrum von Xi’an zu gelangen muss man unweigerlich durch eines der Tore der Stadtmauer. Mit 14 Kilometern Länge umfasst sie den gesamten Stadtkern von Xi’an in einem Rechteck. Sie ist eine der wenigen historischen Stadtmauern in China, die noch besteht. Sie wurde 1370 in der Ming-Dynastie erbaut. ZB. beim Nord- und Südtor kann man die Mauer besteigen und darauf dann einen Spaziergang oder eine Radtour unternehmen.
Sehenswürdigkeit 2: Glockenturm
Im Herzen der Stadt steht der Glockenturm. Von ihm wurde früher mit einer großen Glocke zum Sonnenaufgang geläutet. Heute steht der Glockenturm auf einer Verkehrsinsel mitten im Kreisverkehr.
Der Glockenturm und der wenige Meter entfernte Trommelturm stammen aus dem 14. Jahrhundert. Beide wurden im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut.
Sehenswürdigkeit 3: Trommelturm
Der Trommelturm ist der Gegenspieler des Glockenturms. Er war für die Ankündigung der Nacht zuständig. Die großen Trommeln können im Turm besichtigt werden.
Im Trommel- und Glockenturm finden übrigens mehrmals täglich Musikvorführungen – wie könnte es anders sein – mit Trommeln und Glocken statt. Außerdem sind in beiden Türmen Ausstellungen, zB. zu traditionellen Möbeln und Trommeln, zu sehen.
Sehenswürdigkeit 4: Muslimisches Viertel
Direkt hinter dem Trommelturm liegt, etwas versteckt, der Eingang ins Muslimische Viertel. Hier hat Xi’an einen “orientalischen Touch” bewahrt. Im muslimischen Basar wird gefeilscht und auf den Straßen darf man sich auf Holzkohle gegrille, würzige Schaschlik Spießchen freuen.
Viele Männer tragen einen weißen Takke auf dem Kopf und manche Frauen verwenden traditionell ihr Kopftuch.
In den schmalen Gassen des muslimischen Viertels in Xi’an ist auch die Große Moschee zu finden. Sie ist eine der größten Moscheen in China und vereint eine Mischung aus chinesischer und islamischer Architektur.
Sehenswürdigkeit 5: Große Wildgans Pagode
Die Große Wildgans Pagode ist das berühmteste Wahrzeichen von Xi’an. Sie steht einige Kilometer außerhalb der Stadtmauer und wurde im Jahre 652 n. Chr. errichtet. Die Wildgans Pagode befindet sich innerhalb der Tempelanlage Da Ci’en, kann aber auch vom umliegenden Park gut gesehen werden.
Sehenswürdigkeit 6: Die Terrakotta Armee
Die wahrscheinlich bekannteste Sehenswürdigkeit von Xi’an ist die Terrakotta Armee. Sie ist eine der berühmtesten archäologischen Funde der Welt und wird vor Ort als “achtes Weltwunder” bezeichnet. Seit 1987 ist die Terrakotta Armee jedenfalls auf der Liste des Weltkulturerbe der UNESCO vertreten.
Die lebensgroßen Terrakotta Soldaten bewachten das Grab des ersten Kaisers Qin Shihuangdi in gefechtsbereiter Aufstellung. Zumindest vom Jahr 210 v. Chr. bis 1974, als Bauern beim Graben eines Brunnens durch Zufall auf die tausenden von Terrakotta Krieger und Pferde stießen.
Das Museumsgelände gliedert sich in mehrere Ausgrabungsbereiche. Bisher ist nur etwa ein Viertel der Anlage komplett freigelegt. Der Grabhügel ist noch komplett unangetastet.
In der größten überdachten Grube stehen rund 6000 lebensgroße Terrakotta Soldaten und Pferde und blicken kampfbereit Richtung Osten. Keine Soldat gleicht dem anderen: Jeder hat eine individuelle Haltung und seinen speziellen Gesichtsausdruck.
Fazit
Auf einer China-Reise darf ein Stopp in der Provinz Shaanxi nicht fehlen. Vor allem für geschichtsinteressierte lohnt es sich in Xi’an Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Die Terrakotta Armee ist hier bestimmt das bekannteste Ausflugsziel. Aber auch ein Bummel durch das Muslimische Viertel sowie die Besichtigung des Trommel- und Glockenturms im Stadtzentrum dürfen beim Sightseeing nicht fehlen.
Sven says
Vergangene Zeiten geben immer wieder Rätsel auf: Hatte da jemand aus Langeweile einfach mal so das Terrakotta angerührt und am Ende standen 6000 Figuren rum? Uups, was machen wir jetzt damit… Spielen wir ein bißchen Lego…
Ich sags ja immer wieder. Wenn man schon alles hat, kommt man auf die unmöglichsten Gedanken. Oder wie kommt ein Herrscher auf so eine echt fragwürdige Idee?
Greets
Sven
Grilli says
Die wissen wahrscheinlich ganz genau, warum sie den Grabhügel nicht antasten. Die haben “Die Mumie 3” gesehen und jetzt steckt ihnen ganz tief die Angst in den Knochen. ;-)
Andersreisender says
@Sven: Tja…die “großen” Herrscher dieser Welt fürchten sich anscheinend besonders davor, dass Ihnen im Jenseits etwas böses widerfährt. Da kommt man dann schnell mal auf die Idee zur Bewachung des Grabes eine ganze Terrakotta-Armee inklusive Pferde, Streitwägen und Waffen vor die Grabstätte zu stellen.
@Grilli: *fg* Daran wird’s liegen. Aber spätestens, wenn alles rundum freigelegt ist, müssen sie sich mit dem Grabhügel beschäftigen. Vielleicht gibt es ja dann Stoff für einen neuen Gruselfilm?