Zweimal im Jahr gibt es ein besonderes Sonntagsthema: Die Zeitumstellung. Am letzten Sonntag im März und am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren von Normalzeit auf Sommerzeit und wieder zurück gestellt. Auch auf Bahnreisen geht die Umstellung nicht spurlos vorbei.
Wie war das nochmal? “Im Frühjahr stellt man die Gartenmöbel vor die Tür. Im Herbst stellt man sie zurück in den Schuppen.” Die Eselsbrücke hilft um sich’s zu merken: Im Frühling werden die Zeiger der Uhr vor gestellt, im Herbst wieder eine Stunde zurück. So wie die Gartenmöbel. Die Uhr wird im Frühling von 2 auf 3 Uhr vor gestellt, bei der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit von 3 auf 2 Uhr wieder zurück.
Inhalt:
Sommer vor, Winterzeit zurück
Viele Uhren, Smartphones und Computer stellen die Zeit zu schlaftrunkener Zeit automatisch um. Wer zu dieser Zeit tief schläft kann die Sommer-Winterzeit-Umstellung bei manuellen Uhren auch getrost auf den nächsten Tag verschieben. Es läuft einem die Zeit ja nicht davon.
Anders ist das aber auf Reisen. Hier spielt die Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit – und umgekehrt – eine wichtige Rolle. Wer am Landweg mit der Eisenbahn unterwegs ist bekommt die Zeitumstellung zu spüren.
Sommerzeit-Umstellung bringt Verspätung
Am letzten Sonntag im März wird die Uhr von 2 auf 3 Uhr vor gestellt und bringt den Fahrplan der Bahngesellschaften durcheinander. Jetzt sind alle Züge um 60 Minuten später dran.
Gibt es auf der Strecke keine längeren Aufenthalte, die als Puffer verwendet werden können, dann schleppt der Zug die Verspätung bis zum Zugendbahnhof mit.
Die Zeitumstellung wirkt sich auf Nachtzüge aus die zwischen 2 und 3 Uhr unterwegs sind. Bahnreisende am Sprung von Normal- auf Sommerzeit müssen sich darauf einstellen, dass sie eine Stunde später als geplant am Ziel ankommen. Wer nach 3 Uhr in der Früh mit einem dieser Züge fahren möchte muss mit Verspätungen rechnen.
Bahnreisende sollen sich schon beim Fahrkartenkauf über mögliche Verspätungen informieren. Wenn Du einen Anschlusszug erreichen musst ist es wichtig, dass Du fürs Umsteigen einen zusätzlichen Zeitpuffer einplanst.
Winterzeit lässt Bahnreisende warten
Im Herbst ist die Situation dann umgekehrt. Am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren wieder auf Winterzeit zurückgestellt. Genau genommen wird die Winterzeit “Normalzeit” bezeichnet. Also den Zeiger auf der Uhr von 3 auf 2 Uhr zurück stellen.
Während einer Bahnreise ist der Zug plötzlich um 60 Minuten früher unterwegs als geplant. Darum müssen Züge, die während der Sommerzeit-Winterzeit-Umstellung unterwegs sind, im nächsten, geeigneten Bahnhof eine Stunde abwarten. Trotz der Wartezeit kommt der Zug pünktlich in den nachfolgenden Bahnhöfen an.
Dieses Phänomen tritt auch bei Nachtfahrten im Bus oder anderen erdgebundenen Verkehrsmitteln, die nach Fahrplan fahren, auf.
Grenzen und Besonderheiten
In Europa ist die Sommerzeitregelung weitgehend vereinheitlicht. Verwirrender kann die die Fahrt über die Grenze in ein Land werden, in dem die Sommerzeitregelung nicht gilt oder die Uhr erst zu einem späteren Zeitpunkt umgestellt wird.
Ds ist z.B. in Europa mit Russland der Fall. Dort wurde die Sommerzeit-Umstellung abgeschafft, die Russen leben seit 2014 dauerhaft nach der Winterzeit.
Während einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn musst Du einerseits wegen der vielen Zeitzonen alle paar Stunden die Uhr stellen. Wer von Russland weiter in die Mongolei und nach China reist muss allerdings auch die Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit beachten. In der Mongolei ändern sich öfters die Regeln, in den nächsten Jahren ist dort aber keine Umstellung auf Sommerzeit geplant. Die Zeit bleibt also mit Russland gleich. Die Zeitumstellung fand dort früher übrigens schon im September statt. In China gibt es auch keine Sommerzeit. Wenn die Mongolei weiterhin an der Winterzeit festhält, dann gibt es auf der Transmongolischen Eisenbahn vom Baikalsee bis Peking keine Zeitdifferenzen.
In einem anderen Beitrag erfährst Du mehr darüber, in welchen Ländern die Sommerzeit gilt.
Zeitumstellung in den nächsten Jahren
Die Zeit wird in Mitteleuropa in den nächsten Jahren an folgenden Tagen auf Sommerzeit eine Stunde vor und im Herbst wieder auf Winterzeit eine Stunde zurück gestellt:
- 27. März/30. Oktober 2022
- 26. März/29. Oktober 2023
- 31. März/27. Oktober 2024
- 30. März/26. Oktober 2025
Bist Du schon einmal während der Zeitumstellung von Sommerzeit auf Winterzeit – oder umgekehrt – mit der Bahn gereist? Erzähle von Deinen Eindrücken!
Dieser Beitrag wurde erstmals am 18.10.2015 veröffentlicht und zuletzt am 25.3.2022 aktualisiert.
Bastian says
Ich bin mal während der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit von Kopenhagen nach Stockholm gereist. Beziehungsweise ich war am Tag vorher in Kopenhagen, habe die ganze Nacht am Bahnhof durchgemacht um dann am frühen morgen weiter mit dem X2000 Richtung Schweden zu fahren. Dank der Zeitumstellung habe ich beim Warten am Bahnhof glücklicherweise eine Stunde “geschenkt bekommen”.
Gerhard says
Bastian: Manchmal kann das mit der Zeitumstellung beim Zugfahren auch ganz praktisch sein. Wenn man z.B. eine Stunde kürzer warten muss. :-)
Alex says
Aha, wieder ein “aufgewärmter” Artikel! :D
Ich war jedenfalls noch nicht mit der Bahn unterwegs, wenn an der Zeit geschraubt wurde. Meistens wird’s schlicht und einfach – und im wahrsten Sinne des Wortes – verschlafen.
:)
Andersreisender says
– Alex: Ja, zweimal im Jahr ist die Zeitumstellung ein Thema. Nachdem ich ein paar neue, interessante Inhalte in den Beitrag einarbeiten konnte war es Zeit für ein Update. Und nachdem’s auch zeitlich gerade gut passt gibt’s den Beitrag auch wieder mal im Feed zu lesen. :-) Wünsche Dir einen guten Schlaf! Egal ob im Schlafwagen oder zu Hause im Bett darfst Du bei der Umstellung auf Winterzeit eine Stunde länger schlafen. :-)